Seit 65 Jahren ist der Samichlaus im Quartier unterwegs

Viele Kinder säumten den Weg, als der Wäsmeli-Samichlaus zum 65. Mal auszog. Bild Hans A. Kurmann

Auf Initiative des damaligen Präsidenten des Kirchenbauvereins Wesemlin, August Imbach, wurde zur Entlastung des Hofsamichlauses der Wäsmeli-Samichlaus gegründet. Seit 65 Jahren besucht der Wäsmeli-Samichlaus die Familien im Wesemlin Quartier. Noch heute sind die Familien froh, dass diese schöne und beeindruckende Tradtition weitergeführt wird.

hak. Mit einer unglaublichen Spannung erwartete am Samstag, 1. Dezember, eine grosse Kinderschar mit den Eltern den feierlichen Auszug des Wäsmeli-Samichlauses aus der Klosterkirche. Ein paar Minuten bevor sich das grosse Tor der Kirche öffnete, kündete die Kirchenglocke das Ereignis an. Aus dem Klostergarten ertönten die Glocken der Trychler, die sich in Begleitung der Schmutzli mit brennenden Fackeln den Weg vor die Kirchentüre bahnten. Jetzt öffnete sich die Kirchentüre und der Samichlaus mit den Zwergen und Diakonen trat auf den Klosterplatz. Ah und oh ertönte es von den kleinen Zuschauern, die mit leuchtenden Augen den Samichlaus bestaunten. Die ganz mutigen streckten ihm die Hand entgegen. Nun begrüsste der Sankt Nikolaus, wie er offiziell heisst, die grosse Zuschauerzahl. Der heilige Nikolaus war vor tausenden von Jahren als Bischof in Myra in der Türkei im Amt. Der gebürtige Italiener war ein ausgesprochen gütiger Mensch, der sich immer um die Menschen in Not kümmerte.

Der Wäsemeli-Samichlaus erzählte den Kindern, dass er vor einem Monat arg in Stress kam. Es schneite damals so heftig, dass er dachte, er hätte wohl den Zeitpunkt für die Kinderbesuche verschlafen. Aber seine Helfer konnten den Samichlaus beruhigen und sagten ihm, dass er ja noch einen ganzen Monat Zeit hätte, um sich vorzubereiten. Ja musste er doch all seine Notizen von Lob und Tadel noch ordnen. Jetzt fragte der Samichlaus die wartende Kinderschar, ob sie auch vorbereitet seinen und etwa ein Verslein gelernt hätten. Spontan meldeten sich Kinder, die dem Samichlaus etwas vortragen wollten. Mit grossem Applaus und dem Geröll der Schmutzli wurde den Kindern gedankt. Dann musste sich der Samichlaus verabschieden, wünschte allen Kindern und Erwachsenen eine schöne, bedächtige Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr. So machte er sich auf den Weg zur ersten Familie am Kapuzinerweg, vorbei an beleuchteten und verzierten Fenstern, die auf die Vorweihnachtszeit hinweisen. Es standen noch einige Familienbesuche in seinem roten Buch, welches immer vom Diakon sorgfältig mitgetragen wird.

Viele Kinder säumten den Weg, als der Wäsmeli-Samichlaus zum 65. Mal auszog.
Bild Hans A. Kurmann