Alterssiedlung Root verzeichnet hohe Auslastung

Die Alterssiedlung Root veröffentlicht den Geschäftsbericht 2019 mit Erinnerungen an das 30 Jahre Jubiläum.

Die Alterssiedlung Root feierte im 2019 das 30 Jahre Jubiläum. Der veröffentlichte Geschäftsbericht gibt einen Einblick in die Jubiläums-Feierlichkeiten, die Finanzen und die aktuelle ausserordentliche Lage. Während des letzten Jahres konnte die Auslastung kontinuierlich von 73 auf 100 Prozent gesteigert werden. Aufgrund der noch tiefen Auslastung zu Beginn des Jahres resultiert trotzdem ein Defizit von rund 550’000 Franken im 2019.

Patrick Meier, Sie sind im Stiftungsrat für das Ressort Finanzen zuständig. Das
Defizit im 2019 ist mit rund 550’000 Franken weniger hoch als noch im 2018 mit
rund 800’000 Franken. Welche besonderen Umstände gab es während den beiden
vergangenen Jahren?

Die Alterssiedlung Root hat im Juni 2018 den zweiten Standort Dorf Huus mit 22
Einzelzimmern in den Wohngruppen eröffnet. Am selben Standort im Zentrum von Root
beim Rössli gibt es seit diesem Zeitpunkt auch 16 Wohnungen mit optional buchbaren
Dienstleistungen bei der Alterssiedlung. Wir haben das Dienstleistungsangebot gemäss
den heutigen Bedürfnissen erweitert und die Stellenpläne wurden entsprechend
angepasst. Im Unterfeld haben wir Ende 2018 nach knapp 30 Jahren alle Zimmer und
Nasszellen saniert.

Wie haben sich diese Umstände ausgewirkt?

Die baulichen Massnahmen zu begleiten, die neuen Dienstleistungen zu konzipieren,
diese zu vermarkten und dies gleichzeitig mit dem gesamten Team unter Einbezug
neuer Mitarbeitenden zu organisieren, war sehr herausfordernd. Denn all diese Arbeiten
waren zusätzlich zur Kernaufgabe – der Betreuung und Pflege unserer Bewohnenden –
hinzugekommen. Es haben alle sehr viel geleistet und dafür bedanke ich mich herzlich.
Auch hat es während der Sanierungsphase viel Verständnis von den Bewohnenden,
den Angehörigen sowie den Gästen gebraucht. Finanziell drückte der Schuh und wir
mussten auch da einen zusätzlichen Effort leisten.

Welche Massnahmen hat der Stiftungsrat ergriffen?

Noch Anfang des Jahres 2019 lag die Auslastung lediglich bei 73 Prozent, weil das
Bettenangebot im Unterfeld durch die Renovation der Bewohnerzimmer eingeschränkt
war. Die aufgrund des Defizits Ende 2018 gegründete Task Force aus Stiftungsrats- und
Geschäftsleitungsmitgliedern hat zur Erhöhung der Bettenauslastung beispielsweise
folgende Massnahmen definiert: Kontaktaufnahme mit den Austrittsmanagements aller
umliegenden Spitäler und den Ärzten, um unsere neuen Dienstleistungen vorzustellen.
Zudem haben wir weiterhin an unseren Kommunikationsmassnahmen mit zahlreichen
öffentlichen Jubiläums-Events festgehalten. Gegen Ende des Jahres 2019 konnten wir
eine Auslastung von 100 Prozent im Dorf Huus und im Unterfeld erreichen.

Die Dienstleistungen sind somit gut angekommen, oder?

Wir haben festgestellt, dass das vielfältige Angebot der Alterssiedlung Root den
heutigen Erwartungen entspricht. Die Bevölkerung, die Spitäler und die Ärzte sind
interessiert daran. Im Laufe des vergangenen Jahres ist die Auslastung kontinuierlich
angestiegen. Ein besonderes Merkmal, welches wir aufgebaut haben, ist unsere extrem
hohe Flexibilität bei Eintritten in Notsituationen. Bewohnende, Angehörige, Spitäler und
Ärzte wissen dies zwischenzeitlich zu schätzen und die Zahlen mit 56 Eintritten bzw. 40
Austritten im 2019 unterstreichen dies. 2017 waren es noch 13 Eintritte und 12
Austritte. Die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung, was mit Genugtuung zur
Kenntnis genommen werden darf. Die Bemühungen haben Wirkung gezeigt. Gleichwohl
werden wir die Thematik der Finanzen im Auge behalten müssen.

Bleiben die Taxen im Budget 2020 gleich wie bis anhin?

Im Budget 2020 haben wir die Pflege- und Aufenthaltstaxen bewusst nicht verändert.
Wir gehen davon aus, dass wir die Bettenauslastung in einem ausgewogenen Bereich
halten können, weil unsere Angebote etabliert sind. Wir empfehlen aufgrund der hohen
Auslastung, frühzeitig Kontakt aufzunehmen, um sich für den Eintritt beraten zu lassen.
Unser finanzielles Ziel ist, dass wir in den nächsten Jahren ausgeglichene
Rechnungsabschlüsse erreichen können. Das Wichtigste in der aktuellen Krise ist
allerdings, dass alle gesund bleiben.

Wie geht die Alterssiedlung mit der Krise um und gibt es erste Lockerungsmassnahmen?

Wir nehmen unsere Aufgabe gegenüber unseren betagten Bewohnenden, die in einer
solchen Lage umso mehr geschützt werden müssen, sehr ernst. Das Verständnis und
wie dies gemeinsam mit den Angehörigen und der gesamten Bevölkerung umgesetzt
wird, zeugt von grosser Solidarität. Seit Montag, 11. Mai, ist das Besuchsverbot etwas
gelockert. Das ist auf der einen Seite Freude und Erleichterung, wird jedoch von einigen
Bewohnenden auch als Risiko empfunden. Um diesen Gegensätzen gerecht zu werden,
ist es aktuell so, dass Besuchstermine im Vorfeld vereinbart werden müssen. Die
Besuchszeit pro Termin beträgt 30 Minuten und es ist ein Termin pro Woche je
Bewohnendem vorgesehen, an welchem maximal zwei externe Personen teilnehmen
können. Dabei koordiniert und begleitet eine Fachperson von uns die Besuche, um die
behördlichen Schutzmassnahmen gewährleisten zu können. pd

Patrick Meier, Stiftungsrat der Alterssiedlung Root, Ressort Finanzen
Bild 2: Die Alterssiedlung Root veröffentlicht den Geschäftsbericht 2019 mit Erinnerungen an das 30 Jahre Jubiläum.