Grösste Aushubdeponie der Region

Ansicht des östlichen Deponie-Gebietes.

Bei Inwil ist die grösste Aushubdeponie der Zentralschweiz geplant. Im Gebiet Hobebüel soll Bauschutt abgelagert werden. Durch das Projekt soll der Verkehr entlastet und das naturräumliche Gebiet erhalten werden.

esa. In Inwil ist die grösste Aushubdeponie in der Zentralschweiz geplant.  Das projektierte Vorhaben liegt im Gebiet Hobebüel. Letzte Woche war die Eingabefrist für allfällige Einsprachen.

Acht Einsprachen
Nach der Gemeinde-Orientierung vom 28. November 2011 lag vom 16. Januar bis zum 14. Februar der Planungsbericht der ausführenden Firma Gloggner AG aus Perlen zur Einsicht auf. Es sind insgesamt acht Einsprachen eingegangen, welche das Projekt vorerst verhindern. Das Projektgebiet befindet sich südöstlich von Inwil ausserhalb des Dorfes. Grossräumig wird es im Norden durch den Eibelerwald und im Süden durch die Gehölzstrukturen der Reuss bzw. der Autobahn begrenzt. Richtung Osten und Westen ist die Landschaft sehr offen. Die geplante Deponie liegt grösstenteils in der Landwirtschaftszone und tangiert im Westen am Rand eine Freihaltezone.

Grösste Deponie der Zentralschweiz
Die geplante Deponiezone umfasst eine Fläche von rund 18,1 Hektare (ha), oder umgerechnet über 25 Fussballfelder. Der eigentliche Deponieperimeter umfasst ca. 14,65 ha. Die übrigen Flächen dienen als Bodendepot, Betriebsareal und zur Renaturierung des Hobebüelbaches. Das Deponievolumen beträgt ca. 1,21 Mllionen Qubikmeter (m3). Abgelagert wird unverschmutztes Aushubmaterial. Jährlich ist ein Deponievolumen von rund 100’000 m3 geplant. Der Betrieb erfolgt in Etappen. Es wird mit einer Betriebsdauer von rund 13 Jahren gerechnet.

Unverschmutztes Aushubmaterial
Hinter den geplanten Projekt steckt die Firma Gloggner AG aus Perlen. Die Tochtergesellschaft der schoeni.ch-Holding plant eine ausschliessliche Inertstoffdeponie mit eingeschränktem Abfallinventar. Somit wird auf der Deponie lediglich Bauschutt abgelagert. Aufgrund der Grösse der geplanten Deponie steht das Projekt in der Pflicht einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Mit der Deponie Hobebüel soll kurz- und mittelfristig der Bedarf an Deponieraum für unverschmutztes Aushubmaterial und nicht standfestes Material in der Region Rontal und Luzern-Ost bereitgestellt werden. Der Raum Luzern Ost (Rontal, Adligenswil, Udligenswil, Meggen) hat rund 60’000 Einwohner (Anteil Stadt Luzern 20’000 Einwohner gerechnet). Dies ergibt ein jährliches Potential von rund 180’000 m3 Aushubmaterial.

Rücksicht auf die Natur
Laut den Zielvorgaben soll die Eingliederung der Sekundärlandschaft mit Rücksichtnahme auf den typischen Landschaftscharakter der Umgebung geschehen. Ausserdem darf das Naturpotential und der Naturhaushalt des betroffenen Landschafts- und Lebensraumes und dessen Nutzungen nicht durch die Deponie negativ beeinträchtigt oder geschädigt werden. Dazu soll die Bilanz der Fruchtfolgeflächen nach Abschluss der Deponie gegenüber dem Istzustand ausgeglichen werden.

Wenig belastender Lastwagenverkehr
Der geplante Standort Hobebüel liegt im Bezug auf das Einzugsgebiet Luzern Ost verkehrsmässig sehr günstig. Nach der Eröffnung des Rontalzubringers können Aushubtransporte aus diesem Einzugsgebiet auf relativ kurzem Weg, ohne zusätzliche Ortsdurchfahrten im Rontal nach Hobebüel erfolgen. Vom Rontal führt der Weg über den neuen Autobahn-Zubringer bis zur Ausfahrt Gisikon-Root und dann direkt nach Hobebüel. Dieser geringfügig weitere Weg wird in Kauf genommen, wenn dafür das Dorf Inwil verschont werden kann. Durch den Deponiebetrieb wird ein durchschnittlicher Lastwagenverkehr von 45 Fahrten pro Tag verursacht. Da keine Dorfkerne der Gemeinden betroffen sind, kann mit einer Verkehrsentlastung gerechnet werden, da die Lastwagen in Zukunft direkt von der Autobahn-Ausfahrt zur Deponie gelangen können.

Weitere Projekte in Planung
Der Standort Hobebüel ist auch im Hinblick auf zukünftige, grössere Bauvorhaben im Rontal wie zum Beispiel der Bau der neuen Kehrichtverbrennungsanlage oder die Renaturierung der Reuss sehr verkehrsgünstig. Zurzeit sind noch zwei weitere Deponieprojekte in Planung, welche ebenfalls das Rontal und die angrenzenden Gemeinden als Einzugsgebiet nennen. Für die Öffnung des Schulhausbaches wird derzeit eine Machbarkeitsstudie erarbeitet.