Die grösseren Balkone werten die Wohnungen auf

So präsentieren sich die Hofmatt-Häuser nach der Sanierung. Bild zvg

Die fünf Mehrfamilienhäuser an der Hofmattstrasse 1, 3, 5, 7 und 9 in Ebikon war die erste Überbauung der Baugenossenschaft Seerose. Im vergangenen und in diesem Jahr wurden die Liegenschaften durch die Cerutti Partner Architekten AG zukunftsweisend saniert.

«Nach rund 30 Jahren haben die Häuser eine Aufwertung benötigt», erklärt Marcel Neuenschwander, Architekt und Mitglied der Geschäftsleitung der Cerutti Partner Architekten AG, die von der Baugenossenschaft Seerose mit dem Vorhaben betraut worden war. Sicher ging der Auftrag nicht zuletzt dank dessen Erfahrungen und Referenzen an das Unternehmen mit rund 45 Mitarbeitenden an den Standorten Ebikon, Rothenburg, Malters und Sursee. «Rund die Hälfte der Aufträge unseres Büros sind Umbauten», führt der Leiter der Ebikoner Niederlassung aus.

Neue Fenster und verglaste Balkone
Das Grobkonzept für die Sanierung war bereits vorhanden, so dass Marcel Neuenschwander und seine Mitarbeiter den Vorschlag nur noch überarbeiten und im Detail ausfeilen mussten. Das war vor zirka zweieinhalb Jahren. Den Anfang machten sie schliesslich im Februar bis im Sommer 2011 mit den beiden grösseren Häusern. In der zweiten Etappe waren die Hofmattstrasse 1, 3 und 9 an der Reihe, mit Beginn nach der Fasnacht und Dauer bis zu den Sommerferien. In beiden Etappen ging es darum, die wärmetechnisch nicht mehr zeitgemässen Fenster durch eine Dreifachverglasung zu ersetzen. Zusätzliche energetische Massnahmen an der Fassade waren nicht notwendig, da sie damals bereits mit einem Zweischalen-Mauerwerk ausgeführt worden waren. Jedoch wurden die Fassaden und sämtliche äusseren Bauteile frisch gestrichen. An den Dächern gab es nichts zu tun, waren sie doch vor 15 Jahren bereits saniert worden. Dafür wurden Kellerdecken zusätzlich isoliert mit einer 140 mm dicken Glaswoll-Dämmung. Die für heutige Verhältnisse zu kleinen Balkone wurden abgetrennt und mit neuen Balkonelementen ersetzt, welche in etwa die doppelte Nutzfläche aufweisen und zudem mit einer Windverglasung versehen wurden, wodurch diese gerade in den Übergangszeiten als zusätzlicher Raum genutzt werden können. Zudem erhielten auch die Balkone in den obersten Geschossen neu eine Überdachung, was sie aufwertet. Die gesamte Überbauung präsentiert sich nach der gelungenen Renovation in einem neuen, frischen Erscheinungsbild.

Gut gepflegte Substanz
Unverändert blieben hingegen die Wohnungen, die sich nach Einschätzung des Fachmanns in einem sehr guten Zustand befinden und sowohl von der Baugenossenschaft wie auch von den Mietern hervorragend gepflegt werden. Damit irgendwann Küchen und Bäder erneuert werden können, ohne die Fassade zu beschädigen, hat man die Nasszellenentlüftungen im Zuge der nun abgeschlossenen Sanierung bereits vorbereitet.

Grosses Lob für die Mieter
Nicht ganz einfach war das Vorhaben, weil die Wohnungen während der ganzen Bauphase bewohnt waren. Als grösste Herausforderung bezeichnet der Architekt den Ersatz der Balkone. Die alten Betonelemente mussten abgefräst werden, was Lärm und Staub verursachte, und danach hatten die Mieterinnen und Mieter während drei bis vier Monaten keinen Balkon zur Verfügung. Das nicht ganz geglückte Timing der ersten Etappe konnte in der zweiten optimiert werden, so dass die neuen Balkone auf die Sommerferien wieder benutzbar waren. Sowohl die Bewohner wie die beteiligten Baufachleute benötigten in dieser Zeit immer wieder gute Nerven, um die Ruhe zu bewahren. Er habe jedoch immer gestaunt, wie viel Verständnis und Geduld die Mieter gehabt hätten, wofür er allen nochmals herzlich dankt. «Heute sind alle happy», ist er überzeugt und beurteilt vor allem die neuen Balkone mit den Windverglasungen als grosse Aufwertung.

Verträgliche Lösung
Für die ganzen Erneuerungen hat die Baugenossenschaft Seerose etwas mehr als drei Millionen Franken aufgewendet, wobei diese nur einen sehr gemässigten Betrag für die wertvermehrenden Aufwendungen auf die Mieter überwälzt hat, was deren Geldbörse natürlich freuen dürfte.

Architekt Marcel Neuenschwander: «Nach 30 Jahren war eine Aufwertung nötig.» Bild zvg

So präsentieren sich die Hofmatt-Häuser nach der Sanierung. Bild zvg