Afrogesang für mehr Kirchenbesucher

Dass Kirchen nach Ideen für «mehr Kirchenvolk» suchen, ist bekannt und auch nicht neu. Schon 1987 – vor 25 Jahren – wagte man beim Sprengel in der Jakobuskirche von Ebikon einen Gottesdienst mit Kirchengesang anfrikanischen Schlags, die so gut ankam, dass man in Erwägung zog, die singende Asylantengruppe nochmals einzuladen. | Bild Ruedi Berchtold
Dass Kirchen nach Ideen für «mehr Kirchenvolk» suchen, ist bekannt und auch nicht neu. Schon 1987 – vor 25 Jahren – wagte man beim Sprengel in der Jakobuskirche von Ebikon einen Gottesdienst mit Kirchengesang anfrikanischen Schlags, die so gut ankam, dass man in Erwägung zog, die singende Asylantengruppe nochmals einzuladen. | Bild Ruedi Berchtold

er. Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass Kirchengesang afrikanischen Schlages die Kirchenbesuchszahen in die Höhe schnellen lassen. Das erlebte man im Frühling 1987 in der Jakobuskirche Ebikon auf Einladung des Sprengels. Eine banjo- und gitarrenbegleitete, gut eingespielte Zwölfergruppe von Sängerinnen und Sängern aus Zaire liess das Kirchenvolk spontan mitklatschen. Die Asylantentruppe war damals als «C(h)oeur des Enfants d’Afrique» landauf landab vorwiegend in Kirchen unterwegs. Die Lebendigkeit und Spontanität des Vortrags, meist angeführt von einer sangestüchtigen Solistin, wirkte ansteckend. Das Programm war vorwiegend religiös, enthielt aber auch in Dialekt gesungene, klangvolle Volkslieder, die sehr gut ankamen. So gut, dass Kirchenpflegepräsident Roland Baumann die nochmalige Einladung des Chors erwog, um noch mehr Kirchenvolk das Erlebnis einer singenden Asylantengruppe zuteil kommen zu lassen – eben für mehr Kirchenbesucher.

Tempi passati
Ob der Afro-Kirchengesang wiederholt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Richtig ist, dass die Kirchen nicht weniger als damals «Rezepte» suchen, um mehr Menschen in die Gotteshäuser zu bringen. In den letzten Jahren jedenfalls wurde dieser Gesang immer populärer und führte auch zur Gründung einheimischer Gospelchöre. Interessanterweise wurde aber auch einheimisches Kulturgut in die Kirchen getragen – als markantes Beispiel seien etwa die Jodlermessen erwähnt und selbst das Alphorn findet den Weg dorthin.