Schädlingsbefall: Der Buchsbaumzünsler wütet im Rontal

Gärtner weisen darauf hin, dass im Rontal der Buchsbaumzünsler sein Unwesen treibt. Die gefrässige Raupe lässt sich mit verschiedenen Mitteln bekämpfen. Nicht alle sind gleich wirksam, aber auch nicht ganz unproblematisch für andere Lebewesen.

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Wer aufmerksam zu Fuss unterwegs ist und ein Auge auf die dekorativen und an sich äusserst robusten Buchspflanzen in den Vorgärten wirft, sieht es sofort: sehr viele davon weisen Merkmale auf, dass sie vom Buchsbaumzünsler befallen sind. Im vergangenen Spätsommer haben nebst Ebikon verschiedene andere Gemeinden erstmals vor dem Schädling gewarnt; nun ist er erneut in einer bisher nicht dagewesenen Intensität am Werk.

Beim  Buchsbaumzünsler handelt es sich um einen ostasiatischen Kleinschmetterling, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts vermutlich mit Granitlieferungen aus China nach Mitteleuropa eingeschleppt worden ist. Nachdem der Schädling 2007 in Weill am Rhein festgestellt worden ist, hat er sich rasch ausgebreitet und ist inzwischen auch bei uns überaus aktiv aufgetreten. Seine Raupen sind sehr gefrässig und beschäftigen Profis wie Hobbygärtner seit einigen Jahren. Da die nimmersatten Würmchen nicht nur die Blätter abfressen, sondern sich auch an der Rinde gütlich tun, sterben Hecken oder Solitäre mitunter ganz ab. Häufig bleiben nur Blattrippen und Äste übrig. Bei einem schwächeren Befall und rechtzeitigem Eingreifen treiben manche Buchsbäume wieder aus.

Genaues Beobachten lohnt sich

Ist eine Pflanze befallen, lässt sich der Schaden im ersten Moment kaum erkennen, da sich die Raupen von innen nach aussen bewegen. In kurzer Zeit fressen die gelbgrünen Raupen der Kleinschmetterlinge Buchsbäume kahl, oft inklusive die grüne Rinde. Nach einer gewissen Zeit verpuppen sie sich, und es schlüpfen weissliche Falter aus, die wiederum Eier auf den Unterseiten der Buchsbäume ablegen. Bei genauerem Hinsehen sind die Raupen gut sichtbar im Blattwerk, die feinen Schutznetze sowie die Eier fallen ebenfalls rasch auf.

Da sich pro Jahr zwei bis vier Generationen entwickeln können, ist die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers aufwändig. Eine Reihe von Herstellern, unter anderem die Andermatt Biocontrol AG, Grossdietwil, preisen auf ihren Webseiten entsprechende Mittel an, die im Fachhandel erhältlich sind. Bei der Landi Ebikon kennt man das Problem ebenfalls hinlänglich und hat verschiedene Produkte im Sortiment. Darunter sind sowohl konventionelle Präparate wie auch Alternativen zu den chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, zum Beispiel ‚Delfin‘ von Andermatt Biocontrol AG. Nicht alle sind jedoch gleich wirksam und gleich harmlos. Bei herkömmlichen Insektiziden wie ‚Kendo Gold‘ von Maag findet man auf der Website den Hinweis ‚Gefährlich für Bienen‘. Gregor Etterlin, Ladenleiter bei der Landi in Ebikon, ist sich dieser Tatsache bewusst und erklärt, dass sie es grundsätzlich den Kunden überlassen, welches der zur Verfügung stehenden Mittel sie wählen. Entscheidet sich jemand für ein Produkt wie ‚Kendo Gold‘, weist das Landi-Verkaufspersonal die Käufer darauf hin, dass man die Gebrauchsanweisung genau befolgen und nur am frühen Morgen oder späten Abend spritzen soll. Allerdings, räumt Gregor Etterlin ein, sei die Gefahr für die Bienen nicht allzu gross, da die Buchbäume keine Blüten hätten. Er rät zudem, die Buchspflanzen genau zu beobachten und rechtzeitig einzugreifen, wenn man den Schädling entdeckt. Vorbeugendes Behandeln erachtet er nicht als sinnvoll. Zudem sei nicht für alle Probleme am Buchs dieser Schädling verantwortlich, auch ein Pilzbefall könne den Pflanzen zusetzen. Im Zweifelsfall rät er, einen Zweig mit ins Geschäft zu bringen.

 

Sonja Hablützel