EBIKON – Die AMAG Ebikon gibt Ihren angestammten Standort im Sagenmatt-Areal Anfangs 2018 auf und plant Entwicklung des rund 16’500 m2 grossen Areals, zu dem drei Parzellen gehören. Das Areal ist zweigeteilt, entlang des Mühlibachs verläuft die Zonengrenze zwischen Wohnzone und einer gewerblichen Mischzone. Das Areal und die Neubauten sollen mittelfristig in das Portfolio der Careal Immobilien AG überführt und langfristig als Anlageobjekte gehalten werden.
Die Gemeinde Ebikon hat als Grundlage für eine anstehende Bau- und Zonenplanrevision einen mehrstufigen Masterplan für das Gebiet entlang der Luzernerstrasse erarbeitet. Dem Sagenmatt-Areal kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da es wegen seiner Grösse und seiner Lage an der quartierprägenden Luzernerstrasse ein wichtiger Baustein in der städtebaulichen Neuausrichtung sein wird.
Es wurde ein zweistufiger Studienauftrag in Konkurrenz mit acht eingeladenen Architekturbüros aus der ganzen Schweiz – davon die Hälfte aus dem Kanton Luzern – durchgeführt. Vier Teams wurden in die zweite Runde eingeladen. Die Jury setzte sich aus Vertretern der Careal Immobilien AG, den Verfassern des neuen Ebikoner Masterplans, Vertretern der Gemeinde und renommierten Architekten u.a. aus Luzern zusammen. Ziel des Studienauftrags war der Entwurf eines Konzepts für das zukünftig als «Urbane Zone» bezeichnete Gebiet. Neu sollten auch im nördlichen Arealteil verstärkt Wohnnutzungen möglich sein, um das Wohnquartier stadträumlich stärker mit der Luzernerstrasse zu verbinden und die dort einseitige Gewerbe-Ausprägung anzureichern und damit zu beleben. Es galt, überzeugende Lösungen für die räumliche Organisation, die Gestaltung des öffentlichen Raums und vielfältige Wohnungstypen zu entwickeln, damit eine möglichst breite Zielgruppe angesprochen wird und das Quartier von einer lebendigen Bewohnerschaft profitiert. Zusätzlich ging es darum, die Durchwegung und Aufenthaltsqualität zu verbessern. Das Projekt der Luzerner Arbeitsgemeinschaft Schärli Architekten AG/ Meyer Gadient Architekten hat die Aufgabenstellung beispielhaft und überzeugend gelöst und wurde von der Jury einstimmig als Sieger gekürt. Dieses wird nun als Grundlage für einen Bebauungsplan dienen, welcher derzeit detailliert ausgearbeitet wird.
Das Siegerprojekt
Das Siegerteam von Schärli Architekten AG/ Meyer Gadient Architekten antwortet auf die städtebauliche Herausforderung nach einer verdichteten Überbauung in der Peripherie mit einer typologischen Erfindung – mit Architektur. Das Projekt verschmilzt die Punkthochhäuser und Gebäudezeilen, die Attikageschosse und gestaffelten Scheiben der generischen Vorstadt zu einer neuen Grossform, ohne dabei den Freiraum und die Bezüge zu den Nachbarparzellen aus den Augen zu verlieren. Die Überbauung weist einen hohen Wiedererkennungswert auf und hat das Potenzial, zum Wahrzeichen zu werden. Weiter reagiert der Entwurf elegant auf die Vorgaben des Masterplans: Er etabliert eine klare Querdurchwegung, schafft räumliche Tiefe und ein Abfolge von unterschiedlichen Raumqualitäten. Er respektiert die vorherrschende Traufhöhe, ermöglicht aber auch eine obere Wohnwelt mit Bezug zur Fernsicht. Er schafft attraktive Dachaufsichten, einsehbar von den Hanglagen her, und adressiert die Luzernerstrasse mit einer aktiven und gegliederten Fassade. Dadurch entsteht trotz hoher architektonischer Stringenz eine vielfältige Lebenswelt, die die latenten Qualitäten des «Neuen Dorfs» Ebikon – Landschaftsbezug, und Nachbarschaften, Grün und Fussläufigkeit, Fernsicht und intime Freiräume – zur Geltung bringt und gleichzeitig seiner städtischen Dichte eine adäquate, ja überraschende Gestalt verleiht. Dies im Auszug der Jurybericht.
Öffentliche Ausstellung
Alle eingereichten Arbeiten werden ab dem 23. Februar im Foyer des Gemeindehauses Ebikon öffentlich ausgestellt. Die Ausstellung wird am 22. Februar, 17 Uhr, offiziell mit einem kleinen Apero und einer Einführung des Fachjuroren Marc Syfrig, Mitgründer des Luzerner Architekturbüros Scheitlin Syfrig, eröffnet. Auch Vertreter der Bauherrschaft werden anwesend sein. Die Eröffnungsveranstaltung kann ohne Voranmeldung auch von interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht werden. Die Ausstellung kann anschliessend für zwei Wochen zu den regulären Geschäftszeiten des Gemeindehauses, bis zum 4. März besucht werden. Öffnungszeiten Gemeindehaus: Montag bis Freitag 8 bis 1 1.45 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 18 Uhr.
Visualisierung: Studio 12, Luzern / Architektur: Meyer Gadient und Schärli Architekten, Luzern