Aushubdeponie Babilon: Technischer Jahresbericht 2020

Die Deponie Freiamt AG als Betreiberin der Aushubdeponie Babilon hat dem Gemeinderat von Dietwil den Technischen Jahresbericht 2020 zugestellt. Daraus geht hervor, dass das Betriebsjahr 2020 im Januar mit voller Kraft startete. Bei den Tagesmengen wurde der Wert von 5000 m3 geknackt.

Ende Monat waren bereits 50000 m3 Aushub angeliefert. Die Infrastruktur und die
Leistungsfähigkeit der Deponie kamen an ihre Grenzen. Die Zufahrtsrampen und Kippstellen mussten laufend so angepasst werden, dass der Betrieb nicht eingeschränkt wurde. Die Südwestumfahrung in Sins lieferte weiterhin grosse Mengen Aushub an. Ende April hatte die Deponie Babilon bereits 200000 m3 angenommen. Ab August wurde die Anlieferung aus dem Kanton Zug gesperrt und aus den Nachbarkantonen Zürich und Luzern stark eingeschränkt, um die geforderten Quoten einzuhalten. In den Monaten November und Dezember blieb die Deponie Babilon geschlossen, um die Liefermenge im Jahr 2020 zu beschränken. Bis Ende Oktober wurden gesamthaft lose 292214 m3 Aushub (Vorjahr: 354994 m3 ) und 6370 m3 Unterboden angenommen und eingebaut. Davon lieferte die Umfahrung Sins im Jahr 2020 rund 91000 m3 Aushub. Der Anteil Aushub aus dem Aargau erreichte damit 51,42 % (Vorjahr: 50,5 %.). Die Aushublieferungen Aargau und Zug zusammen haben einen Anteil von 81,19 % (alle Mengenangaben in Kubik lose).

Anfang März starteten die Bauarbeiten für die Höherlegung der Kesselstrasse mit Werkleitungen und den Neubau des Knodenbachs gemäss Projektanpassung Süd. Nach der Fertigstellung des Einlaufbauwerks und dem Ausbau des Gewässerraumes entlang der Kesselstrasse erfolgte am 3. Juni dessen Werkabnahme durch die kantonalen Fachstellen Wasserbau und Fischerei. Am 4. Juni konnte der Knodenbach in das neue Bachbett umgeleitet und somit in Betrieb genommen werden.

Im April wurde auf der Parzelle Nr. 47 eine erste Etappe von 1,3 Hektar rekultiviert. Ende Juli waren die Bodenarbeiten auf der ganzen Parzelle abgeschlossen. Im August erfolgte ein weiterer Bodenabtrag Richtung Norden mit direkter Rekultivierung nördlich der Kesselstrasse (Parzellen Nr. 259 und 261). Am 17. September erfolgte die Werkabnahme aller Rekultivierungsarbeiten pro Parzelle. Die offene Fläche wurde um rund 4,3 Hektar reduziert und beträgt per Ende 2020 gesamthaft inklusive Zufahrt und Installation 5,4 Hektar. Die langfristigen Bodendepots blieben unverändert und haben gesamthaft eine Fläche von 1,9 Hektar.

Ende August konnte die fertig gestellte Ökofläche entlang der Kesselstrasse begrünt werden. Mittels Nass-Saatverfahren wurde eine Wildblumenmischung direkt auf den Rohboden aufgetragen. Damit sind gesamthaft bereits 10’360 m 2 ökologische Ausgleichsfläche erstellt. Im Sommer 2021 kann eine erste Erfolgskontrolle dieser Flächen durch die ökologische Baubegleitung durchgeführt werden.

Bei Regen muss das Oberflächenwasser der offenen Fläche aufgefangen werden, damit sich die gelösten Stoffe absetzen können und nicht ungehindert in den Knodenbach gelangen. Dazu wurden an mehreren Stellen innerhalb der Auffüllung grosse Retentions-/Absetzbecken gestaltet und wiederkehrend angepasst. Dadurch kann das trübe Oberflächenwasser zurückgehalten und abgesetzt werden. Durch einen Schieber im Ausfluss konnte das abgesetzte Wasser dosiert an den Vorfluter abgegeben werden. Mindestens zwei Mal pro Jahr werden Wasserproben entnommen und analysiert.

Die geplante Jahresmenge 2021 beträgt 175000 m3 Aushub fest. Die offene Fläche für die
Ablagerung reicht bis in den Sommer 2021. Es wird ein weiterer Bodenabtrag Richtung Norden mit direkter Rekultivierung auf Parzelle Nr. 259 nötig sein, damit die offene Fläche bis Frühjahr 2022 ausreicht. Die Bodendepots sind voll, trotzdem wird die Annahme von qualitativ gutem Unterboden angestrebt und der Rekultivierung zugeführt.

Wie im Planungsbericht beschrieben wird von der Deponie Freiamt AG zurzeit die
Deponieerweiterung gegen Norden, inklusive Waldareal (Gemeinde Oberrüti), umfassend geprüft. Dazu fanden erste Sitzungen mit den betreffenden Gemeinden Oberrüti und Dietwil statt, aus denen im Grundsatz eine Einigung auf eine Variante getroffen wurde. Im Jahr 2021 soll das Planungsverfahren für diese Erweiterung eingeleitet werden.