Entscheidung für den Neubau Höfli

Kirchgemeinde Ebikon

Wie zu erwarten, war die Kirchgemeindeversammlung vom 27. November im Pfarreiheim in Ebikon sehr gut besucht. Der Präsident des Kirchenrates, Ubald Zemp, arbeitete sich zunächst Schritt für Schritt durch die einzelnen Tagesordnungspunkte.

rs. Er begann mit einem Rückblick auf die erfolgreiche Arbeit des letzten Jahres und berichtet wurde über zahlreiche Pfarreianlässe und Aktivitäten der Kirchgemeinde. Es folgte die ausführliche Erläuterung und Genehmigung des Voranschlages 2014 und anschliessend die Festsetzung des Steuerfusses und die Vorstellung des Finanz- und Aufgabenplans durch die Kirchenmeierin Doris Mattmann-Berchtold. Bis hierhin verlief alles planmässig und routiniert.

Dann folgten die mit Spannung erwarteten Traktanden 5.1. und 5.2. Auf der Einladung heisst es hierzu schlicht: «Orientierung Umzonungsverfahren und weiteres Vorgehen» und «Genehmigung des  Baus mit kirchlicher Nutzung». Die Dramatik hinter diesen Themen kann nur verstehen, wer die Diskussion um den Neubau des Höfli-Zentrums in den letzten Wochen und Monaten aufmerksam verfolgt hat. Dabei schien doch alles so klar: Die katholische Kirchgemeinde Ebikon hatte von Anfang an sehr konkrete und recht detaillierte Pläne vorgelegt: Bei der Kreuzung Hartenfels-/Oberdierikonerstrasse sollen für etwa 20 Millionen Franken ein neues Kirchenzentrum und 40 Wohnungen entstehen. Hierfür plant man das bestehende Kirchenzentrum zunächst abzureissen und durch einen kleineren und bedarfsgerechten Neubau zu ersetzen. Mit den angegliederten Wohnungen soll das Kirchenzentrum finanziert werden. Doch dann regte sich Widerstand, und eine Gruppierung um den  Unternehmensberater Helmut Agustoni präsentierte überraschend einen Alternativvorschlag.  Dieser sieht vor, den Hauptteil des Gebäudes auf dem Höfli-Areal zu erhalten und nur einen 3-bis 4-stöckigen Wohntrakt neu zu errichten.

Nachdem das Stimmvolk von Ebikon am  Sonntag, 24. November, mit 2716 Ja- zu 1065 Nein-Stimmen der Umzonung im Gebiet Höfli zugestimmt hatte, kam es nun an diesem Abend innerhalb der Kirchgemeindeversammlung zur Entscheidung zwischen dem ursprünglichen Bauantrag und dem vorgelegten Alternativvorschlag. Der Wortführer der Privatinitiative Agustoni hatte an diesem Abend nochmals Gelegenheit, seine Bedenken ausführlich zu erläutern. Einer seiner Einwände: «Dieser moderne Entwurf lädt nicht zum Beten ein».  Weiterhin mokierte er sich über den Eingang zum Sakralraum, der nicht direkt erkennbar sei.

«Geh und baue mein Haus wieder auf…»

Der für den kritisierten und etwas futuristisch anmutenden Entwurf verantwortliche Architekt ist Daniel Licher. Er versuchte danach, die vorgetragenen Zweifel zu entkräften. Seinen Vortrag begann er mit den Worten des heiligen Franziskus: «Geh und baue mein Haus wieder auf.» Er fasste somit in einem Satz zusammen, wohin die Reise geht. Hatte der Luzerner Architekt auch eingangs behauptest, Architektur sei kein basisdemokratischer Prozess, so ergab die darauffolgende Abstimmung dann doch ein klares Ja für den Neubau mit angeschlossenen Wohnungen auf dem Höfli-Areal. Die bestehende Ausarbeitung kann somit – wie schon vor dem Intermezzo der Privatinitiative geplant – termingerecht fortgeführt werden. Die bereits investierten Projektentwicklungskosten in Höhe von 270 000 Franken müssen nicht abgeschrieben werden. Und auch die von den Gegnern geschätzte und bereitwillig in Kauf genommene Verzögerung von 6 Monaten kann eingespart werden. Ebenfalls planmässig fortgesetzt wurde nach dieser teils hitzig geführten Debatte die weitere Kirchgemeindeversammlung. Was jetzt noch folgte, war die Genehmigung der Abrechnung des Sonderkredits für den Umbau des Pfarrhauses im Jahre 2012, bei dem übrigens das geplante Budget nicht vollkommen ausgeschöpft werden musste. So erfolgreich können Bauprojekte enden.

Ubald Zemp, Präsident des Kirchenrates, führte souverän durch die  Versammlung. Bild Robert Schütz.
Ubald Zemp, Präsident des Kirchenrates, führte souverän durch die Versammlung. Bild Robert Schütz.

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