Steigende Bildungskosten belasten das Budget 2024

Im Bild: Susanne Troesch- Portmann, Gemeinderätin

Trotz einer geplanten Steuererhöhung um 0,2 Einheiten erwartet die Gemeinde ein Defizit von 2,98 Millionen Franken. Das starke Bevölkerungswachstum, die dadurch steigenden Bildungskosten und die schwache Steuerkraft belasten die Finanzen.

Am Sonntag, 26. November 2023, stimmt Ebikon über das Budget 2024 ab. Der Gemeinderat Ebikon empfiehlt eine Steuererhöhung von 0,2 Einheiten, um den Steuerfuss von 1,9 auf 2,1 Einheiten zu erhöhen. Trotzdem wird ein Defizit von 2,98 Millionen Franken erwartet. Der budgetierte Ertrag beträgt 129,51 Millionen, der Aufwand 132,49 Millionen.

Das starke Bevölkerungswachstum hat zu höheren Kosten, insbesondere im Bildungsbereich, geführt. Dadurch hat sich die finanzielle Situation der Gemeinde Ebikon weiter verschlechtert. «Jährlich braucht es mehr Lehrerinnen und Lehrer, mehr Klassenräume und mehr Materialien», sagt Susanne Troesch-Portmann, Gemeinderätin Finanzen. «Allein innert zwei Jahren steigen die Bildungsausgaben um 4,4 Millionen Franken. Das zeigt ein Vergleich des Budgets 2024 mit der Rechnung 2022.»

Schwache Steuerkraft

Trotz Bevölkerungswachstum bleiben die Steuereinnahmen in Ebikon fast auf demselben Niveau, während der Kanton Luzern in den letzten 10 Jahren eine steigende Steuerkraft verzeichnet hat. Die Steuerkraft in Ebikon liegt heute sogar 20 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt. Susanne Troesch-Portmann hält fest: «Diese besorgniserregende Situation gefährdet die finanzielle Stabilität der Gemeinde und droht, Investitionen, in Schulen oder das Ortszentrum, zu verhindern.»

Aufgrund der unausgeglichenen Zahlen sieht der Gemeinderat die Steuererhöhung von 0,2 Einheiten als zwingend notwendig. Eine Analyse des Beratungsunternehmens Balmer-Etienne bestätigt den Entscheid. Sie zeigt, dass zusätzliche Sparmassnahmen das Budgetdefizit nicht decken können, da die Differenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben zu gross ist. «Weitere Sparmassnahmen hätten nur einen marginalen Effekt auf die Finanzen», sagt Susanne Troesch-Portmann. «Dafür aber einen umso grösseren negativen Einfluss auf die Attraktivität der Gemeinde. Bereits heute haben wir sehr tiefe Verwaltungskosten.» Das belegen die neusten Zahlen von Lustat zur Nettobelastung pro Kopf 2022. Mit Ausgaben von 105 Franken pro Kopf für die allgemeine Verwaltung liegt Ebikon weit unter dem kantonalen Durchschnitt von 153 Franken. Auch in den Bereichen Kultur, Sport & Freizeit, Verkehr oder Umweltschutz sind die Pro-Kopf-Ausgaben in Ebikon deutlich tiefer als in den meisten anderen Luzerner Gemeinden.


«Die finanzielle
Stabilität der Gemeinde
ist bedroht.

Susanne Troesch-Portmann,
Gemeinderätin Finanzen

«Die Steuererhöhung braucht es, damit Ebikon vorgeschriebene Aufgaben finanzieren kann», sagt Troesch-Portmann. «Dazu zählen eine funktionierende Infrastruktur, soziale Dienstleistungen und das Erfüllen gesetzlicher Aufträge.»

Gesundes Wachstum angestrebt

Der Gemeinderat strebt eine mittelfristige Stabilisierung der Finanzen und eine wachsende Steuerkraft an. Das neue Bau- und Zonenreglement in Kombination mit Bebauungsplänen ermöglicht die strategische Weiterentwicklung Ebikons. Es ist geplant, hochwertigen Wohnraum zu fördern und ein qualitatives, massvolles Wachstum zu ermöglichen.


Gemeinderat appelliert: «Stellen Sie heute die Weichen für künftige Generationen»

Liebe Stimmbürgerinnen,
liebe Stimmbürger

Steuererhöhungen sind unpopulär, dennoch erachten wir diesen Schritt im aktuellen Kontext als notwendig.

Es braucht die Erhöhung um 0,2 Einheiten, damit die Gemeinde Ebikon gesetzliche Aufträge auch in Zukunft erfüllen kann. Hinzu kommen anstehende dringende Investitionen in die alten Schulhäuser und in das als von vielen unattraktiv wahrgenommene Ortszentrum.

Entsprechend wichtig ist Ihr Beitrag für die Zukunft der Gemeinde. Sie stellen heute die Weichen für kommende Generationen. Ebikon darf den Anschluss nicht verlieren. Investitionen in unsere Schulen, ins Herz unserer Gemeinde – das Ortszentrum, in unser Vereinsleben und unsere Verkehrsinfrastruktur werden sich rechnen, davon, liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, sind wir als Gemeinderat tief überzeugt. 

Unsere Vision für Ebikon ist klar und zukunftsorientiert: Wir streben eine Gemeinde an, die finanziell solide dasteht und eine wachsende Steuerkraft vorweisen kann. Unsere Strategie beinhaltet die Förderung von qualitativ hochwertigem Wohnraum und ein ausgewogenes Bevölkerungswachstum. Und durch die gezielte Entwicklung und Nutzung von Gemeindegrundstücken möchten wir zusätzliche Einnahmequellen erschliessen.

Lassen Sie uns zusammen an einem Strang ziehen und Ebikon in eine stabile Zukunft führen. Dabei sind Ihre Unterstützung und Ihr Ja unerlässlich. Wir zählen auf Sie!


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