„Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben.“

(Theodor Fontane)

Editorial

Unsere diesjährigen Sommerferien haben meine Frau und mich von Griechenland über den Landweg zurück in die Schweiz geführt. Sechs Länder mit ihren unterschiedlichen Kulturen und wunderbaren Landschaften durften wir dabei erleben. 

Was mich sehr bewegt hat, ist die Gastfreundlichkeit – gerade in den ärmeren Gebieten des Balkans. Trotz allen Sprachwidrigkeiten: Bei Fragen nehmen sich alle die Zeit, zu helfen. Häufig dann auch gleich noch verbunden mit einem Glas Wein oder Raki.

Doch wir haben auch die Schattenseiten gesehen. Seien es der ständige Müll am Strassenrand und an den schönsten Strandabschnitten, die zum Teil haarsträubenden Fahrkünste oder die Bausünden der letzten dreissig Jahre.

Trotzdem spürt man überall den Aufbruch. Speziell erwähnen möchte ich einen Campingbetreiber. Nach vierzig Jahren in Genf, mit einer klassischen Tellerwäscher-Karriere, erfüllt er sich den Traum eines eigenen Campingplatzes in seiner Heimat. Der grösste Teil seines Teams besteht aus sechzehnjährigen Jugendlichen. Er unterrichtet sie in Englisch, Gastronomie und Dienstleistung. Vor allem aber gibt er ihnen eine Perspektive, da Berufslehren dort kaum existieren.

Dieser Urlaub führte mir einmal mehr vor Augen, wie strukturiert die Schweiz ist und wie gut wir hier leben. Ich stelle fest: Ich fahre gerne weg, komme aber auch gerne immer wieder nach Hause nach Ebikon. Manchmal tut so eine Auszeit mit Aussensicht einfach gut. 

Daniel Gasser
Gemeindepräsident