Kulturgesellschaft Ebikon – Burn-Out: Ein Risikozustand bei 20 Prozent der Bevölkerung

jf. Auf Einladung der Kulturgesellschaft Ebikon und des Gymnasiums St.Klemens sprach  Dr. Franz Caduff, Chefarzt der Privatklinik Wyss  in Münchenbuchsee, vor über hundert Besucherinnen und Besuchern zum Thema Burn-Out  und  Depression. Der Referent führte  aus, dass Burn-Out  nicht als Krankheit anerkannt wird, weil  es schwierig von andern Störungen abgrenzbar ist.  Es gilt als Risikozustand. In der Schweiz  sind davon 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Auslöser sind gesellschaftliche Faktoren wie erhöhtes Lebenstempo,  ständige Kommunikation, veränderter Lebensrhythmus.  Dazu kommen Persönlichkeitsfaktoren wie zu hohe Erwartungen an sich selbst, Perfektionismus, starke Identifikation  mit seiner Tätigkeit. Das Burn-Out zeigt sich u.a. in starker Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Interessenverlust  und Schlafstörungen. Vorbeugen kann man  durch Entschleunigung, Veränderung des Arbeitsumfelds. Entscheidend ist, dass man sich Freiräume ausserhalb des Berufs schafft. In schweren Fällen  ist eine stationäre Behandlung erforderlich.  Sie ist ganzheitlich und umfasst unter anderem Gesprächstherapien, meditative Elemente, körperliche Ertüchtigung und Naturerlebnisse.

Klare Diagnose möglich

Im Gegensatz zum Burn-Out ist die Depression eine klar diagnostizierbare Krankheit  Die  Ursachen sind unter anderem Vererbung, hormonelle Faktoren und Verlusterlebnisse. In der Schweiz erkranken etwa 20 Prozent einmal im Leben an einer Depression, die Frauen doppelt so häufig wie Männer. Die  Symptome sind ähnlich wie jene des Burn-Outs. Besonders  ausgeprägt sind Denk- und Konzentrationsstörungen, ein Gefühl der Wertlosigkeit, Schuldgefühle und Suizidgedanken. In schweren Fällen erfolgt die Behandlung stationär. Sie besteht  aus einer Psychotherapie kombiniert mit Psychopharmaka. Diese  führen zu einer raschen Linderung. In der Psychotherapie lernen die Betroffenen mögliche Auslöser erkennen  und entwickeln neue Strategien zu deren Bewältigung.

Manager liegt mit Notebook und Handy  im Liegestuhl auf Wiese