Susanne Gnekow, warum wollen Sie Gemeinderätin werden?
Ich lebe mit meinem Mann, meiner 7-jährigen Tochter und meinem 5-jährigen Sohn seit fünf Jahren in Ebikon, übrigens in einem denkmalgeschützten Haus, das mein Urgrossvater Kaspar Kopp gebaut hat. Diese geschichtliche Bindung hat sicher auch dazu beigetragen, dass wir sehr gerne hier wohnen. Seit vier Jahren wirke ich in der Bürgerrechtskommission mit. Nun möchte ich mehr Verantwortung für Ebikon übernehmen und dabei meine Kompetenzen als Rechtsanwältin und Mediatorin in Ausbildung einbringen. Es ärgert mich, dass ich oft höre, «Äbike» sei ein Strassendorf. Denn das Dorf ist stadtnah, verfügt über wunderschöne Naherholungsgebiete und ein reges soziales Gefüge. Als ausgleichende Gemeinderätin möchte ich nicht nur den Leuten zuhören, sondern das grosse Potential in Ebikon noch besser ausschöpfen und ins Rampenlicht stellen – für mehr Lebensqualität und Standortattraktivität.
Wie stellen Sie sich das vor?
Die gute Erschliessung ist einer der wichtigsten Faktoren für die Standortattraktivität. Die S-Bahn fährt in rund 7 Minuten in das Luzerner Stadtzentrum; nach Zug sind es 23 Minuten. Diese Chance muss Ebikon nutzen, aber da gibt es noch einiges aufzuholen. Als Grünliberale werde ich mich für die Verlängerung der 1er-Linie einsetzen. Denn die Verkehrszunahme kann nur eingedämmt werden, wenn der öffentliche Verkehr attraktiver wird und deswegen mehr Menschen das Auto zu Hause lassen. Übrigens: Ein Grossteil des Verkehrs in Ebikon ist hausgemacht. Ich werde deswegen prüfen, wie man abgelegenere Quartiere und Naherholungsgebiete – wie zum Beispiel den Trumpf-Buur – mit alternativen öffentlichen Verkehrskonzepten besser erschliessen könnte. Mit dem Ausbau von Tagesstrukturen in den Ferien, die das tolle Angebot der Freizeitkommission ergänzen, kann Ebikon für junge erwerbstätige Familien noch attraktiver werden. Das generiert Steuersubstrat, das wiederum in eine Verbesserung der Standortattraktivität investiert werden kann.
Was gefällt Ihnen an Ebikon, Susanne Gnekow?
Ebikon kann auf eine wunderschöne Natur verweisen, denken wir nur an das Abrüti, den Hundsrücken und den Rotsee. Doch unter dem starken Einfluss der Kantonsstrasse sind sich dessen oft nicht einmal die Ebikoner bewusst. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass diese grüne Lunge auch im Dorfzentrum sichtbar- und erlebbar wird. Dabei denke ich an mehr Grünfläche im Zentrum, aber auch an Erlebniswege, die ins Zentrum führen. Wichtig ist mir vor allem eine Schärfung des Bewusstseins, dass Ebikon über sehr attraktive Ressourcen verfügt. Ich liebe die Rotsee-Badi, die in den letzten Jahren zu einem attraktiven Begegnungs- und Veranstaltungsort geworden ist.
Wie wollen Sie den sozialen Zusammenhalt stärken?
Ebikon zählt mehr als 80 Dorfvereine, worauf wir mit Recht stolz sein dürfen. Diese leisten wertvolle Beiträge für die grosse Lebensqualität in unserer Gemeinde, wenn wir nur schon an das Frauennetz und die Freizeitkommission denken. Aber sie sind im Alltag oft wenig sichtbar. Die geplante und dringend notwendige Aufwertung des Dorfzentrums bietet hier eine grosse Chance. Das Dorfzentrum soll ein lebendiger Ort werden, der wirklich zum Verweilen einlädt, Generationen zusammenbringt und Ebikon ein noch stärkeres Gesicht verleiht. Dazu braucht es sicher auch einen liebevoll ausgestatteten Spielplatz, Freiraum, genügend Sitzgelegenheiten und ein farbiges Restaurant. Es braucht aber auch einen «Äbiker Egge», einen Ort, der nicht nur über das reiche soziale und kulturelle Angebot in Ebikon informiert, sondern durch attraktive, fantasievolle Gestaltung unsere Bewohner – Alteingesessene wie Neuzuzüger – einlädt, sich ins Dorfleben einzubringen. Der ehemalige Löwen könnte ein solcher Ort werden. Ich werde genau und kritisch hinschauen, was auf dem Löwen-Areal geschieht. Was eine Gesellschaft zusammenhält, ist das wirkliche Zusammensein. Und daran ist mir speziell auch als Mutter sehr gelegen. Ich bin überzeugt, dass ein offenes Ohr, innovative Ideen und eine umsichtige Politik Ebikon weiterbringen werden. Dazu möchte ich als umweltbewusste, ausgleichende und undogmatische Politikerin der Mitte beitragen.
