Amüsantes vertones «Spoken-Word-Theaterereignis» – EggiMaa – RundiFrou in Root

Wenn in Root die Bibliothek zusammen mit der Vinothek zu einem Anlass einlädt, kann man sicher sein, dass einem ein kulturell-kulinarisches Ausnahme-Ereignis bevorsteht. EggiMaa – RundiFrou am vergangenen Samstag bewies dies einmal mehr. Und die Freude über den Anlass stand den Gästen ins Gesicht geschrieben.

ko. Es stimmt, bei Anlässen der Bibliothek zusammen mit der Vinothek sind die Anzahl der Plätze beschränkt. Ein paar mehr als die rund 40 Gäste hätten aber schon noch Platz gefunden. Und, wer sich den Abend entgehen liess, hat tatsächlich etwas verpasst. Die Gäste standen bei einem Apero im Freien, als das hochkarätige Musikertrio sich als Serviertochter, Receptionist aus Zürich und Hauswart aus Bern vorstellte. Der Jazzmusiker, Komponist und Musikdozent Willy Schnyder (Hauswart), der Primar- und Musiklehrer Thomas Leu alias Receptionist und die Vokalkünstlerin und Musiklehrerin Agnes Hunger als Serviertochter gaben einen ersten Einblick in das, was folgen sollte. Vertonte Gedichte, Aphorismen und Sprüche von Ernst Eggimann verlangten als köstliches und aussergewöhnliches literarisch-musikalisches Theaterereignis die Aufmerksamkeit des Publikums. Ernst Eggimanns Gedichte, welche in den 70er Jahren veröffentlicht wurden, dürfen mit Fug und Recht als Vorläufer des heute populären Spoken Word und Poetry Slam der gerade hochaktuellen Mundartpoesie gelten. Ein Abrutschen gibt es da aber nie, hingegen ist eine gute Aufmerksamkeit verlangt, wenn man aus der Dialektdichtung, die oft mehrdeutig und ambivalent ist, die Feinheiten heraushören will.

Willy Schnyder hat die Texte vertont, und zwar so, dass der Autor Eggimann das sehr passend fand. Der stimmgewaltige Thomas Leu und die vokalakrobatisch ausserordentlich versierte Agnes Hunger trugen mit Willy Schnyder am Piano die Poesie vor. Als einziges Requisit in der Vinothek diente ein Flügel, der in vielen Geheimfächern alle Requisiten barg, die zur allgemeinen Erheiterung beitrugen. So konnte Agnes Hunger mit Ei und Pfännchen in der Hand getrost fragen:

weiteresweichsei 

nei

mirweikeis

weitereshertsei

nei 

mirweikeis 

weiteresschpieguei 

neidanke 

weiteramändkesei 

nei

mirweikeis

wasweiterde

Und dass niemand ein Spiegelei wollte, konnte man den Gästen nicht verdenken, gab es doch an-schliessend an die Vorstellung feinen Wein und ein delikates Nachtessen. Dass es nach dem Dessert noch Zugaben gab, hat sogar die Gastgeber Regula Roggenbach von der Bibliothek und Herbert Keller von der Vinothek überrascht und den Gästen ein Lächeln für den Heimweg entlockt.