30. und 40. Geburtstag – Die Schuldienste Rontal hatten zwei runde Jubiläen

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Vergangene Woche feierte der Logopädische Dienst sein 40-jähriges Bestehen, der Schulpsychologische Dienst wurde 30 Jahre alt. Zu diesem runden Geburtstag war Beatrice Kronenberg als Referentin eingeladen. 

shab. «40 Jahre Logopädischer Dienst, 30 Jahre Schulpsychologischer Dienst und keine runde, aber dennoch eine stattliche Zeit von 26 Jahren Psychomotorik-Therapiestelle» – mit diesen Worten begrüsste Brigitte Stucki Schumacher, Leiterin der Schuldienste Rontal, die zahlreichen Anwesenden, unter denen auch Paul Bürgler war, der den Schulpsychologischen Dienst gegründet und während rund 20 Jahren allein aufgebaut sowie geführt hatte. Ebenfalls an der Feier in der Wydenhofaula nahmen Edi Zimmermann, Gründer des Logopädischen Dienstes, und Psychomotoriktherapeutin Kristin Rölli als Frau der ersten Stunde teil. Die ehemaligen Einmann- beziehungsweise Einfraudienste haben sich im Laufe der Zeit entwickelt und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Heute engagieren sich in den drei Institutionen Teams mit Leistungsauftrag, Qualitätssicherung und Jahreszielen.  Ob die Klienten der Dienste, die Kinder mit ihren Eltern und Lehrpersonen, anders geworden sind in den vergangen Jahrzehnten, konnte Leiterin Brigitte Stucki Schumacher nicht abschliessend beantworten: «Schwer zu sagen, ich bin keine Kulturpessimistin, die nur die Zunahme von Problemen und den Verlust von Werten sieht.»

Bildungsvorsteher Ruedi Kaufmann erinnerte sich daran, dass er Mitte der 60er Jahre einen Banknachbarn hatte, der furchtbar stotterte, jedoch zu dieser Zeit die Logopädie noch in den Kinderschuhen steckte. 1973, mitten in der Erdölkrise, wurde dann das Sprachheilambulatorium Ebikon eröffnet, aus dem sich der Logopädische Dienst entwickelte hat. Vier Mitarbeiterinnen, von denen Cécile Rösli seit 1985 und Marianne Haldemann seit 1989 dabei sind, teilen sich ein Gesamtpensum von 296 Prozenten und betreuen jährlich 200 Kinder. 10 Jahre nach dem Sprachheilambulatorium kam der Schulpsychologische Dienst dazu. Dort sind fünf Mitarbeiterinnen mit einem Gesamtpensum von 176,5 Prozenten für 280 Kinder zuständig. In der heutigen Struktur sind in den Schuldiensten Rontal die drei Bereiche Schulpsychologischer und Logopädischer Dienst sowie die Psychomotorik-Therapiestelle zusammengefasst.  Von den anfänglich elf Gemeinden sind noch sieben dabei: Buchrain, Dierikon, Ebikon, Gisikon, Honau, Inwil, Root.  Neue Medientechnologien, gesellschaftliche Veränderungen und neue Formen des Zusammenlebens, hielt Ruedi Kaufmann fest, stellten das Angebot in Zukunft vor neue, grosse Herausforderungen. «Ihr werdet mehr gebraucht werden denn je» betonte er.

Zur Feier der runden Geburtstage hatten die Schuldienste Rontal Beatrice Kronenberg, Direktorin Stiftung Schweizerisches Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik, eingeladen, die ein Referat hielt, mit dem sie auf die geschichtliche, politische, kulturelle und technische Entwicklung seit den 60er Jahren zurückblickte. Sie ging zudem auf das veränderte Finanzierungsmodell ein. Während es früher die IV war, welche die Sonderschulung finanzierte, gehört diese heute zur Billdung und damit in den Zuständigkeitsbereich der Kantone. Abschliessend wies die Fachfrau auf die Zunahme der Sonderschüler hin sowie auf die zentrale Rolle und damit die Mitverantwortung des Schulpsychologischen Dienstes bei der Zuweisung.