Froschlaich aus Tümpel entwendet

Grasfroschpärchen bei der Paarung.

EBIKON – Entwendung von Grasfroschlaich schädigt das Artenschutzgebiet Unter Ebrüti

Das Ebikoner Artenschutzgebiet Unter Ebrüti für Amphibien von nationaler Bedeutung mit knapp 50 Teichen und Tümpeln bietet Schutz für teils stark gefährdete Arten. Dazu gehören Geburtshelferkröten, Gelbbauchunken, Laubfrösche sowie Teich- und Kammolche.

Grasfroschlaich. Bilder zVg.
Grasfroschlaich. Bilder zVg.

Die Biotope werden von den Eigentümern und Helfern mit viel Arbeit und finanziellem Aufwand gepflegt, damit die Amphibien noch ein geeignetes Rückzugsgebiet und Laichgewässer haben. Das knapp 10 ha grosse Gebiet besteht aus Wald, Hecken, Büschen, Baumbeständen, Magerwiesen, Dickicht und Weiden, was für viele andere Tiere auch wichtig ist und somit eine Symbiose bildet. Nur eine intakte Flora und keine Lichtverschmutzung bietet Hilfestellung  u. a. für Insekten, was wiederum den Fortbestand der Amphibien und Insektenfresser gewährleistet.
Jedoch haben einmal mehr Menschen mit falscher Tierliebe die Hände im Spiel. Denn auch heuer mussten die Eigentümer wieder feststellen, dass aus einem nicht umzäunten Teich alle ca. 120  abgelaichten Grasfroschballen entwendet wurden. Womit fast ein Drittel des diesjährigen Grasfroschnachwuchses zerstört wurde. Im besten Fall «landeten» sie in einem adäquaten Teich. Doch wenn die entwickelten Frösche von dort aus eine stark befahrene Strasse überqueren müssen, um in ihr Sommer- und dann wieder in ihr Winterquartier zu gelangen, sind sie dem Tod geweiht. Grasfrösche bleiben über den Sommer hinweg nicht am Gewässer, kehren aber häufig im Herbst für die bevorstehende Winterstarre wieder zurück. Dies tritt ebenfalls ein, wenn man den Laich in einem Behältnis heranwachsen lässt. Eine Aufzucht ist sehr schwierig und zeitintensiv. Bei nicht richtiger Pflege stirbt der Laich ab oder aber spätestens nach der Metamorphose – der Entwicklung des Eis zur Kaulquappe und schliesslich zum Frosch – verenden die geschützten Tiere. Katja Speiser sagt dazu: «Wir freuen uns natürlich, wenn die Eltern ihren Kindern die Umwandlung nahe bringen wollen, doch bitte nur in Absprache mit den Eigentümern! Unwissenheit schützt vor Strafe, in diesem Fall auch vor Fehlverhalten, nicht. Im Weiteren haben wir in unserem Gebiet den Chytridpilz, welcher mit solch unüberlegten Aktionen in noch nicht infizierte Gebiete verschleppt wird. So bitten wir alle, den Biotopen mit gebührendem Respekt entgegenzutreten, um den Tieren in dem noch nicht überbauten Lebensraum eine Überlebenschance zu geben. Man sollte auch keine Hunde darin baden lassen.» Die Familie Speiser dankt allen, die zum Schutz und Erhalt des wervollen Artenschutzgebiets und der darin enthaltenen Fauna und Flora beitragen. Mehr Infos unter www.biotop-ebikon.ch

Grasfroschpärchen bei der Paarung.
Grasfroschpärchen bei der Paarung.