«Unsere Wünsche sind aufgenommen worden»

Ende September hat der Verbundrat des Verkehrsverbundes Luzern das neue ÖV-Konzept AggloMobil due beschlossen und den Auftrag zur Umsetzung der einzelnen Konzeptelemente erteilt. AggloMobil due setzt auf die konsequente Abstimmung von S-Bahn und Buslinien, grössere Fahrzeuge, neue Direktverbindungen sowie die Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs. Der «Rontaler» befragte dazu den zuständigen Ebikoner Gemeinderat Peter Schärli.

Herr Schärli, sind Sie zufrieden mit dem neuen öV-Konzept AggloMobil due?
Das Konzept nimmt die Mobilitätsentwicklungen in unserer Region auf und bringt die gewünschten Lösungen – es beinhaltet unter anderem die Realisierung des seit längerem gewünschten ÖV-Knotens am Bahnhof Ebikon und die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 ab Maihof Luzern. Der ÖV-Knoten am Bahnhof Ebikon wird diverse, teilweise neue Umsteigemöglichkeiten zwischen Bahn und Buslinien ermöglichen, so auch auf die neue Buslinie, welche ab Bahnhof Ebikon via Schlossberg – Kantonsspital – Luzern Kreuzstutz nach Littau verkehren wird.

Wie waren die Gemeinden in diese Veränderungen eingebunden?
Die Gemeinden konnten ihre Bedürfnisse in der Vergangenheit immer einbringen und wurden jeweils über die einzelnen Planungsschritte informiert.

Was hat Ebikon für Vorstellungen und Vorschläge eingebracht?
Der Wunsch nach einem ausgeprägten ÖV-Knoten am Bahnhof Ebikon, die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 ab Maihof und die Anbindung des Ortsbusses an die S-Bahn. Die Linie 1 wird künftig von den Verkehrsbetrieben Luzern vbl mit Doppelgelenkbussen geführt, womit Ebikon ein attraktives, tramähnliches Angebot (sogenanntes Lightram) erhalten wird.

Wie weit sind die Wünsche der Gemeinde ins Konzept eingeflossen?
Unsere Vorstellungen und Wünsche sind aufgenommen worden.

Gibt es etwas Zusätzliches, was Sie sich noch gewünscht hätten?
Der Wegfall der Postautolinie 73 im Bereich Rütimatt-Quartier muss als Wermutstropfen bezeichnet werden, da dadurch die direkte Linienführung ab der Busstation Unterlöchli zur Hirslandenklinik St. Anna entfällt. Es gab dazu Rückmeldungen aus den betroffenen Quartieren. Die Gemeinde hat das Anliegen der Beibehaltung einer direkten Buslinie nach St. Anna dem Verkehrsverbund Luzern zur Prüfung unterbreitet.

Was bedeutet die Umsetzung von AggloMobil due für Ebikon und das Rontal?
Das Rontal bekommt mit den Verbesserungen des Bussystems ein leistungsstarkes, umweltfreundliches ÖV-Angebot, welches die starke Mobilitätsentwicklung in unserer Region berücksichtigt. Die Gemeinde Ebikon ist in diesem Zusammenhang zusammen mit dem Kanton Luzern und dem Verkehrsverbund Luzern daran, die Gestaltung rund um unseren Bahnhof zu planen. Der Gemeinderat will alles daran setzen, dass der Bahnhof Ebikon künftig eine kundenfreundliche ÖV-Drehscheibe wird und der Aufenthalt am Bahnhof attraktiv ist. Als besonders wichtig erachten wir zudem, dass die Busse auf dem ganzen Gemeindegebiet ohne Stau vorwärtskommen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der ÖV wo immer möglich Vorfahrt erhält. Mit diesen Massnahmen wollen wir den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr weiter fördern und dafür sorgen, dass die weiter steigende Mobilitätsentwicklung in Zukunft bewältigt werden kann.

Gibt es bereits etwas Neues auf die nächste Fahrplanänderung im Dezember?
Neu verkehren die Zusatzkurse der Buslinie 23 in der Hauptverkehrszeit am Morgen und am Abend bis Root D4 anstelle Dierikon Dorf. Zusätzlich wird am Sonntagnachmittag zwischen 12 und 18 Uhr die Kapazität zwischen Luzern und Ebikon Hofmatt verdoppelt. Dabei fahren die Linien 22 und 23 in Kombination im 15-Minuten-Takt und der Umstieg auf den Shuttlebus in Ebikon Hofmatt entfällt.

Auf welche Verbesserungen müssen die Rontalerinnen und Rontaler noch etwas länger warten?
Wohl auf den Schnellzugshalt am Bahnhof Ebikon und den Viertelstundentakt auf der S-Bahn. Das sind Anliegen, welche zurzeit noch nicht spruchreif sind, vor allem wegen der fehlenden Doppelspur der Bahn entlang des Rotsees. Wir wissen aber, dass die verantwortlichen Fachpersonen und Politiker mit dem Projekt Tiefbahnhof darauf hinarbeiten, auch da Lösungen zu entwickeln.
Sonja Hablützel