Das grosse Neujahrsinterview mit den Gemeindepräsidenten (Teil 1)

Zu Beginn des neuen Jahres stellten wir drei Fragen an die Rontaler Gemeindepräsidenten bezüglich der momentanen Situation ihrer Gemeinde. Im ersten Teil präsentieren wir die Antworten aus Buchrain, Dierikon, Ebikon, Gisikon, Inwil und Root.

Urs Waldispühl, Gemeindepräsident Buchrain

Urs Waldispühl, Gemeindepräsident Buchrain

Wie beurteilen Sie den Status Quo «Ihrer» Gemeinde im Jahr 2011?
Für Buchrain kann das vergangene Jahr als ein Jahr der Konsolidierung eingestuft werden. So sind keine nennenswerte grössere Investitionen zu verzeichnen. Die Infrastrukturen sind intakt und weisen einen zeitgemässen Standard auf. Dank einer überlegten Finanzplanung konnten die neue Pflegefinanzierung wie auch die Steuersenkungen ohne grosse Probleme bewältigt werden. Finanziell steht die Gemeinde sehr gut da, mit einer sehr tiefen pro-Kopf-Verschuldung und einem respektablen Eigenkapital.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen?
Trotz der guten Ausgangslage wird uns der Finanzbereich in Zukunft stark fordern. Da gilt es den guten Zustand der Infrastrukturen auch bei stagnierenden Einkünften zu bewahren und nebstdem den zukünftigen, wachstumsbedingten Bedürfnissen gerecht zu werden. Dabei muss stets das Wünschbare mit dem Möglichen sorgfältig abgeglichen werden.

Was sind die wichtigsten Ziele für das Jahr 2012 und darüber hinaus?
Im soeben gestarteten Jahr gilt es die Dorfdurchfahrt zu sanieren mit dem Bau zweier Kreisel und der Einführung einer Tempo-30-Zone im Dorfkern. Im Bildungsbereich sind die Schaffung neuer Schulräume, insbesondere solche für die Schuldienste, vorgesehen. Im Weiteren müssen die Weichen gestellt werden für die zukünftigen Alters- und Pflegeangebote. Die Realisierung der Pflegewohneinheiten und der Alterswohnungen sind in der nächsten Legislatur 2012 – 2016 des Gemeinderates vorgesehen.

 

Hans Burri, Gemeindepräsident Dierikon

Hans Burri, Gemeindepräsident Dierikon

Wie beurteilen Sie den Status Quo «Ihrer» Gemeinde im Jahr 2011?
Den aktuellen Zustand der Gemeinde beurteile ich als sehr zufriedenstellend. Dank einer weitsichtigen und ausgewogenen Finanzpolitik stehen wir finanziell sehr gut da. Trotz der grossen, bereits in Angriff genommenen Investitionen in die Sanierung der Rigistrasse und in die Umgestaltung des Schulhaus-Pausenplatzes wird unsere Pro-Kopf-Verschuldung sehr gering bleiben.

Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen?
Die Auswirkung der kantonalen Steuergesetzrevision, mit der die Unternehmenssteuer ab dem Jahr 2012 halbiert wird, wird uns in den nächsten Jahren stark beschäftigen. Wir werden Lösungen suchen müssen, um die ausfallenden Steuern von knapp einer Million Franken jährlich verkraften zu können.

Was sind die wichtigsten Ziele für das Jahr 2012 und darüber hinaus?
Der Gemeinderat ist daran, ein Siedlungsentwicklungskonzept zu erarbeiten. Es soll aufzeigen, wie und wo sich unsere Gemeinde in den nächsten Jahren entwickeln kann. Das Konzept ist von grosser Bedeutung, da es die Entwicklung der nächsten Jahre entscheidend beeinflussen wird. Die Bevölkerung von Dierikon wird im Verlaufe des Jahres 2012 eingeladen, zu diesem Konzept Stellung zu nehmen. Unser Ziel ist es, das Siedlungsentwicklungskonzept bis Ende Jahr durch den Gemeinderat zu genehmigen. Im Weiteren ist geplant, auf dem gesamten Gemeindegebiet ein neues Verkehrskonzept umzusetzen.

 

Josef Burri, Gemeindepräsident Ebikon.

Josef Burri, Gemeindepräsident Ebikon

Wie beurteilen Sie den Status Quo «Ihrer» Gemeinde im Jahr 2011?
Es war erklärtes Ziel des Gemeinderates, neben dem Projekt «Starke Stadtregion Luzern» das im letzten November abgelehnt wurde, parallel die Gemeinde weiterzuentwickeln. Ich denke da an den Zusammenschluss der Spitex zur «Spitex Rontal plus», das Fusionsprojekt der Feuerwehren im Rontal, die Umsetzung der ESP-Richtplanung, das Projekt der Neuausrichtung unserer Alters- und Pflegeheime im Bereiche «Wohnen im Alter», die Fittrimmung unseres Finanzhaushaltes für kommende schwierigere Jahre, die Teilrevision unserer Bau- und Zonenordnung, usw.

Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen?
Der Spagat zwischen der Anspruchshaltung der Bevölkerung, den neuen von übergeordneten Stellen verordneten Aufgaben und der Druck auf immer weniger Steuern. Ohne neue Verschuldung kann dies auf die Dauer nicht aufgehen.

Was sind die wichtigsten Ziele für das Jahr 2012 und darüber hinaus?
Überarbeitung und Neuausrichtung der Zukunftsstrategie für Ebikon als eigenständige Gemeinde und die Ausrichtung von Führung und Verwaltung auf dieses Ziel hin. Es sind auch weitere zukünftige Zusammenarbeitsprojekte mit willigen Partnern zu prüfen und zu erarbeiten.

 

Rolf Maurer, Gemeindepräsident Gisikon.

Ruedi Maurer, Gemeindepräsident Gisikon

Wie beurteilen Sie den Status Quo «Ihrer» Gemeinde im Jahr 2011?
2011 war für uns ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir konnten für uns wichtige Projekte abschliessen. Der Zonenplanrevision wurde an der Gemeindeversammlung im Mai diskussionslos zugestimmt, im Dezember konnte der Kreisel bei der Einfahrt Sagenmatt in Betrieb genommen werden. Zudem konnten wir im 2011 die Steuern um 1/10-Einheit senken.

Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen?
Wir machen uns stark für den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinde und im Rontal. Bezogen auf die Gemeinde haben wir auch dieses Jahr wieder herausfordernde Infrastrukturprojekte geplant, von denen wir hoffen, dass sie so realisierbar sind wie wir uns das vorstellen. Dazu gehören die Bachöffnung im Wissehrli und die Brückenverbindung vom Weitblick zur Reuss.

Was sind die wichtigsten Ziele für das Jahr 2012 und darüber hinaus?
Wir wollen die Gebühren für Wasser, Abwasser und Abfall senken. Zudem soll die Dorfeinfahrt umgestaltet und sicherer werden. Im Sommer wird die Schule Gisikon die Basisstufe einführen. Ferner werden wir die Realisierung eines Treffpunktes mit Ludothek, Café und Lädeli in der Überbauung Weitblick begleiten. Des Weiteren wollen wir Vereine vermehrt unterstützen und Freiwilligenarbeit weiterhin fördern. Und im Jahre 2013 und 2015 wollen wir erneut die Steuern um je 1/20-Einheit senken.

 

Klaus Peter Schmid, Gemeindepräsident Root.

Klaus Peter Schmid, Gemeindepräsident Root

Wie beurteilen Sie den Status Quo «Ihrer» Gemeinde im Jahr 2011?
Die Bilanz des Erreichten stimmt mich sehr zufrieden und ich bin stolz. Wir haben gemeinsam die festgelegten Ziele. Hinzu kommt, dass das Jahr 2011 entgegen dem budgetierten Aufwandüberschuss von 1,967 Mio. Franken erfreulicherweise mit einem Ertragsüberschuss abschliessen wird.

Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen?
Aktuell sehe ich als grosse Herausforderung, dass der Finanzhaushalt im Gleichgewicht gehalten werden kann. Die Finanzplandaten für die Jahre 2012 – 2016 zeigen dies auf. Dieser Herausforderung wie auch der Beibehaltung des Steuerfusses werden und wollen wir uns stellen.

Was sind die wichtigsten Ziele für das Jahr 2012 und darüber hinaus?
Der Aufgabenkatalog für das Jahr 2012 ist reichhaltig. Wichtige Meilensteine sind beispielsweise der rechtzeitige Bezug des neuen Schulhauses Dorf mit gleichzeitiger Einführung der Betreuungsangebote der Tagesstrukturen, die Änderung des Bebauungsplans Business Center D4, der Ausbau des Wilbachs (1. Etappe), die Begleitung und Abwicklung der Sanierung der Kantonsstrasse K17, die Verlegung des Fussballplatzes Reussfeld, usw.

 

Josef Mattmann, Gemeindepräsident Inwil.

Wie beurteilen Sie den Status Quo «Ihrer» Gemeinde im Jahr 2011?
Trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld, den steigenden finanziellen Belastungen (KESR, Gesundheitskosten) und den hohen Investitionen in Infrastrukturen konnte der Steuerfuss konstant bei 1.90 Einheiten belassen werden. Im Jahr 2011 wurden einige grosse Projekte gestartet (EIBuS, Dorfplatz). Mit den getätigten Investitionen im Bereich für Schule und Sport ist Inwil bereit, die künftigen Aufgaben zu erfüllen.

Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen?
Durch einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen ist ein möglichst ausgeglichener Finanzhaushalt anzustreben. Um den Gesundheitskosten und der demografischen Entwicklung gerecht zu werden, sind Alterswohnungen in angemessener Form zu fördern.

Was sind die wichtigsten Ziele für das Jahr 2012 und darüber hinaus?
Abschluss des Grossprojektes EIBuS, Projekt Sonnhof West mit Wohnen im Alter, Erschliessung Sonnhof, Abschluss TZP Landschft II. Und vor allem, dass wir alle gesund bleiben.