Jahresergebnis 2012 – Die Papiersparte stellt für die CPH weiterhin eine Herausforderung dar

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Mehr Umsatz, ein besseres Betriebsergebnis vor Abschreibungen, jedoch unter dem Strich immer noch ein Minus von 21,8 Millionen Franken: so sehen die Zahlen 2012 der CPH Chemie + Papier Holding AG in Perlen aus.

shab. Einen leicht höheren Umsatz, eine rückläufige Nachfrage im Papiermarkt und Landverkäufe, die zu einem ausserordentlichen Ergebnis führten: So fasste Peter Schaub, Präsident des Verwaltungsrates, das abgelaufene Jahr kurz zusammen. Auf die Details dazu ging CEO Peter Schiltknecht ein. Wie er in seiner Präsentation aufzeigte, konnte das Unternehmen in zwei seiner Geschäftsbereiche, nämlich bei der Chemie  (+ 8,9 %) und den Verpackungen (+ 0,7 %) operative Verbesserungen erzielen, lediglich der Bereich Papier war im Minus geblieben. Die Zunahme in den erfolgreichen Bereichen führte Peter Schiltknecht auf weitere Effizienzsteigerungen, auf neue Betriebskooperationen sowie den Fokus auf höherwertige Produkte zurück. In den fortgeführten Geschäften erwirtschaftete die CPH einen Umsatz von 487,9 Millionen CHF, 1,2 % mehr als im Vorjahr. Dass der Nettoumsatz gesamthaft dennoch rückläufig war, liegt im Verkauf der Feinchemie im 2011, die im Vorjahr 39 Mio. zum Umsatz beigetragen hatte. Doch auch ohne die Feinchemie ist der Bereich Chemie 2012 gewachsen. Um diesen positiven Trend, der 2009 eingesetzt hat, weiter aufrecht zu erhalten, will Peter Schiltknecht die Innovationen vorantreiben und in die globalen Märkte eindringen.

Preise und Nachfrage sinken

Eigentliches Problemkind der CPH ist der Papierbereich, weshalb man ein umfassendes Projekt zur Profitabilitätssteigerung ge
startet hat. Zwar hat das Unternehmen dank einer neuen Maschine, die es vor drei Jahren angeschafft hat, seine Kapazitäten markant erhöht und 2012 über 30 000 Tonnen mehr Papier verkauft. „Leider machen die sinkenden Papierpreise den Erfolg gleich wieder zunichte“, bedauert der CEO. In einem kapitalintensiven Markt mit Überkapazitäten habe man automatisch Auswirkungen auf den Preis. Auch rechnet er aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahre nicht damit, dass sich die Nachfrage nach Papier in den nächsten Jahren erholen wird. Das Papier trägt 64 Prozent zum Gesamtumsatz bei und ist damit weitaus der grösste Geschäftsbereich. „Vieles ist im Umbruch“, hielt Schiltknecht fest, „das geht nicht ohne Spuren auf dem Markt.“ So mussten einige Mitbewerber in der jüngeren Vergangenheit bereits schliessen, was jedoch in Perlen noch nicht direkt spürbar war. Damit die CPH weiter im Markt bestehen kann, hat sie ihre Fixkosten um 40 Prozent gesenkt und die Energiekosten um rund 10 Prozent zurückgefahren. Ein weiterer Schritt in diese Richtung dürfte mit der Inbetriebnahme der neuen Kehrichtverbrennungsanlage 2015 bevorstehen. Zudem arbeiten die Mitarbeitenden seit Anfang Jahr eine Stunde pro Woche länger, und bis 2014 ist der Abbau von 25 Stellen vorgesehen. Dies soll jedoch weitgehend über Pensionierungen und die übliche Fluktuation erfolgen.

Landverkauf wirkt sich positiv aus

Einen positiven Einmaleffekt auf das Nettoergebnis hatte der Verkauf von Bauland, das die CPH für ihre Geschäftstätigkeit nicht mehr benötigt. Ein Teil davon ging an die Baarer Medizinaltechnikherstellerin Medela, die in Perlen eine Produktionsstätte errichten will, ein weiterer ging an Amag. Zudem brachte die CPH Bauland und ökologische Ausgleichsflächen in das Projekt Renergia für den Bau der neuen Zentralschweizer Kehrichtverbrennungsanlage in unmittelbarer Nachbarschaft ein. Diese Erlöse wurden zur weiteren Reduktion der Bankkredite verwendet, welche für den Bau der neuen Papiermaschine PM 7 aufgenommen worden waren.  Entsprechend sanken die Nettofinanzschulden um 41,4 % auf CHF 80,3 Mio. und der Eigenkapitalanteil stieg von 71 % auf 73 %. Der Personalbestand blieb mit 849 Mitarbeitenden an den fünf Standorten nahezu unverändert.