750 Jahre Gisikon

Nicht wenige, allen voran das OK, dürften in den letzten Wochen etwas gebibbert haben: Kann das Fest am 12. September wie geplant durchgeführt werden? Es konnte! Und zwar bei strahlendem Sonnenschein mit vielen gutgelaunten Gästen und einem ansprechenden, abwechslungsreichen Programm.

Schon vor dem eigentlichen Festakt konnte am Nachmittag das neuerstellte
Basisstufenschulhaus in einem Rundgang besichtigt werden. Viele nutzten die Gelegenheit
und betätigten sich so als «Gwunderfitze», wie es nachher von den Schulkindern in ihrem
neuen Schuljahreslied zur Begrüssung besungen wurde. Die hellen, grosszügigen und
einladenden Räume mit der fantastischen Aussicht wussten durchwegs zu gefallen. Da und
dort konnte man hören, dass die Besucher/innen hier selber wieder gerne zur Schule gehen
möchten. Besonders beeindruckt waren sie auch von den neuen interaktiven und digitalen
Wandtafeln. Auf einigen dieser Tafeln konnte auch gleich eine Fotodokumentation von Arno
Schaller über den Bau des neuen Schulhauses bewundert werden.

Begrüssungs- und Dankesworte

Musikalische Klänge der Swiss Old Time Session-Band lockten die Besucher/innen auf den
Vorplatz und um 15.30 Uhr startete Alois Muri die Einweihungsfeier mit kurzen
Begrüssungsworten. Eine Gruppe von Schulkindern und Lehrerinnen sang zwei Lieder. Die
Schulleiterin Yvanka Gerussi bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und das tolle
Ergebnis. Josef Sager von der schaerholzbau AG Altbüron meinte, dass ihre Firma noch nicht ganz 750 Jahre lang bestehen würde, aber etwa rund 120 und für sie eine wichtige Zahl die 15 wäre, denn schon vor 15 Jahren, durften sie das erste Schulhaus in Gisikon in der Rekordzeit von 8 Wochen bauen. Das war damals auch der Startschuss für weitere
Schulhausbauten der Holzbaufirma und deshalb ein wichtiger Meilenstein. Für das neue
Schulhaus war die Zeit etwas grosszügiger angesetzt, aber dennoch sportlich. Das gute
Wetter, und dass trotz Corona immer gearbeitet werden konnte, trugen massgeblich zum
Erfolg bei. Markus Bettler, Architekt, lobte die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der
Baukommission, dem Gemeinderat und der Schule und dankte auch den Handwerkern für
ihren tollen Einsatz. Auch Josef Lötscher, als Präsident der Baukommission, freute sich
sichtlich über das tolle Resultat und die gute Planungs- und Bauphase. Daniel Bachmann,
Präsident Bildungskommission, konnte an seine Vorredner anknüpfen und bedankte sich im
Namen der Schule. Doch etwas vom Entscheidendsten war bestimmt das Votum von Yvonne Lenggenhager, die nun im neuen Schulhaus unterrichten darf: «Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit mit den Kindern in den neuen hellen Klassenzimmern des schönen Schulhauses!» Den Kindern wird es hoffentlich ähnlich ergehen.

Einsegnung

Lukas Briellmann, Gemeindeleiter der Pfarrei, wies auf die grosse Anzahl Treppenstufen hin,
die zu den Schulhäusern führen. Es sind etwa ähnlich viele, wie es Schüler/innen gibt.
Gisikon als Ort am Berg, wobei er mehrmals das Wort Stadt einbrachte, was zu ein paar Lachern führte, hätte wie schon in der Bibel erwähnt, die Orte der Weisheit an den höchsten Punkten gebaut. Nach einem kurzen Bibelwort sprach er ein Segensgebet für das neue Schulhaus und all jene, die hier ein- und ausgehen.

Vom Wienerli bis zum Stroganoff

Alle Kinder erhielten danach ein Getränk und Wienerli mit Brot, währenddem die
Erwachsenen zum Apéro übergingen. Die Dixieband hatte sich inzwischen auf den Festplatz
verschoben und heizte neben der wärmenden Sonne tüchtig ein. Um 18.00 begaben sich die rund 150 Gäste in die beiden sorgfältig abgetrennten Sektoren im Festzelt und in den Saal. Alois Muri drückte in seinem Grusswort die grosse Freude darüber aus, dass das Fest (zwar mit notwendigen Einschränkungen), aber dennoch sehr würdig über die Bühne gehen
konnte. Er dankte allen voran dem OK um Urs Knüsel, Benno Stutz, Thomas Arnet, Toni Uhr, Samuel Wicki und Ruedi Maurer für die perfekte Organisation des Festes. Das Bankett-
Nachtessen, gekocht durch Alois Eugster, Inwil mit seinem Team und serviert durch fleissige Helfer/innen des Dorfvereins schmeckte hervorragend.

Spannende Geschichte mit Jakob Tanner

Ein besonderes Highlight war sicher der Vortrag von Jakob Tanner, emeritierter
Geschichtsprofessor mit Wurzeln in Gisikon. Wer einen langweiligen, trockenen Geschichtsvortrag erwartet hatte, konnte schnell aufatmen. Jakob Tanner wusste die 750
Jahre äusserst spannend, gespickt mit Bildern und persönlichen Anekdoten, die er als
Schuljunge in Gisikon erlebt hatte, zu umreissen. Er begann vor 750 Jahren, als Gisikon noch nicht viel war, als die Lebenserwartung für Frauen gerade mal bei 25 und für Männer bei 32 Jahren lag. Bis ins Jahr 1968 lag Gisikon im Dornröschenschlaf, was seine Entwicklung anging.

Natürlich war es Schauplatz von bedeutenden Schlachten und ein wichtiger Ort für den
Flussübergang mit Zollstation. Aber erst ab 1968 setzte allmählich der Bauboom an der
«Golden Gate Bridge of the Reuss valley», wie sie das Wappen so schön ziert, ein. Hätten alle Schweizer Gemeinden das Wachstum von Gisikon, so wäre die Bevölkerungszahl in der
Schweiz heute bei 18 Mio!

Beste Unterhaltung mit Phil Dankner’s Definition of Soul

Nach der feinen Cremeschnitte setzte Phil Dankner, der wie er ausführte in 30 Sekunden mit dem Velo im Zentrum war, mit seiner Band Definition of Soul einen weiteren Glanzpunkt. Die Freude der Musiker und Phil Dankners Entertainerqualitäten schwappten auf die Festbesucher über und liessen den Abend fulminant ausklingen. Last but not least schuf das Fest auch wieder einmal die Möglichkeit, dass sich Gisikerinnen und Gisiker, sowie einige aus Nachbarsgemeinden endlich wieder einmal (fast ungezwungen) begegnen konnten.

Text: Daniela Elmiger Amrein, Bilder: André Beyeler


SVP-Spende für das Jubiläum

Am 9. September 2020 übergaben Vertreter der SVP Ortspartei Gisikon dem Gemeindepräsidenten von Gisikon, Alois Muri, einen Spendencheck über Fr. 750.– als „Zustupf“ für eine würdige 750 Jahr-Feier. „Dieser finanzielle Beitrag soll unserer Anerkennung und grossen Dank für die wertvollen Anstrengungen zur Geschichte der Gemeinde, deren Kultur und vor allem auch der Zukunft, welche die Verantwortlichen der Gemeinde laufend erbringen, angemessen Ausdruck geben. Merci vielmal!“, so die SVP in einer Medienmitteilung.

Vorstand SVP Gisikon