45 Mitglieder der Kulturgesellschaft Ebikon – kurz KGE – besuchten im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Zyklus Religionen» die Moschee der Islamischen Gesellschaft Luzern in Emmenbrücke. Mit dem «Zyklus Religionen» bietet die KGE verschiedene Besuche und Referate zum Thema Religionen an.
uj. Das Ehepaar Saric, beide ausgebildete Theologen und Muslime, führten die KGE-Mitglieder durch die verschiedenen Räumlichkeiten der Moschee, die im ehemaligen Kino Merkur in Emmenbrücke errichtet worden war. Eingangs erklärte Izeta Saric einige Grundregeln des Islams; unter anderem die muslimischen Festtage (z.B. Ramadan) und die fünf Säulen, welche das Verhalten und die täglichen fünf Gebete der muslimischen Gemeinschaft regeln. Später im Waschraum erläuterte Ahmed Saric die rituellen Waschungen, die jeweils vor den fünf Tagesgebeten und dem Gebet in der Moschee gemacht werden.
Zudem betonte Izeta Saric, dass sie als Familienfrau wichtige Aufgaben in der religiösen Betreuung von Kindern sowie Frauen übernimmt und in einer interreligiösen Vereinigung mitwirkt.
Aufschlussreiche Einblicke
Den Gebetsraum, der normalerweise Männern vorbehalten ist, durfte die gemischte Gruppe der Kulturgesellschaft als Besucher betreten. Blau-weisse Kacheln mit Ornamenten zieren dessen Wände, der Boden ist mit Teppich ausgelegt, in der Gebetsnische (Mihrab) fällt ein dunkelblaues Mosaik auf, und wie immer ist auch diese Moschee nach Mekka ausgerichtet. Der Gebetsraum in Emmenbrücke ist im Stil einer bosnischen Moschee errichtet, und im Vergleich zu vielen christlichen Kirchen gibt es keine Malereien, die Menschen abbilden.
Der Gebetsnische (Mihrab) kommt eine besondere Stellung zu, da sie über eine gute Akustik verfügt und vom Vorbeter (Imam) für mehrere Riten gebraucht wird. Der Imam sprach für die KGE-Mitglieder ein Gebet und wandte dabei sein Gesicht nach Mekka. Neben der Gebetsnische befindet sich der Lehrstuhl oder die Kanzel, von wo aus der Imam rezitieren oder seine Predigt halten kann. In einer Predigt geht es ausschliesslich um die Auslegung des Korans; es ist dem Imam nicht gestattet, politische Aussagen zu machen.
Die Bibliothek, die dem islamischen Zentrum angeschlossen ist, befindet sich noch im Aufbau, besitzt jedoch schon jetzt eine interessante Sammlung an religiösen Büchern und anderer Literatur, welche den Islam behandeln. Anschliessend rezitierte Ahmed Saric in gesungener Form einen arabischen Vers aus dem Koran, den seine Frau für die KGE-Gäste übersetzte.
Der Besuch der Moschee gab einen interessanten Einblick in eine Religion, die hierzulande manchem fern erscheint. Er hat den Besuchern den gelebten Islam ein Stück näher gebracht.