Rontalzentrum gibt zu reden

Das Projekt Rontalzentrum wird in Dierikon viel diskutiert. Nun sind auch zwei Einsprachen  eingegangen – eine davon kommt von der Gemeinde Buchrain. 

Die Schindler Aufzüge AG ist Grundeigentümerin des Areals und pflegt geschäftliche Beziehungen mit der Immobiliengesellschaft Dierinvest AG, welche ihrerseits bis Ende 2017 Grundeigentümerin der direkt benachbarten Parzelle Nr. 146 GB, Dierikon war. Schindler hat nach der Inbetriebnahme des neuen Schindler Campus in Ebikon für die bestehenden Gewerbebauten auf dem Rockwell‐Areal in Dierikon keine Verwendung mehr. Die Gebäude haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und stehen heute leer. Im Jahr 2015 ist die Dierinvest AG deshalb mit der Projektvorstellung eines neuen Dienstleistungsgebäudes an den Gemeinderat gelangt. Der Gemeinderat hat damals den Wunsch geäussert, die Parzelle mit einer gemischten Nutzung zu entwickeln. Mit der optimalen Anbindung an den öffentlichen Verkehr und einem Autobahnanschluss ist das Rockwell‐Areal verkehrsmässig gut erschlossen.

Das eidgenössische Raumplanungsgesetz hat zum Ziel, mit innerer Verdichtung Entwicklungen zu ermöglichen, um künftig möglichst wenig Kulturland zu überbauen. Um dieses Ziel zu erreichen und das Rockwell‐Areal haushälterisch zu nutzen sowie qualitätsvoll zu entwickeln, hat die Grundeigentümerin zusammen mit dem Gemeinderat ein
Gesamtkonzept erarbeitet.

Der Bebauungsplan wurde aufgrund der öffentlichen Mitwirkung vom 27. März bis 15. Mai 2017 optimiert und auf die Anliegen aus der Bevölkerung eingegangen. Das Projekt Rontalzentrum präsentiert sich auf verschiedenen Ebenen. Die Stadtebene auf Erdgeschossniveau bietet die ebenerdige Erschliessung des Areals inklusive einer Durchquerung für Fussgänger in Richtung S‐Bahn und ÖV Haltestellen. Darauf entstehen die Sockelbauten mit Dienstleistung und Gewerbe. Über diesen entsteht die öffentlich zugängliche Landschaftsebene von etwa 8’000 m2, die zum Verweilen einlädt. Sie ist begrünt und dient als Erholungs‐, Spiel‐ und Freizeitraum für die Bewohner und die Mitarbeitenden der Betriebe in den Sockelgeschossen. Die vier Wohngebäude beginnen 17 Meter über dem Erdgeschoss und verfügen über 12 Wohngeschosse bis zu einer maximalen Höhe von 55 Metern. Sie weisen einen Wohnungsmix von 1.5 ‐ 5.5 Zimmern auf. Je nach Anzahl Wohnungen pro Geschoss entstehen so 330 ‐ 384 Wohnungen. Es sind sowohl Eigentums‐ als auch Mietwohnungen geplant.

Im Mitwirkungsverfahren wurde eine Erschliessung über die Kantonsstrasse mit einer Passerelle gefordert. Im Vertrag Infrastruktur wurde diese zulasten der Grundeigentümerin mit dem Betrag von 1 Million Franken sichergestellt. Auf Basis einer Marktwertschätzung aus dem Jahr 2017 wurde ursprünglich eine Mehrwertabgabe von 1.64 Millionen Franken vereinbart. Aufgrund der anhaltend positiven Marktentwicklung im Immobiliensektor, verbunden mit der anhaltenden Tiefzinsphase, wurde 2019 eine Neubewertung durchgeführt, die entsprechend höher ausgefallen ist. Der Vertrag über die Mehrwertabgabe wurde daraufhin nachverhandelt und neu eine Mehrwertabgabe von 3.04
Millionen Franken vereinbart. Die Mehrwertabgabe wird bei Baubeginn oder beim Verkauf des Grundstücks fällig.

Sie fällt vollumfänglich der Gemeinde zu und ist für raumplanerische Aufgaben zu verwenden. Beide Verträge und die Grundlagen dazu wurden veröffentlicht. Die bisherigen Entwicklungskosten, wie auch die zukünftigen Planungskosten, werden vollumfänglich durch die Dierinvest AG getragen.