Die Rotseefähre fährt jetzt komplett abgasfrei

Die Rotseefähre fährt bereits seit dem – leider verspäteten – Saisonbeginn mit einem Elektromotor. Seit Mitte August wird dieser mit Solarstrom betrieben, der direkt am Rotsee produziert wird.

Die Fähre über den Rotsee wird seit bald einem Vierteljahrhundert vom Quartierverein Maihof betrieben. Schutz und Erhalt des Naturschutzgebietes Rotsee sind dem Quartierverein ein grosses Anliegen. In all diesen Jahren wurde das Boot „Libelle“ mit einem Benzinmotor angetrieben. „Es war für uns schon lange klar, dass der verhältnismässig laute Benzinmotor der Fähre an diesem sensiblen Ort lieber früher als später durch einen Elektromotor ersetzt werden muss“, berichtet Thomas Wüest, Präsident des Quartiervereins Maihof.

Grosses Budget – grosse Unterstützung

Da sich der Quartierverein ausser Stande sah, die finanziellen Mittel für die gleichzeitige Anschaffung eines Elektromotors und einer Solaranlage aufzubringen, lancierte er eine Sammelaktion. Vereine, Stiftungen, die Gemeinde Ebikon und die Stadt Luzern sowie über 100 Privatpersonen unterstützten dieses Vorhaben grosszügig. „Es ist wunderbar zu erleben, wie viele Menschen sich für den Rotsee und die Fähre interessieren“, sagt Bernadette Burger, Fährifrau am Rotsee. Ihr Lebenspartner, Otmar Baumann ergänzt: „Wir können den vielen Spenderinnen und Spendern gar nicht herzlich genug danken.“

Für das gesamte Projekt ging der Verein von Kosten um 55‘000 Franken aus. Die Mittel für den Elektromotor konnte der Quartierverein selbst aufbringen, weshalb dieser bereits auf den geplanten Saisonbeginn im April parat war. Die Corona-Pandemie führte sowohl beim Saisonstart als auch bei der Sammeltätigkeit zu Verzögerungen. Die Freude aller Beteiligten, das Projekt dennoch im Verlauf der diesjährigen Saison erfolgreich abschliessen zu können, ist umso grösser.

Einweihungsfeier vertagt

Als Dank für die grandiose Unterstützung wäre ein geselliger Einweihungsanlass geplant gewesen, der den geltenden Abstandsregeln zum Opfer fiel. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, verspricht Thomas Wüest. Die breite Unterstützung des Projektes sei Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit dem Rotsee. Der verbindende Aspekt der Fähre und ihrer umweltfreundlichen Antriebstechnologie müsse entsprechend gemeinschaftlich gefeiert werden.

Einleuchtende Gründe für ein anspruchsvolles Projekt

Die Elektrifizierung der Fähre stellt für das intensiv genutzte Naturschutzgebiet einen Gewinn dar. Die Fähre verkehrt abgasfrei, der Motor ist nahezu geräuschlos. Zudem wird der Strom auf dem Dach des Bootshauses direkt am Rotsee produziert. Aus Sicht des Quartiervereins Maihof ist das für eine Fähre mitten im Naturschutzgebiet absolut folgerichtig.