Der Werkdienst im Kampf gegen die Elemente

Alois Camenzind im grossen Fahrzeug des Werkdienstes. Bild Stefanie Egli
Alois Camenzind im grossen Fahrzeug des Werkdienstes. Bild Stefanie Egli

EBIKON – Im Winter ist der Werkdienst der Gemeinde besonders gefordert

Eines hat sich in den letzten paar Wochen wieder sehr deutlich gezeigt: Sobald Schnee fällt, herrscht Chaos auf den Strassen. An solchen Tagen ist der Werkdienst gefragt. Er nimmt den Kampf gegen Schnee und Eis auf und versucht die Ordnung so schnell wie möglich wiederherzustellen. Ein Interview mit Alois Camenzind, Leiter Werkdienst der Gemeinde Ebikon.

Welche Arbeiten fallen im Winter für den Werkdienst an?

Im Winter ist der Werkdienst insbesondere dafür zuständig Gemeindestrassen und Privatstrassen zu räumen und von Eis zu befreien.

Wie organisiert sich der Werkdienst um zu gewährleisten, dass im Winter morgens die Strassen bereits vor dem Berufsverkehr geräumt sind?

Einerseits werden wir von der Securitas benachrichtigt wenn irgendwo Schnee liegt oder sich Glatteis gebildet hat. Andererseits haben wir einen Pager des Kantons Luzern der ebenfalls eine Meldung absetzt wenn wir ausrücken müssen. Unser Pikettdienst umfasst drei Personen, wovon abwechslungsweise eine jeweils eine Woche lang die Verantwortung für den Winterdienst übernimmt. Während dieser Woche trägt der verantwortliche Mitarbeiter den Pager auf sich und nimmt Anrufe der Polizei oder der Securitas entgegen. Steht ein Einsatz bevor muss er alles managen. Er schickt die Kollegen mit den kleinen Fahrzeugen raus und unter Umständen kontaktiert er Drittpersonen.

Welche Arbeiten fallen rund um die Schneeräumung an und welche Gerätschaften kommen dabei zum Einsatz?

Die erste Bekämpfung wird mit Fahrzeugen getätigt. Wir haben zwei kleine Fahrzeuge die eineinhalb Meter breit räumen und mit denen die Trottoirs vom Schnee befreit werden. Zur Räumung der Strassen benutzen wir einen Lastwagen mit einem grossen Pflug dran. Wenn wir nicht schnell genug vorwärts kommen fordern wir die Hilfe von Drittpersonen an. Parallel zum Einsatz der Fahrzeuge machen wir mit drei weiteren Equipen des Werkdienstes in Handarbeit alles was die Fahrzeuge nicht machen können.

Worin bestehen die grössten Herausforderungen bei Minustemperaturen?

Bei Minustemperaturen besteht die Herausforderung darin, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen und vor der Eisbildung zu salzen. Das ist manchmal schwierig. Wenn zum Beispiel der Wind wechselt dann gibt es innerhalb von wenigen Minuten Glatteis. Es gibt auch im Sommer herausfordernde Situationen wie zum Beispiel Unwetter, aber im Winter ist das Risiko grösser. Wir mussten schon einige Male Fahrzeuge bergen, die ins Rutschen gekommen waren.

Haben Sie auch schon Erfahrungen mit ungeduldigen Verkehrsteilnehmern gemacht? 

Ja, es gibt vor allem im morgendlichen Arbeitsverkehr viele Leute, die keine Zeit haben. Dann fehlt häufig auch das Verständnis für die Fahrzeuge vom Winterdienst. Darüber hinaus haben manche Autofahrer kein Verständnis wenn es morgens noch ein bisschen Schnee auf den Strassen hat. Wenn es aber um sechs Uhr zu schneien beginnt ist es schlicht nicht möglich dass um halb sieben schon alle Strassen schneefrei sind.

Wie setzen Sie die Prioritäten bei der Schneeräumung?

Bei der Strassenräumung haben wir folgende Priorisierung: Als erstes werden die Buslinien geräumt, als zweites die steilen Stichstrassen und als drittes alle anderen Strassen.

Interview Stefanie Egli

Alois Camenzind im grossen Fahrzeug des Werkdienstes. Bild Stefanie Egli
Alois Camenzind im Lastwagen des Werkdienstes. Bild Stefanie Egli