Medientrainer Simon Kopp referierte am Gewerbefrühstück zum Thema Krisenkommunikation. Der ehemalige SRF-Journalist verriet den geladenen Gästen wertvolle Tipps und Inputs.
Im digitalen Zeitalter braucht es wenig, damit ein Unternehmen in die Negativschlagzeilen gerät. Das gilt gleichermassen für Grossbetriebe, KMU wie für Behörden. «Während der Coronapandemie mussten auch wir uns kritischen Fragen von Medienschaffenden stellen», so Gemeinderat Mark Pfyffer in seiner Begrüssung zum Ebikoner Gewerbefrühstück 2023. Er freute sich über 75 geladene Gäste, die am Netzwerkanlass im Zentrum Höchweid teilnahmen. Für ihn ist klar: «Das Frühstück wird 2024 wieder stattfinden.»
Schnell, stetig und vollständig
Für angeregte Diskussionen sorgte das Inputreferat von Gastredner Simon Kopp, Kommunikationsberater und Medientrainer bei Deicher | Kopp Kommunikation. Der Speaker veranschaulichte einprägsam anhand von Beispielen, wie Krisenkommunikation funktioniert, oder eben nicht. Dem Publikum legte er nahe, dass die Vogelstrauss-Strategie, im Sinne von Kopf in den Sand stecken und Augen zu, keine Option sei. «Journalistinnen und Journalisten, die im Krisenfall keine Antwort erhalten, geben das in ihrem Beitrag wieder», so Kopp. Und wenn das betroffene Unternehmen nichts sage, stehe es in keinem guten Licht da. Ganz nach seinem Leitsatz: «Wer nicht kommuniziert, wird kommuniziert.»
Für ihn ist es deshalb gerade während einer Krise wichtig, dass Betroffene schnell, stetig, vollständig und mit gut überlegten, ehrlichen Botschaften kommunizieren.
Heute arbeitet Simon Kopp als Kommunikationsberater, Coach und Medientrainer und leitet die Medienstelle der Staatsanwaltschaft Luzern. Zuvor war er selbst Journalist, unter anderem beim Schweizer Fernsehen (SRF), Radio Pilatus und Sunshine. Aus dieser Erfahrung zieht der Experte sein Wissen: Er erklärte unter anderem, worauf bei einem TV-Interview geachtet werden muss. «Eine gute Botschaft ist nur ein Teil.» Genauso wichtig sei der Auftritt. Darunter fallen die angemessene Kleidung oder der richtige Ort für die Interviewaufnahmen.» Ein Tipp: «Medienschaffende lassen mit sich reden. Wenn man den Ort fürs Interview nicht gut findet, darf man das sagen.»
