«Spiel gilt seit Jahrzehnten als Königsweg für das frühe Lernen»

Der 6. März ist der Europäische Tag der Logopädie. Er steht unter dem Motto: Spielen in der Logopädie.

„Nei Mami, ech cha jez ned, ech mues no schpele“ Das Spiel ist aus entwicklungspsychologischer Sicht tatsächlich die Hauptaufgabe im Kindesalter. Um die Sprachentwicklung zu fördern, eignet sich das Spielen hervorragend, da dadurch lustvolle Situationen geschaffen werden, in denen das Kind Wortschatz und Kommunikationsfunktionen erwerben kann. Es ist mit grossem Spass und Motivation
dabei.

Das Kind braucht Sprache, wenn es Vorstellungen aufbauen und von Nicht-Vorhandenem,
Vergangenem oder Zukünftigem erzählen will. Es braucht Sprache, wenn es erkannt hat, dass die Bezugspersonen nicht automatisch wissen, was es selbst denkt und fühlt und den Anspruch hat, dies mitzuteilen.

Diese Fähigkeiten erwerben Kinder im Spiel. Die positiven Erlebnisse unterstützen den Spracherwerb. Logopädische Therapien werden zu Spielstunden für Kinder mit Sprachstörungen.

Spielentwicklung im Kindesalter

Funktionsspiel mit 15 bis 18 Monaten
Das Kind interessiert sich für die Funktion der
Dinge und ahmt ihre Handhabung nach (Handy
ans Ohr halten).

Handlungsresultat beachten mit 18 bis 24 Monaten
Das Kind stellt fest, dass sein Tun eine
Veränderung bewirkt (mit Farbstiften kann man
Striche machen).

Symbolspiel ab 24 Monaten
So-tun-als-ob-Handlungen sind eine notwenige
Bedingung für einen gelingenden Spracherwerb
Das Kind kann den Dingen symbolische
Eigenschaften geben (ein Löffel wird als Handy
benutzt).

Rollenspiel ab Spielgruppenalter
Ideen und Handlungen werden im gemeinsamen
Spiel miteinander abgesprochen. Die Interaktion
zwischen den Rollenträgern z.B. Arzt-Patient,
Polizist-Räuber rückt in den Vordergrund.

Regelspiel ab Kindergartenalter
Das Kind lernt, sich an Regeln zu halten, die
Sozialkompetenz wird gefördert.