Über 1000 Stunden Fronarbeit und Sponsoren unterstützten den Bau

Viele aufgeregte Kinder warteten, bis das Band durschnitten war. Bild shab

Am Mittwoch der vergangenen Woche eröffnete die Pfadi Zytturm aus den Gemeinden Adligenswil und Udligenwil ihr neues Pfadiheim in Adligenswil. Am 12. Dezember 2012, exakt um 12.12 Uhr fand nach gut dreijähriger Planungs- und Bauzeit die feierliche Schlüsselübergabe statt.  

 

Bei eisiger Kälte, aber herrlichem Winterwetter begann sich am 12. Dezember um die Mittagszeit der Platz vor dem neuen Pfadiheim am Stöckenweg in Adligenswil zu füllen. Punkt 12.12 Uhr färbte sich der stahlblaue Winterhimmel weiss und grün. Unter dem lautstarken Jubel der Anwesenden stiegen Ballone in den Farben der Kravatten des 7. Trupps der damaligen Pfadi Musegg in die Luft. Nebst den zahlreichen Kindern und Erwachsenen fehlte auch die Prominenz nicht: Regierungspräsidentin Yvonne Schärli, in ihrer Jugend selbst aktive Pfadfinderin, hatte es sich nicht nehmen lassen, der Eröffnung persönlich beizuwohnen. Weil sie wisse, was die Pfadi leiste und was es für einen Einsatz brauche, um so ein Werk zu realisieren, habe sie sogar extra eine andere Verpflichtung abgesagt,  betonte sie in ihrer Begrüssung. Und der neue Adligenswiler Gemeinderat Pascal Ludin freute sich, dass er bei diesem Anlass seine erste offizielle Ansprache halten durfte. Nach der Schlüsselübergabe und nachdem das Band durchgeschnitten war, strömte die Menge in die Wärme und nahm das neue Gebäude in Beschlag. Im Nu waren die bereitstehenden Tische gefüllt, und die Wienerli sowie die heissen Getränke fanden dankbare Abnehmer. Am Nachmittag stand das Haus allen Interessierten zur freien Besichtigung offen. Für Kinder fanden Spiele im und ums neue Pfadiheim statt, und bevor Jimmy’s Dixi-Quartett zu let it swing einlud, waren die Adligenswiler Gemeindepräsidentin Ursula Burkart-Merz und ihr Udligenswiler Amtskollege Thomas Rebasamen an der Reihe.

Tragbare Restschuld

Die Anfänge des neuen Pfadiheims liegen einige Zeit zurück. Da der Leihvertrag der bis anhin genutzten Lokalitäten Ende 2012 ausläuft, entstand 2009 die Idee, einen Ersatz zu erstellen. Aktive Pfader und Altpfader packten die Herausforderung an und gründeten eine Planungsgruppe, die daraufhin eine professionelle Baukommission konstituierte. Als Co-Präsidenten amteten Pius Zängerle und Piet Adrian Luethi. Erste Meilensteine waren der Abschluss des Baurechtsvertrages mit der Gemeinde Adligenswil, der Start der Spendenaktionen, die Baubewilligung sowie der Spatenstich im Oktober 2011. Der schlechte Baugrund hatte zusätzliche Kosten zur Folge. Dennoch konnte das Werk dank mehr als 1000 Stunden Fronarbeit, vielen Eigenleistungen und Spenden, die in der Eröffnungszeitung alle namentlich aufgeführt sind, realisiert werden. Viele beteiligte Unternehmen arbeiteten gratis oder kamen den Pfadern mit Preisabschlägen entgegen, was sich bei den Baukosten mit rund 200 000 Franken positiv zu Buche schlug. Zudem war es Philippe Oesch, Abteilungsleiter der Pfadi Zytturm, gelungen, die Sympathien der Adligenswilerinnen und Adligenswiler an der Gemeindeversammlung von Ende November zu gewinnen. Sie hatten seinem Antrag, 50 000 Franken an das neue Pfadiheim zu bezahlen, zu später Stunde zugestimmt. Zwar nicht ganz schuldenfrei, aber mit einer tragbaren Restschuld konnte das Pfadiheim schliesslich in Betrieb gehen. Es war am Tag der Eröffnung noch nicht zu 100 Prozent fertig, doch fehlten nur noch einige Details.

Vielseitige Infrastruktur

Das neue Pfadiheim umfasst drei Etagen und liegt ideal am Waldrand. Es verfügt über einen 84 m2 grossen Saal, Bühne, Küche, grosse Terrasse, verschiedene Nebenräume und den Umschwung mit Grillstelle. Die neuen Räumlichkeiten sind grosszügig gestaltet, mit moderner Technik ausgestattet und bieten der Pfadi eine Menge Möglichkeiten für verschiedenste Aktivitäten. Ein Teil davon kann auch für Kurse, Schulungszwecke oder private Anlässe gemietet werden.

Sonja Hablützel

Viele aufgeregte Kinder warteten, bis das Band durschnitten war. Bild shab
Viele aufgeregte Kinder warteten, bis das Band durschnitten war. Bild shab