Positives erstes Jahr im Asylzentrum Risch

Seit Januar 2024 leben in der Asylunterkunft auf dem Areal Risch auch Familien. Bild: Franco Schulze

Ein Jahr nach der Eröffnung ziehen die Verantwortlichen des Asylzentrums Risch ein positives Fazit. Zuletzt funktioniere auch die Integration von Familien.

In der Asylunterkunft auf dem Areal Risch in Ebikon leben derzeit rund 140 Personen. Nach fast einem Jahr Betrieb zieht Adriatik Pllana, Bereichsleiter Zentren bei der Luzerner Dienststelle für Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF), ein positives Fazit: «Unsere Erwartungen haben sich erfüllt.» Er erklärt, dass das Ziel, einen gemischten Betrieb zu führen, erreicht wurde. Zu Beginn wurden alleinreisende Männer aufgenommen, seit dem letzten Sommer werden auch Minderjährige betreut, und seit Januar 2024 sind Familien hinzugekommen. Pllana zeigt sich ebenfalls zufrieden mit der personellen Besetzung: «Wir verfügen über 16 gut eingespielte Mitarbeitende.»

Zeit zur Orientierung

Bei der Asylunterkunft Risch handelt es sich um ein Durchgangszentrum (DGZ) mit einer 24-Stunden-Betreuung an sieben Tagen die Woche. Zur Erklärung: Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich, die dem Kanton Luzern zugewiesen werden, kommen vorerst in einem DGZ unter. Diese Zeit dient der Orientierung. Nach rund drei Monaten wechseln selbstständige Personen in ein Zentrum mit minimaler Betreuung oder in eine Wohnung. Deshalb werden im DGZ einfache Kurse zur Hygiene, Gesundheit oder zum Umgang mit Geld durchgeführt, die auf ein selbstständiges Leben vorbereiten. Auch Kochen ist ein Thema. Pllana dazu: «Unsere Bewohnenden kochen selbstständig. Sie haben 12,5 Franken pro Person und Tag zur Verfügung für Nahrungsmittel, Kleider, Toilettenartikel und persönliche Ausgaben.» Zweimal jährlich erhalten die Personen zusätzlich einen Gutschein für Kleider. 

Erfreut sind Adriatik Pllana von der DAF und Mark Pfyffer, Gemeinderat Gesellschaft & Soziales, insbesondere darüber, dass es im ersten Jahr weder negative Vorfälle noch Kritik seitens der Anwohnerschaft gegeben hat. 

Enger Einbezug der Begleitgruppe

Gemeinderat Pfyffer bestätigt, dass die Rückmeldungen aus der Bevölkerung positiv ausfallen: «Einfluss darauf hat sicher die enge Zusammenarbeit zwischen der DAF, der Gemeinde und der Anwohnerschaft.» Mindestens viermal im Jahr gibt es eine Begleitgruppensitzung, in der sich diverse Akteure einbringen können. Mit am Tisch sitzen neben der DAF und der Gemeinde die Quartiervereine, eine Vertretung der Kommission für Gesellschaftsfragen, Polizei, Feuerwehr sowie Freiwillige. Aus Kapazitätsgründen sind heute rund 140 Personen und nicht wie ursprünglich vorgesehen 160 einquartiert. Dennoch decken die täglichen Mieteinnahmen pro Person, die der Kanton Luzern an die Gemeinde Ebikon zahlt, die Kosten. «Wir erwirtschaften gar einen Ertrag», sagt Mark Pfyffer dazu. «Die Baubewilligung wurde für acht Jahre erteilt.» Anschliessend könne die Gemeinde über die Container, die eine Lebensdauer von rund 20 Jahren haben, verfügen. 

Der Bau der Unterkunft verhinderte Maluszahlungen von etwa 450’000 Franken an den Kanton, die bei einem Mangel an Plätzen drohten (Okt. 2022 bis Sept. 2023). Da das Kontingent an Plätzen erfüllt wurde, stehen nun Bonuszahlungen aus, deren Auszahlung jedoch durch rechtliche Beschwerden anderer Gemeinden blockiert ist. Der Entscheid ist noch offen.

Gemeinderat Mark Pfyffer (l.) und Adriatik Pllana vom DAF anlässlich des Zwischenfazits vor der Unterkunft Risch. Bild: Anian Heierli