Am diesjährigen Klavierfestival der Musikschulen Ebikon, Buchrain und Root durfte spielen, wer Lust hatte und dazu gab es Kaffee und Kuchen. Ein kurzer Stimmungsbericht über ein gelungenes Experiment.
«Darf ich nachher noch ein zweites Stück spielen?» Zurückblickend erscheint diese Frage nach wie vor recht seltsam – fast ein bisschen unheimlich. Denn sie wurde von einer Schülerin gestellt, nachdem sie am Klavierfestival bereits ein Stück gespielt hatte. Das Klavierfestival ist eine Art grosse Vortragsübung, ein «Elternkonzert». Die Frage, mit der die Musiklehrpersonen meistens bei der Vorbereitung konfrontiert werden, ist folgende: «Muss ich da wirklich auch spielen?». In der Tat war das Ambiente am 25. Januar ein bisschen anders. Einzig zwei Spotlichter beleuchteten den in der Mitte der Aula Wydenhof stehenden Flügel. Die Organisatoren hatten auf die Bestuhlung verzichtet, während des Konzerts gab es Kaffee und Kuchen. Nach einer kleinen Einführung, an der Luigi Laveglia, Fachschaftsleiter Tasteninstrumente erklärte, dass es kein Programm geben und die Reihenfolge der Auftritte spontan erfolgen würde, ging es zunächst etwas zaghaft voran. Nach dem zweiten Auftritt war das Eis gebrochen. Was folgte, war ein Kommen und Gehen von jungen Pianistinnen und Pianisten, denen man ansah, dass sie mit Spass und Vergnügen am Flügel ihr Bestes gaben. Auch das Publikum genoss die ungewöhnliche Atmosphäre: Es wurde etwas mehr getuschelt, etwas lauter genascht und vielleicht wurde es dem einen oder anderen hie und da etwas zu laut. Doch vielleicht gerade deshalb wurde nach dem offiziellen Konzert wacker weitergespielt. Am Schluss wollte eine junge Pianistin wissen: «Können wir das in Zukunft immer so machen?» Luigi Laveglia, Fachschaftsleiter Tasteninstrumente Musikschule Ebikon