Neulich im Lift…

Wir standen eng beisammen. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass die Leute stets die Plätze entlang den Wänden einnehmen und im Lift ihren Blick nach oben richten? Nähe und Distanz heissen die Prämissen. Ich auf jeden Fall hatte Pech und stand exponiert in der Mitte. Den ernsten und ungeduldigen Gesichtern entnahm ich, dass die rasche Ankunft im oberen Stock von allen herbeigesehnt wurde.

Szenenwechsel. Am Rotsee bin ich oft als Spaziergänger oder Jogger unterwegs, immer darauf bedacht, freundlich zu grüssen. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, wie viele Personen sich beim Flanieren jeweils gleichgültig kreuzen? Ignorierende Blicke lösen stummes vorbei Laufen ab. Mich stimmt das nachdenklich, erst recht in Krisenzeiten wie jetzt, wo Solidarität und Zusammenhalt gefragt sind.

Gemeindehaus. Wir sind bestrebt, kundenorientiert zu handeln, unsere Gesprächspartner mit Namen anzusprechen und die richtige Dosierung von Nähe und Distanz zu finden. In jüngster Vergangenheit kam es jedoch vermehrt zu unangenehmen Situationen mit renitenten Personen. Trauriger Höhepunkt war eine Attacke auf den Eingang des Gemeindehauses – geblieben sind ein Schock und hoher Sachschaden.

Gewiss: Auch wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht fehlerfrei und haben unterschiedliche Tagesformen. Was jedoch nie verloren gehen darf, sind Anstand und Respekt. Spätestens bei vulgären Äusserungen oder Drohungen hört der Spass auf. Es darf nicht sein, dass Verwaltungsangestellte als Ventil für Alltagsprobleme den Kopf herhalten müssen. Begegnen wir uns respektvoll auf Augenhöhe, auch wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Es gibt immer eine Lösung.

So muntere ich Sie auf, bei der nächsten Fahrt im Lift Ihr Gegenüber anzulächeln und beim Spaziergang am Rotsee freundlich zu grüssen. Die Reaktionen werden Sie bestimmt positiv überraschen.

Herzlich

Alex Mathis,
Geschäftsführer Ebikon