Beim Shopping die Natur besser verstehen

Natur & Umwelt

Der Hof Vogelsang und die Gemeinde Ebikon werben zusammen für mehr Biodiversität vor der Mall of Switzerland. Vor Ort gibt es am Samstag, 3. September, 300 Pflanzen zu gewinnen.

Dass Biodiversität und produzierende Landwirtschaft nebeneinander funktionieren, davon ist Helena Lisibach überzeugt. Die Bäuerin bewirtschaftet bereits in der 6. Generation den Hof Vogelsang Ebikon am Nordufer des Rotsees. «Wir verstehen uns als produzierender Betrieb», sagt sie auf Anfrage. Betont aber, «dass 12 Hektaren respektive 23 Prozent der Betriebsfläche allein der Biodiversität dienen». Gemeint sind unter anderem Magerwiesen, Hecken, Nistplätze für Insekten, Vögel und Amphibien oder landschaftsprägende Hochstammbäume.

Den langfristigen Nutzen sehen

«Kurzzeitig bringt nur Nahrungsmittel produzieren mehr Gewinn», sagt Helena Lisibach. «Aber die langfristige Grundlage unserer Existenz als Landwirte ist die Natur.» Deshalb fördert ihre Familie ganz bewusst seit nun mehr 30 Jahren die Artenvielfalt auf ihrem Betrieb. Dabei arbeiten sie bei Bedarf auch mit der Gemeinde zusammen. Namentlich mit dem Naturschutzbeauftragten Martin Buchs, der beratend zur Seite steht. Er weiss beispielsweise, welche Pflanzen bestimmte Tiere anziehen.

Martin Buchs und Helena Lisibach geben ihr grosses Fachwissen am Samstag, 3. September 2022, von 9 bis 17 Uhr auf dem Platz vor der Mall of Switzerland an interessierte Personen weiter. Vor dem Eingangsbereich des Einkaufszentrums wird es Stände zu den Themen Biodiversität, Obstbau und zur Rinderrasse Black Angus geben. Vor Ort werden Kühe und Kälber gezeigt und zur Verpflegung werden Grilladen und Schaf- sowie Ziegenglacé angeboten. Der Anlass gehört zur Aktion «Luzern muht!», welche die Landwirtschaft erlebbar macht.

Glücksrad mit hoher Gewinnchance

Die Gemeinde Ebikon organisiert zusätzlich ein Gewinnspiel in Form eines Glücksrads. Den Siegerinnen und Siegern winken Feldthymian, Majoran und weisser Mauerpfeffer, alles einheimische Pflanzen. Insgesamt stehen rund 300 Pflanzen parat. Mit dieser Aktion soll die Biodiversität in der Region gefördert werden. Martin Buchs erklärt: «Schon mit einem kleinen Balkon kann man viel bewirken. Kräuter sind, sofern man sie blühen lässt, gut für Bienen und andere Bestäuberinsekten.» Eine andere Möglichkeit wäre ein einheimischer Strauch in einem Topf. Zurzeit vergibt die Gemeinde Ebikon gratis Wildstäucher an Einwohnerinnen und Einwohner, die bequem online bestellt werden können (www.ebikon.ch/form/wildstraeucher).

Wer einen Garten besitzt, hat noch weitere Möglichkeiten, die Artenvielfalt zu fördern. «Ein kleiner Steinhaufen ist ein guter Lebensraum für Zauneidechsen», so Buchs. «Etwas Sand dazu dient Wildbienen als Nistmöglichkeit.»  Weitere Tipps, will er dann vor Ort bei der Mall of Switzerland verraten.