Leuchtenmanufaktur erhält «Äbiker Seerosepris»

EBIKON – Seit bald 60 Jahren entwickelt und fabriziert die Firma Baltensweiler in Ebikon Leuchten. Die Designklassiker der Leuchtenmanufaktur haben weltweite Ausstrahlung. Für die Pionierarbeit seit den 50er Jahren und die entwickelte Geschäftsphilosophie erhalten Rosmarie, Gabriel und Karin Baltensweiler den «Äbiker Seerosepriis».

Die ersten beiden Leuchten fertigen Rico und Rosmarie Baltensweiler 1951 für den Eigenbedarf, da sie auf dem Leuchtenmarkt kein passendes Produkt für ihre Wohn-Werkstatt gefunden hatten. «Befreundete Architekten, welche bei uns zu Besuch waren, bekundeten ihr Interesse an der Lampe. Deshalb bauten wir weitere zehn Stück. Die Folge war, dass <Wohnbedarf Zürich> eine Serie bestellte. Erst 1952 bezeichneten Rico und ich das erste Leuchtenmodell mit TYPE 600», sagt Geschäftsgründerin und Mitinhaberin Rosmarie Baltensweiler. Heute beschäftigt die Firma Baltensweiler 45 Mitarbeitende und hat eine weltweite Ausstrahlung mit zahlreichen Leuchtenklassikern. «Den weltweiten Erfolg in Kombination mit der bescheidenen, familiären und nicht rein gewinnorientierten Unternehmensführung würdigen wir mit dem Seerosepriis», sagt Kathrin Lustenberger Pechmann, Präsidentin der Auswahlkommission. Den mit 5000 Franken dotierten Anerkennungspreis vergibt die Gemeinde Ebikon alle zwei Jahre. Die öffentliche Preisübergabe findet am 7. Mai ab 18 Uhr im Zentrum Höchweid statt.

Durch Freunde nach Ebikon gekommen

Die ersten Baltensweiler Leuchten sind im Industriebau «Bad» auf der Reuss mit Zugang via Spreuerbrücke entstanden. «Die Leuchtenserien sind Mitte der 50er Jahre immer grösser geworden und unsere Kinder brauchten ein sicheres Umfeld. 1956 haben uns Freunde aus Ebikon ihr stadtnahes Chalet an der Luzernerstrasse zum Kauf angeboten. So sind wir durch Zufall nach Ebikon gekommen, wo wir zur sechsköpfigen Familien herangewachsen sind», erklärt Rosmarie Baltensweiler.

Langfristige Philosophie

Gabriel und Karin Baltensweiler wirkten als Kinder in der Werkstatt und im Atelier mit. Auch während der Ausbildung und später, als sie beide als Lehrpersonen unterrichteten, blieb der Bezug zur eigenen Leuchtenmanufaktur. «Nach dem unerwarteten Tod von Rico Baltensweiler war 1987 schnell klar, dass wir den Betrieb als Dreierteam weiterführen. 1988 haben wir dann die Aktiengesellschaft gegründet», sagt Gabriel Baltensweiler. «Vor kurzem haben wir einen Aktienbindungsvertrag unterzeichnet. Mit dem Vertrag wollen wir, dass wer langfristig etwas für das Unternehmen leistet, auch finanziell mit einer Dividende profitieren kann. Das entspricht auch unserer Philosophie: Wir wollen langfristig konstant hochwertige Leuchten anbieten und nicht in kurzer Zeit möglichst viele», ergänzt Karin Baltensweiler. Die HALO 250-Leuchte ist ein Klassiker, der diese Philosophie verdeutlicht: Seit 1972 bis heute wurde sie 55’000 Mal verkauft.

Höchste Ansprüche an Design und Technik

Der Klassiker HALO 250 und Lichtplanungsaufgaben für öffentliche Bauten im In-  und Ausland waren in den 70er Jahren die Antwort auf die industrielle Herstellung von uniformen Leuchten. Neben dem Design setzten Rico und Rosmarie Baltensweiler als erste Schweizer Hersteller auf den Hochvolt-Halogenstab und setzten die technischen Massstäbe neu. Seit 2003 nutzt das Baltensweiler-Team die aufkommende LED-Technologie und liegt wieder genau richtig, wie der Erfolg zeigt. «Diese Kombination von Design und Technik als Kunstform für Lichtgestaltung von 1951 bis heute hat die Auswahlkommission – neben der Unternehmensführung – dazu bewogen, den Seerosepriis an Rosmarie, Gabriel und Karin zu verleihen», sagt Kathrin Lustenberger Pechmann.

Kapazitätsgrenzen in Ebikon erreicht

Den Firmensitz in Ebikon haben die Baltensweilers während knapp 60 Jahren laufend den entsprechenden Bedürfnissen angepasst. So ist 1996 der innovative Neubau mit Glasfassade an der Luzernerstrasse 75 entstanden. «Damals haben wir für 25 bis 30 Mitarbeitende geplant, heute beschäftigen wir 45 Mitarbeitende aus zehn Nationen. Mit dabei sind auch Lernende und Menschen mit IV oder Suva Unterstützung. Deshalb stossen wir an unsere Kapazitätsgrenze. Aufgrund dieser Situation bauen wir im Moment am Standort Luzern- Littau weiter aus. Die Hauptgründe für den neuen Standort Luzern-Littau sind eine bessere Zufahrt, Parkplätze und mehr Platz», erklärt Karin Baltensweiler. Bei der Planung und Realisierung des neuen Standorts ist auch der Sohn von Karin Baltensweiler, Ilario Meier, mit dabei. «Rosmarie, Karin und ich planen die Nachfolge mit Ilario bereits jetzt», führt Gabriel Baltensweiler aus.

Öffentliche Preisübergabe

Der mit 5000 Franken dotierte «Äbiker Seerosepriis» wird am Donnerstag, 7. Mai, um 18 Uhr im Zentrum Höchweid übergeben. Die Preisverleihung ist öffentlich und im Anschluss an die Preisverleihung offeriert die Gemeinde einen Apero. Mehr Informationen unter www.baltensweiler.ch

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