Gedanken zur Ortsplanung in Ebikon

EBIKON – Gemeinderat Hans Peter Bienz nimmt Stellung

Der Ebikoner Gemeinderat hat die Ortsplanungsrevision politisch und auch öffent- lich vorgestellt. Die CVP Ebikon hat dazu in einer Mitteilung an die Medien einige Gedanken zum Wachstum und der Verdichtung geäussert (siehe unsere Ausgabe vom 7. Dezember). Gemeinderat Hans Peter Bienz eigt im vorliegenden Interview einige Themen der Ortsplanungsrevision auf.

Hans Peter Bienz, welches sind die grössten Änderungen in der revidierten Ortsplanung im Vergleich zur bisherigen?
Der Wechsel von der Ausnützungsziffer zur Überbauungsziffer. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass zukünftig der Fussabdruck und die Höhe des Gebäudes für die Grösse ausschlaggebend sind und nicht mehr die Fläche der einzelnen Stockwerke.

Wie viel Land wird insgesamt eingezont?
Es werden nur Arrondierungen und kleine Stücke eingezont.

Die neue Ortsplanung ermöglicht eine Bevölkerungszahl von 15 200 Einwohnern. Wo ist das Wachstum vorgesehen?
Das Wachstum ist im Zentrum entlang der Kantonsstrasse geplant. Die bebaubaren Flächen sind bereits mindestens seit der letzten Ortsplanungsrevision 1995 eingezont und wie vorangehend erläutert, sind nur marginal neue Flächen hinzugekommen.

Warum muss die Ortsplanung revidiert werden und welche Änderungen hat der Kantons Luzern verlangt?
Der Kanton hat nur die Aufhebung der Gestaltungspläne verlangt. Bei den anderen Ände- rungen hat die Gemeinde das kantonale Planungs- und Baugesetz (PBG) umgesetzt.

Die CVP sagt in ihrer Medienmitteilung zur Ortsplanung, sie wolle das Wachstum massvoll gestalten. In der Mitteilung und auch sonst ist wiederholt die Rede von einem Bevölkerungswachstum von bis zu 30 Prozent bis 2030. Das wären aber mehr als diese erwähnten 15 200. Wie kommt man auf diese unterschiedlichen Zahlen und was sagt der Gemeinderat zur Forderung, man solle das Wachstum reduzieren?
Die Zahl von 30 Prozent bis 2030 ist die Hochrechnung für die sieben Gemeinden in Luzern Ost, wenn alle Areale realisiert werden, die sich derzeit in Planung befinden. Es ist also die Zahl für Luzern Ost, die sich am heutigen Planungsstand orientiert. Für Ebikon liegt die Zahl tiefer als bei anderen Gemeinden. Die Zahlen basieren darauf, dass der Boom weiter wie bis anhin anhalten wird, was vom Marktumfeld abhängig ist. Sollte der Boom abflachen, würde diese Zahl tiefer ausfallen. Die Frage ist, welche Massnahmen die CVP zum Bremsen einleiten möchte. Die Areale, welche sich bereits in der Planung befinden, sind mindestens seit der letzten Ortsplanungsrevision 1995 eingezont und somit müssten die Eigentumsrechte durch Auszonungen beschnitten werden. Ich weiss nicht, ob dies im Interesse der CVP liegt.

Die CVP fordert weiter, dass das Wachstum im Zentrum entlang der Kantons- strasse erfolgen und dass es mehr gemischte Wohn- und Arbeitszonen geben soll. Was sagen Sie zu diesen Forderungen?
Die revidierte Ortsplanung und der Masterplan verfolgen genau das Ziel, entlang der Kan- tonsstrasse die verdichtete Bauweise zu fördern. Denn mit dem Bushub und dem S-Bahnanschluss sowie den Langsamverkehrsachsen ist die Mobilitätsanbindung ohne motori- sierten Individualverkehr möglich. So bleibt auch mehr Platz für den Werkverkehr.