Der Gewerbeverein Ebikon und Umgebung (Gewerbe Rontal ) setzt sich für gute Rahmenbedingungen in Industrie, Gewerbe und Handel ein, ebenso für die Förderung des Einkaufs- und Arbeitsplatzes Ebikon. Die IG Gewerbe Rontal portiert für die Gemeinderatswahlen in Ebikon mit Hans-Peter Bienz einen eigenen Kandidaten, der zukünftig die Ziele und Anliegen des lokalen Gewerbes im Gemeinderat vertreten will. Welche Ziele sich der Kandidierende im Einzelnen vorgenommen hat, beantwortet dieser im nachfolgenden Interview.
Hans-Peter Bienz, zusammen mit Gewerbe Rontal streben Sie ein ausgewogenes Wachstum von Bevölkerung und Gewerbe an. Weshalb? Zurzeit sind in Ebikon – neben den sich bereits im Bau befindlichen Bauvorhaben – Überbauungen mit etwa 500 Wohnungen in Planung, die wiederum einen wesentlichen Zuwachs der Wohnbevölkerung ergeben werden. Die Folgen in Bezug auf die notwendige Infrastruktur sind absehbar. Es ist auch anzunehmen, dass es sich dabei um Wohnungen im oberen Preissegment handeln dürfte. Das wiederum wird dazu führen, dass es sich bei einem Grossteil der neuen Wohnbevölkerung um Arbeitnehmer handeln wird, die dank der optimalen öffentlichen Erschliessung ausserhalb unserer Gemeinde arbeiten und meist nur zum Schlafen nach Hause kommen wird. Ich will mich dafür einsetzen, dass optimale Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass sich grosse Firmen mit starkem Steuersubstrat in Ebikon ansiedeln wollen – was für Arbeitsplätze in unserer Region sorgen wird.
Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?
Um dieses Ziel zu erreichen und um einem «Schlafdorf» entgegen zu wirken, müssen für das Gewerbe günstige Voraussetzungen geschaffen werden, damit zukünftig möglichst viele Bewohner ihr Auskommen innerhalb der Gemeinde finden. Das Gewerbe muss gestärkt werden, denn das Gewerbe und sein in der Gemeinde wohnhaftes Personal generiert das notwendige Steuersubstrat und sorgt für eine gesunde Entwicklung. Ich will mich als neu gewähltes Gemeinderatsmitglied möglichst rasch in die bestehenden Strukturen integrieren. Der Fokus des Geminderats liegt in Zukunft auf der strategischen Führung – operativ setzen wir auf das Geschäftsleitungsmodell. Das wird Kapazitäten schaffen, um sich unter anderem für mittel- bis langfristige Strategien mit bestmöglicher Ausrichtung des Ebikoner Gewerbes einzusetzen. Im Vordergrund muss die Bestandespflege des vorhandenen Gewerbes stehen, genauso wie die Ansiedlung und Betreuung neuer Gewerbebetriebe.
Wie sehen Sie die Zukunft Ebikons?
Ebikon ist das wirtschaftliche Zentrum des Rontals. Das bringt nicht nur Vorteile, sondern auch Verpflichtungen und Lasten, die von der Gemeinde und deren Verwaltung gebührend wahrgenommen und umgesetzt werden sollen. Die günstige Verkehrslage mit den bestehenden Anschlüssen an die öffentlichen Verkehrsmittel, Bahn und Bus, macht die Gemeinde als Wohnort attraktiv und führt auch zu einer stetigen Zunahme der Wohnbevölkerung. In den letzten Jahren hat sich Ebikon zu einer Stadt mit gut 13’000 Einwohnern entwickelt. Mit der Ablehnung des Projekts «Starke Stadtregion Luzern» wurde 2011 klar signalisiert, dass Ebikon trotz zunehmender Wohnbevölkerung seinen Dorf-Charakter bewahren will. Das heisst aber auch, dass die notwendigen Einrichtungen für die über 100 Vereine, im Besonderen die notwendigen Anlagen für den Breitensport, zur Verfügung stehen müssen. Die Sportvereine nehmen eine wichtige Funktion in der Betreuung unserer heranwachsenden Jugend wahr und schützen sie vor negativen Einflüssen wie Drogen, Alkohol und Jugendkriminalität. Leider fehlen aber noch wesentliche Rahmenbedingungen für den Schutz und die Entwicklung der Jugendlichen und der Junggebliebenen. Was in wesentlich kleineren Gemeinden schon längst vorhanden ist und auch rege genutzt wird, ist eine multifunktionale Mehrzweckhalle, die für Sport und Anlässe genutzt werden kann. Mit der stetigen Zunahme der Wohnbevölkerung wird das Fehlen einer solchen Anlage in Ebikon immer offensichtlicher. Es darf nicht sein, dass die Einwohner – bisherige wie neu zugezogene – neben der Arbeit auch noch ihre Freizeit und die sportliche Betätigung ausserhalb der Gemeinde ausüben müssen.
Wie wollen Sie sich für die jungen Familien einsetzen?
Familien, die in unserer Gemeinde wohnen und arbeiten, sowie ihre Kinder, die in der Dorfgemeinschaft mit den verschiedenen Jungendvereinen aufwachsen können, sind Garant für eine gesunde Entwicklung unserer Gemeinschaft. Als Mitglied der Verwaltung BGS Baugenossenschaft Seerose Ebikon setze ich mich gemeinsam mit den Mitgliedern der Verwaltung und den Genossenschaftsmitgliedern erfolgreich für den gemeinnützigen Wohnungsbau ein. Wir schaffen familienfreundliches und zahlbares Wohnen in Ebikon.