«Verdichtungspotenzial soll genutzt werden»

Die drei kompetenten Referenten der Informationsveranstaltung (v.l.): Gemeindeammann Hans Peter Hürlimann, Gemeindepräsident Urs Brücker und Bernhard Straub, Planteam S AG, Luzern.

MEGGEN – Masterplan Meggen Zentrum vorgestellt

An der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 26. Juni 2017 stellten Gemeindepräsident Urs Brücker, Gemeindeammann HansPeter Hürlimann und Ortsplaner Bernhard Straub den Masterplan Meggen Zentrum vor.

«Das Zentrum an der Kantonsstrasse ist prägend für das Dorfbild von Meggen. Weil viele ältere Bauten in den nächsten Jahren ersetzt werden, besteht in diesem Bereich Entwicklungspotenzial», betonte Gemeindepräsident Urs Brücker bei der Begrüssung der rund 230 Meggerinnen und Megger, welche sich am 26. Juni für das Thema «Masterplan Meggen Zentrum» interessierten.

Strategisches Planungsinstrument

«Ein Masterplan enthält keine grundeigentümerverbindlichen Inhalte. Er ist ein strategisches Lenkungspapier für den Gemeinderat und ein Arbeitsinstrument für die Behörden und die Verwaltung. Er nimmt keine Entscheide der Gemeindeversammlung vorweg», erklärte Ortsplaner Bernhard Straub. «Ein Masterplan zeigt Chancen und Potenziale sowie mögliche Strategien zu deren Umsetzung auf. Er dient der Abwägung von Vor- und Nachteilen einzelner Projekte, ermöglicht es, kurzfristige Massnahmen mit langfristigen Entwicklungsvorstellungen zu koordinieren und lässt den nötigen Spielraum für nachfolgende Planungen.»

Die drei kompetenten Referenten der Informationsveranstaltung (v.l.): Gemeindeammann Hans Peter Hürlimann, Gemeindepräsident Urs Brücker und Bernhard Straub, Planteam S AG, Luzern.

Entwicklung des Zentrums

Gemeindeammann Hans Peter Hürlimann zeigte anhand von informativen Folien auf, wie sich Meggen in den letzten Jahrzehnten entlang der wichtigsten Verbindungsstrassen entwickelt hat. Zur heutigen Situation im Bereich der Raumplanung zog er folgendes Fazit: Einzonungen sind kaum mehr möglich, weshalb ein neuer Raumplanungsprozess notwendig ist und Entwicklungen nach innen angestrebt werden. Die Parkzone ist sensibel. Grünzäsuren sollen erhalten bleiben. Die Verkehrserschliessung ist wichtig. Im Gebiet Meggen Zentrum, welches durch Mischnutzungen und alte Bestände geprägt wird, wurden mit Ausnahme des Dorfzentrums und der Überbauung Schwerzi keine Planungen durchgeführt.

Rahmenbedingungen definieren

Die bauliche Entwicklung entlang der Kantonsstrasse nimmt für das Ortsbild eine Schlüsselposition ein. Die innere Entwicklung wird sich insbesondere auf diesen Abschnitt konzentrieren. «Anstelle eines Flächenwachstums soll das vorhandene Verdichtungspotenzial im Sinne einer Innenentwicklung genutzt werden. Mit dem Instrument des Masterplans werden die Rahmenbedingungen für künftige Bauvorhaben definiert», hielt der Gemeindeammann fest. Dabei verfolgt der Gemeinderat folgende Ziele:

  • Moderates Bevölkerungswachstum
  • Verbindungen raumplanerisch sichern
  • Steuerung Nutzungsmix
  • Erschliessung sichern
  • Gemeinsame Planungen fördern
  • Private und öffentliche Interessen koordinieren
  • Kommunikation, Anhörung der Beteiligten.

Wichtig sind dem Gemeinderat weiter eine gute Verkehrsanbindung und kurze Wege, das Zusammenrücken von Wohnen und Arbeiten, bezahlbarer Wohnraum, die Qualität und die Materialwahl der Gebäude sowie eine energetische Effizienz im Zentrum.

Mit dem Masterplan sollen nun ganz konkret unterschiedliche Projekte und Vorhaben im Zentrum koordiniert sowie Entwicklungsziele bezüglich Bebauung, Nutzung, Freiraum, Verkehr und Langsamverkehr lokalisiert werden. «Dabei geben die Bauwilligen und nicht die Gemeinde den Takt vor», beantwortete Hans Peter Hürlimann eine entsprechende Frage aus dem Publikum. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Erkenntnisse aus dem Masterplan Meggen Zentrum in die für 2023 vorgesehene Zonenplanrevision einfliessen werden.

Masterplan Meggen Zentrum: Perimeterplan. Bilder zVg.