Ein Schild beflügelt die Fantasie

Gleich vis-à-vis des «rontaler»-Headquarters ist an einem Laternenpfahl ein blaues Schild angebracht. Nun ist das wahrscheinlich noch nichts Spezielles über das man berichten müsste. Blaue Schilder gibt es schliesslich wie Sand am Meer. Das Interessante ist aber: Das Schild in Form eines Pfeils zeigt in Richtung Ebikon Dorf und ist mit «Ebikon» beschriftet.

Das Schild des Anstosses beim Betonkreisel Schachenweid. Bild Stefanie Egli.
Das Schild des Anstosses beim Betonkreisel Schachenweid. Bild Stefanie Egli.

Das Gebäude des rontaler steht jedoch schon auf Ebikoner Boden. Ein Ebikon in Ebikon also? Vielleicht weist von der Stadtgrenze an auch jedes weitere Schild auf die «Substanz» Ebikon’s hin, auf seinen «wahren Kern». Könnte sein, oder? So wie die ineinander stapelbaren Schächtelchen. Da öffnet man die Schachtel und zum Vorschein kommt – eine weitere Schachtel. Wieder hebt man den Deckel, nur um festzustellen, dass auch darin wieder eine Schachtel verborgen ist. Und so weiter. Bis man sich schliesslich zum Inhalt vorgearbeitet hat – sofern es den denn überhaupt gibt. Vielleicht wollte einen der Schenkende ja auch einfach an der Nase herumführen? Möglicherweise geht aber auch gerade meine Fantasie mit mir durch und in Wirklichkeit ist alles ganz einfach: Der Pfeil soll die Autofahrer auf der richtigen Seite wieder aus dem Kreisel herausführen. Wobei – hat man nicht schon in der Fahrschule gelernt, dass es einfach immer geradeaus geht, wenn nichts angeschrieben ist? Nun ja, irgendeine plausible Erklärung wird es für die Platzierung des Schilds schon geben. Und doch…die Fantasie lässt sich eben nicht in ein kleines Schächtelchen sperren.

Stefanie Egli