Den Rooter Theaterleuten liegt das Temp’rament im Blut

Marius Meier, Solist, mit seiner ganzen Familie, die im Chor mitmacht Bild Peter Soland

In Root respektive in Perlen bricht in nächster Zeit wieder das Operetten-Fieber aus. Mit der Premiere am 8. September kommen rund 5000 Fans mit der «Maske in Blau» bei insgesamt 15 Aufführungen in den Genuss von einmaligen schauspielerischen und musikalischen Höhepunkten.

ro. «Ja das Temp’rament, ja das Temp’rament liegt mir im Blut» ist einer der vielen Ohrwürmer in der Musical-Operette «Maske in Blau» von Fred Raymond, welche die Theatergesellschaft Root (TG) ab dem 8. September zur Aufführung bringt. Und genau dieses Temp’rament besitzt auch die Theatergesellschaft Root. Seit 150 Jahren – das Jubiläum wird 2013 gefeiert – schreibt die TG im Rontal einzigartige Theatergeschichte und vermittelt jeweils den vielen Fans unvergessliche Erlebnisse.

Drei Stücke in der engeren Wahl
Der «Rontaler» unterhielt sich mit der sympathischen, temperamentvollen TG-Präsidentin Margrith Rettig. Sie und ihr Mann Alois sind seit Jahren der eigentliche «Motor» in der TG. Ohne sie würden die «Räder» nicht so reibungslos ineinandergreifen. Auf die Frage, warum die Wahl dieses Jahr auf «Maske in Blau» gefallen sei, meinte Margrith Rettig: «In der engeren Auswahl waren noch ‚Die Blume von Hawaii‘ und ‚Rose von Stambuhl’». Das Vorschlagsgremium mit dem musikalischen Leiter, der Regisseurin und dem Vorstand war sich aber schnell einig. Und auch die Generalversammlung als letzte Instanz entschied sich einstimmig für «Maske in Blau». Massgebende Kriterien waren: Die Operette ist neuzeitlich, musicalhaft und beinhaltet viel Temperament in Form von tollen Rhythmen und Tänzen. «Maske in Blau“ wurde vor genau 75 Jahren am 27. September 1937 in Berlin uraufgeführt.

Beschwingte und populäre Operette
«Maske in Blau» mit zwei Teilen und sechs Bildern ist bis heute zu Recht Fred Raymonds (ein gebürtiger Wiener) mit Abstand populärste Operette. Eine verschwenderische Fülle an Schlagern, Orchesterzauber, beschwingte Tanzszenen sowie exotische Schauplätze wie San Remo (Italien) und Rio Negro (Argentinien) garantieren für ein lebendiges Operettenvergnügen. Fred Raymond zettelt eine wahre Verfolgungsjagd in Liebesdingen an. Die rasante Reise um die halbe Welt bietet den einfallsreichen Melodien und den mitunter leicht verrückten Charakteren perfekte Spielräume. Melodien wie «Uliska aus Budapest», «Sassa, Sassa», «Ja, das Temp’rament» oder «Schau einer schönen Frau nicht zu tief in Augen» machten die «Maske in Blau» unsterblich.

Seit November 2011 am Proben
Wie Margrith Rettig bemerkte, begannen die Proben für den Chor im vereinseigenen Theaterhuus bereits ab November 2011 – Orchester mit den Solisten und den Tänzern sowie die  Schauspieler starteten im Mai 2012. Bis heute sind es rund 50! Für das Ensemble unter der bekannten Regisseurin Manuela Felice beginnt das «echte» Proben auf der Perlen-Bühne mit Bühnenbild ab 23. August. Dank dem Entgegenkommen des Wirtes konnten schon früher einige Proben in Perlen durchgeführt werden. Das Handicap war aber, dass nachher alle Utensilien wieder versorgt werden mussten! Im Theaterhuus wurde auch sonst emsig gearbeitet. Im Keller wurde gemalt, geschreinert und gebastelt. Im 1. Stock erfolgte die Vorbereitung der über 200 Kostüme!

Über 100 Personen im Einsatz
Auf, hinten und vor der Bühne sind dieses Jahr über 100 Personen im Einsatz. Sie alle zusammen garantieren den Erfolg der «Maske in Blau». Da sind einmal die zwölf Schauspieler. Nach Aussage von Margrith Rettig sind die Hauptrollen von drei Profis, fünf Halbprofis und vier Laien besetzt. Kleinere Sprechrollen werden aus dem 32-köpfigen, jungen Chor – das jüngste ist elf Jahre – besetzt. Dazu eine originelle Anmerkung von Rettig: «Über das Internet haben wir Bewerbungen für Gesangsrollen aus der ganzen Deutschschweiz und sogar aus dem süddeutschen Raum erhalten!» Das A und O einer Operette ist das Orchester, welches 20 Musiker umfasst. Zwei Drittel sind Profis, ein Drittel gute Laien. Das Orchester steht wiederum unter dem souveränen Taktstock von Alois Rettig. Eine Augenweide werden sicher die gekonnten Stepptanzeinlagen der Flying-Taps aus Root sein. Einen wichtigen Platz nehmen die vielen Helfer vor und hinter der Bühne ein: Bühnen- und Saalleute 10, Coiffeusen und Masken 12, Garderobenfrauen 6, Techniker 3. Kostümiere 1, Vorverkauf 2, weitere Helfer 5. Zum Bühnenbild, bemerkte Margrith: „Speziell an diesem Musical ist, dass wir sechs Bühnenbilder brauchen. Das ist sehr viel. Das war denn auch eine grosse Herausforderung für die kleine Bühne. Die Crew um Bühnenbildner Urs Bucher mit Bühnenbauer Dani Imhof und Assistent Hansruedi Bieri lösten das Problem mit  einem ausgeklügelten System.

Mehr als 5000 Besucher erwartet
Die Operetten-Aufführungen der TG Root ziehen Fans aus der ganzen Schweiz an. Margrith Rettig erwartet daher rund 5000 Theaterbesucher. Die Premiere findet am Samstag, 8. September, 20 Uhr statt. Danach folgen weitere 14 Aufführungen bis am 6. Oktober. Im Hinblick auf das 150-Jahr-Jubiläum erhalten die Besucher der Aufführungen vom 8. Und 14. September eine Vergünstigung von fünf Franken. Vorverkauf siehe Inserat. Auf einen besonderen Wunsch angesprochen, meinte Margrith Rettig aufgestellt: «Schön wäre in ausverkauftes Haus und ein begeistertes Publikum, und dass unser Ensemble weiterhin so viel Plausch hat.» Weitere Informationen www.theater-root.ch.