«Ich bin eine Macherin»

Melanie Landolt-Strebel.

EBIKON – Melanie Landolt hat den Samstagsmarkt ins Leben gerufen. Und sie stellt sich für die Wahl in den Gemeinderat von Ebikon zur Verfügung. Im Interview spricht sie über die Attraktivierung des Zentrums und ihre Begeisterung fürs Organisieren.

Melanie Landolt, seit einigen Jahren wohnen Sie mit Ihrer Familie in Ebikon, warum der Wechsel aus der Stadt nach Ebikon?
Als junge Familie waren wir auf der Suche nach zahlbarem Wohnraum, den wir in Luzern nicht mehr gefunden haben. Ebikon hat uns begeistert, mit seinen familienfreundlichen Strukturen, der Nähe zu den schönen Naherholungsgebieten – zum Beispiel Wälder, Trumpfbuur oder Rotsee. Und natürlich sind wir Fans von der Rotseebadi, wo wir uns im Sommer mit den Kindern sehr gerne aufhalten.

Es gibt Menschen, die engagieren sich gerne in ihrer Wohngemeinde, andere möchten das lieber nicht. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Ich gehöre zu denen, die sich gerne engagieren, dabei kommt auch immer viel zurück! So etwa habe ich den Samstagsmarkt in Ebikon ins Leben gerufen, ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt. Ich erlebe Ebikon als urbanes Dorf mit gut funktionierendem Vereinsleben. Aber im öffentlichen Raum vermisse ich geeignete Begegnungsmöglichkeiten für alle. Es geschieht zu wenig. Der Samstagsmarkt ist genau so ein Projekt, welches das Zentrum stärkt und attraktiver macht. Weiter arbeite ich auch aktiv in der Planungs- Umwelt- und Energiekommission (PUEK) mit.

Sie sind ja quasi die Mutter des Samstagsmarktes. War das ein schwieriges Unterfangen?
Es musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Dabei kamen mir auch meine Kompetenzen als selbstständige Architektin und Unternehmerin zugute: Projektorganisation, Vermitteln zwischen mehreren Beteiligten wie Handwerkern, Bauherrschaft und Behörden und vieles mehr. Es verhielt sich auch beim Projekt Samstagsmarkt ähnlich: Produzenten motivieren, Abklärungen treffen und Bewilligungen bei den Behörden einholen, Anlässe für die Markttage organisieren. Dazu kommt natürlich viel Arbeit im Hintergrund hinzu. Aber: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der Samstagsmarkt spricht viele verschiedene Leute und hat sich zu einem neuen Treffpunkt im Ebiker Zentrum entwickelt.

Sie sind auch Mutter zweier Kinder im Alter von 6 und 3 Jahren. Was muss die Gemeinde den Familien, Kindern und Jugendlichen bieten?
Ebikon bietet sehr gute Tagesstrukturen an, hat mehrere Kitas und tolle Spielgruppen, wie beispielsweise das Vogelnäscht. Handlungsbedarf sehe ich in den fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für Kindergärtner und Primarschüler während den Schulferien, wenn beide Eltern berufstätig sind.

Als Architektin ist Ihnen auch die Entwicklung Ebikons wichtig. Sie sitzen ja auch in der PUEK. Wie soll es in Ebikon weitergehen?
Der jetzige Gemeinderat hat bereits mit dem Masterplan viel wertvolle Planungsarbeit geleistet. Das Ziel heisst: Einen beruhigten Strassenraum an der Kantonsstrasse zu schaffen, die ÖV-Verbindungen zu verbessern und eine attraktive Zentrumsgestaltung mit einem «Stadtboulevard» zu erhalten. Bis wir dieses Ziel erreichen, müssen wir aber noch einige Zeit und Geduld aufbringen. Wichtig ist, dass uns der Kanton dabei nicht unnötig behindert.

Jetzt kandidieren Sie für den Gemeinderat? Warum?
Beim Projekt Samstagsmarkt habe ich gemerkt, dass ich gerne anpacke, organisiere und Projekte ins Leben rufe. Ich bin eine Macherin. Mich für den Samstagsmarkt zu engagieren, macht mir noch immer grossen Spass und es wäre toll, dieses Engagement im Gemeinderat weiterführen zu können. Das neue Gemeindeführungsmodell mit den kleinen Pensen kommt mir da sehr entgegen. Somit kann ich Familie, Erwerbsarbeit und politische Arbeit gut verbinden.

Zum Schluss noch Sie als Person: Wer sind Sie? Wie sind Sie? Wie erlebt Sie ihr Umfeld?
Sich selber zu beschreiben ist nicht einfach. Mein Umfeld bezeichnet mich als exakt, vorausschauend und verantwortungsbewusst. Wenn etwas nicht so vorwärts geht, wie ich es mir vorgestellt habe, kann ich gelegentlich etwas ungeduldig werden.

Melanie Landolt-Strebel.
Melanie Landolt-Strebel.