Schulhäuser sollen finanziell tragbar sein

Angesichts der angespannten Finanzlage werden Investitionen aufgeschoben. Bild: Ebikon

Die Gemeinde Ebikon überarbeitet ihre Schulraumstrategie. Die im Herbst 2022 vorgestellte Variante ist aktuell zu teuer. Am Ersatzneubau Höfli soll festgehalten werden.

Die Schulanlagen in Ebikon sind in die Jahre gekommen und zum Grossteil stark sanierungsbedürftig. In der Vergangenheit wurden oft nur Arbeiten zur Instandhaltung durchgeführt. Verschiedene Schulbauten müssen deshalb totalsaniert, erweitert oder neu gebaut werden. Parallel dazu erlebt die Gemeinde ein starkes Wachstum: Neue Wohngebiete entstehen, mehr Familien siedeln sich an und die Geburtenrate steigt. Angesichts dieser Entwicklungen präsentierte die Gemeinde Ebikon im Herbst 2022 eine Schulraumstrategie, die von Gesamtkosten von 140 bis 150 Millionen Franken für den Bau neuer Schulanlagen ausgeht.

Bestehende Gebäude länger erhalten

Allerdings hat sich in der Zwischenzeit gezeigt, dass diese Summe aktuell eine zu grosse finanzielle Belastung darstellt. «Deshalb arbeiten wir an einer schlankeren, kosteneffizienteren Schulraumstrategie», sagt Hans Peter Bienz, Gemeinderat Planung & Bau. «Die konkreten Ergebnisse werden für Mitte 2024 erwartet.» Schon heute steht fest, dass es im Zentrum zu zeitlichen Aufschüben kommen wird. «Neubauprojekte werden später realisiert als ursprünglich geplant», sagt Bienz. «Wo es im Zentrum möglich ist, wollen wir Investitionen zurückhalten, bis sich die finanzielle Lage der Gemeinde entspannt hat.» Das bedeutet, dass bestehende, alte Schulgebäude länger genutzt werden müssen als ursprünglich vorgesehen. Es wird geprüft, ob der Abriss des Schulhaus Sagen durch gezielte Investitionen herausgezögert werden kann. Das Gleiche gilt für die Tagesstrukturen/Schulbibliotheken Sagen, die vorerst an ihren aktuellen Standorten erhalten werden sollen.

Bienz betont jedoch, dass am Ersatzneubau Höfli mit der neuen Dreifachturnhalle und der Aula festgehalten wird. Der Baukredit kommt voraussichtlich im Juni 2024 zur Abstimmung. Besonders im Osten besteht dringlicher Handlungsbedarf, da die ehemalige Schule Höfli aufgrund hoher Naphthalin-Belastung geschlossen wurde und der Unterricht aktuell in Provisorien stattfindet. Trotzdem sind auch im Osten Einsparungen geplant. So wurde der Neubau im Volumen reduziert. Zusätzlich hat der Gemeinderat entschieden, in der Bauphase auf das Turnhallenprovisorium zu verzichten.

Bevölkerung wird entscheiden

Abschliessend erklärt Bienz: «Die 2022 vorgestellte Schulraumstrategie ist eine Vision. Angesichts der angespannten Finanzlage hat sich nun aber gezeigt, dass Anpassungen und Verzögerungen bei den Investitionen notwendig sind.» Der gesamte Gemeinderat ist aber weiterhin überzeugt, dass die neuen Schulanlagen nicht nur zwingend sind – sondern auch eine Investition in die Zukunft, in die Bevölkerung und in die Jugend von Ebikon.

Über die grösseren Schulbaukredite wird die Stimmbevölkerung von Ebikon auch nach der Einführung des Einwohnerrats im September 2024 an der Urne abstimmen können.