Organisation bekämpft das Littering – «Verantwortung für öffentlichen Raum ist geschwunden»

11_52_AbfallEnde der vergangenen Woche machte eine Organisation einen Aufruf an Spaziergänger, dass sie Abfall im öffentlichen Raum sammeln und in den Werkhöfen abgeben sollen. Der Gemeindeverband REAL steht der Initiative positiv gegenüber.

shab. In einer Medienmitteilung ruft eine Organisation mit dem Absender www.stopp-littering-schweiz.ch Spaziergänger auf, Abfälle zu sammeln, die nach der Schneeschmelze entlang von Strassen, auf Parkplätzen oder an Waldrändern liegen. Die Abfälle sollen dann in den Gemeindewerkhöfen abgegeben werden.

Bei REAL, die seit dem 1. Januar in der Agglomeration Luzern für die Entsorgung zuständig ist, wusste man nichts von der Aktion, steht ihr aber positiv gegenüber, wie Martin Zumstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung, auf Anfrage mitteilte: «Wir schätzen diese private Initiative sehr, da die Verantwortung für den öffentlichen Raum in der Schweiz in den letzten Jahren stark geschwunden ist. Dieses Gesellschaftsproblem muss durch die Gesellschaft selbst gelöst werden, indem die notwendigen Verhalten in allen Altersklassen selbstverständlich werden.»

Pfandpflicht als Massnahme

Littering, führt er weiter aus, sei in erster Linie ein Problem der Hygiene und Ordnung im öffentlichen Raum und weniger ein Problem der Abfallentsorgung. Es gehöre daher auch nicht zum Aufgabengebiet von REAL, sondern sei weiterhin Aufgabe der Gemeinden. Um das Litteringproblem zu bekämpfen, würde man bei REAL auch die Einführung der zurzeit diskutierten Pfandpflicht auf Getränkeflaschen und -dosen begrüssen. Martin Zumstein ist überzeugt, dass sich so ein effektiver Beitrag zur Reduktion des Littering leisten liesse.

«Die Gemeinden haben auf ihren Werkhöfen Gewichtscontainer im Einsatz, sodass sie die so eingesammelten Abfälle der ordentlichen Entsorgung übergeben können. Auf Anfrage unterstützen wir die Gemeinden im Rahmen unserer Möglichkeiten im Kampf gegen das Littering», schreibt Zumstein in seiner Antwort auf die Anfrage des «Rontalers».