Abbruch und Neubau

Visualisierung des Ruderzentrums am Rotsee.

LUZERN/EBIKON – Unmittelbar nach den Weltcuprennen der Ruderwelt am Rotsee startete Mitte Juli der Rückbau des alten Ruderzentrums am Rotsee. Die Abbrucharbeiten sind inzwischen weitgehend abgeschlossen, in der zweiten Augustwoche beginnt der Aufbau. Bereits im November steht das Erdgeschoss aus Stahlbeton. In den Wintermonaten folgt das Obergeschoss aus Holz mit dem Innenausbau. Im Mai 2016 kann das Gebäude eröffnet und in Betrieb genommen werden.

Das Ruderzentrum am Rotsee aus dem Jahr 1961 ist Geschichte. In den folgenden 10 Monaten entsteht ein Gebäude, das den heutigen Bedürfnissen des Rudersports angepasst ist und multifunktional genutzt werden kann. Im Sockel lagert das gesamte Regattamaterial mit der mobilen Infrastruktur, die jeweils für die Wettkämpfe zum Einsatz kommt. Es ist vorgesehen, dass die drei Luzerner Ruderclubs Seeclub, Ruderclub Reuss und Ruderclub Rotsee sowie der Schweizerische Ruderverband Hallen zur Lagerung ihrer Boote mieten. Ferner entsteht eine öffentliche Toilettenanlage. Weiter richtet der Schweizerische Ruderverband für seine Athleten einen Trainingsraum ein. Zusätzlich zur rudersportlichen Nutzung wird sich auch die zweisprachige Tagesschule Four-Forest für Schulungszwecke im Ruderzentrum einmieten. «Diese Zusatznutzung ist eine echte Win-Win-Situation. Die Schule kann ihre Räumlichkeiten an bester Lage in unmittelbarer Nähe zum Stammhaus an der Maihofstrasse erweitern. Damit kann die Forderung der öffentlichen Hand sichergestellt werden, dass der Betrieb des neuen Ruderzentrums kostendeckend geführt werden kann», sagt René Fischer, Präsident der Stiftung Ruderzentrum Rotsee, die nach Bauabschluss das Haus betreiben wird. Für den Regattabetrieb in den Sommerwochen müssen jeweils sämtliche drittgenutzten Räume im Eingangsbereich sowie im Obergeschoss geräumt werden. Sie dienen während der Regatta als Athletenrestaurant, Massageräume oder Wettkampfbüros.

Bauzeit von knapp 10 Monaten

Die Bauarbeiten starteten am Montag, 13. Juli. Zuerst wurden Leitungen, Fenster, Türen und die sanitären Installationen ausgebaut und entsorgt, dann fuhren die grossen Maschinen auf. Zwei Betonbeisser zerstückelten die Grundmauern und bereiteten das Abbruchmaterial für den Abtransport vor. Drei Wochen später beginnen die Pfählungen und werden die Kanalisation für den Neubau verlegt. Das Erdgeschoss wird in Stahlbeton ausgeführt. Ab 2. November folgt das Obergeschoss als Montagebau aus Holz, mit welchem das Ruderzentrum sein definitives Gesicht erhalten wird. Die Eröffnung und Inbetriebnahme ist für Mai 2016 vorgesehen. Aufgrund der Bauarbeiten kann es zu Sperrungen von Wegabschnitten zwischen Rotseewiese und Restaurant Regatta kommen. «Die Sicherheit auf der Baustelle sowie im Naherholungsgebiet geht vor. Wo nötig, werden wir Wege sperren. Die Umleitungen werden ausgeschildert. Das hat bis anhin gut geklappt», sagt Cédric Habermacher, Geschäftsführer Naturarena Rotsee.

16 Millionen ausfinanziert

Die Gesamterneuerung der Naturarena Rotsee umfasst den Neubau des Zielturms (die Inbetriebnahme erfolgte 2013), die Erneuerung der ruderspezifischen Wettkampfinfrastruktur, die Aufwertung von Wegen, Plätzen Uferzonen zwischen Zielplatz und Rotseewiese sowie den Neubau des Ruderzentrums. Bauherrin ist der Verein Naturarena Rotsee, der für die Massnahmen 16 Millionen Franken aufbringen musste. Über 13.5 Millionen Franken steuern die öffentlichen Hände (Gemeinde Ebikon, Stadt und Kanton Luzern sowie Bund) bei. «Von privater Seite können wir zudem rund 2.5 Millionen Franken an die Gesamtkosten beitragen. Damit haben wir unsere Finanzierungsziele rechtzeitig auf den Baustart des grössten Kostenfaktors erreicht. Das neue Ruderzentrum ist das Herzstück der Naturarena, für das wir 11.2 Millionen Franken der Gesamtkosten aufwenden» sagt Felix Howald, Präsident Verein Naturarena Rotsee.

Visualisierung des Ruderzentrums am Rotsee.
Visualisierung des Ruderzentrums am Rotsee.