Verkehrsstudie nimmt Anschluss Buchrain ins Visier

Bereits heute ist der Anschluss Buchrain während der Spitzenstunden an der Leistungsgrenze. Mit der erwarteten Siedlungsentwicklung werden sich die Wartezeiten und Stausituationen weiter verschärfen. Eine Verkehrsstudie hat das System Anschluss Buchrain unter die Lupe genommen. Dabei wurden kurzfristige Optimierungen wie auch mittel- und langfristige Lösungen analysiert. Die Studie mit Massnahmenvorschlägen zeigt, dass der Knoten K65 / K65c (Knoten 12, Reussbrücke) der leistungsbestimmende Schlüsselpunkt des Anschlusses ist. Eine neue Strassenführung ab Ende Reussbrücke nach Perlen soll den Knoten entlasten.

Fahrzeug an Fahrzeug reiht sich jeweils zu Spitzenzeiten in Buchrain aneinander: Erhebliche
Rückstaus auf allen Zufahrtsachsen zum Autobahnanschluss und hohe Verlustzeiten des
öffentlichen Verkehrs sind zu beobachten. Fest steht: Die Siedlungsentwicklung und die
stetig steigende Mobilität haben seit der Eröffnung des Zubringers Rontal zu regelmässigen
Stau- und Wartezeiten rund um den Anschluss Buchrain geführt. In den nächsten Jahrzehnten ist mit weiterem Wachstum – vor allem durch die geplante Siedlungsentwicklung – zu rechnen. Wenn nichts unternommen wird, ist deshalb davon
auszugehen, dass es bereits in den nächsten Jahren während der Spitzenstunden zu einer
kompletten Überlastung des Anschlusssystems kommen wird und sich die Wartezeiten
gegenüber heute rein rechnerisch rund verdreifachen.

Komplexer Knoten mit unterschiedlichen Bedürfnissen

In einer Verkehrsstudie wurde der Anschluss Buchrain genauer angeschaut und nach
kurzfristigen Optimierungen sowie mittel- und langfristige Lösungen gesucht. Der Anschluss
Buchrain ist ein komplexer Knoten, in welchem sich nationale, kantonale und kommunale
Verkehrsströme und auch die unterschiedlichsten Bedürfnisse überlagern. Kantonsingenieur
Gregor Schwegler versichert, der Kanton Luzern habe das Problem der Überlastung erkannt
und fügt hinzu: «Gemeinsam mit der Gemeinde Buchrain und dem Bund ist es dem Kanton
ein wichtiges Anliegen, eine langfristige und tragfähige Lösung zu finden.»

Bei der Erarbeitung der Verkehrsstudie haben diverse Untersuchungen belegt: Schnell
realisierbare und kostengünstige Sofortmassnahmen verbessern die heutige, unbefriedigende Situation nicht. Eine spürbare und nachhaltige Verbesserung der
Verkehrssituation können nur mittel- und langfristige Massnahmen erfüllen. Die
Verkehrsstudie zeigte, dass der Knoten K65 / K65c (Knoten 12, Reussbrücke) der
leistungsbestimmende Schlüsselpunkt des Anschlusses Buchrain und gleichzeitig das
entscheidende Scharnier zwischen Nationalstrasse und dem kantonalen, wie auch
kommunalen Strassennetz ist. Da das Scharnier sehr sensibel auf Eingriffe reagiert, braucht es eine sorgfältige Planung, abgestimmt auf das regionale Netz. «Der Anschluss Buchrain kann nur mit einer umfassenden Lösung entlastet werden», hält Gregor Schwegler fest.

Neue Strassenführung soll Abhilfe schaffen

Eine neue Strassenführung ab Ende Reussbrücke nach Perlen ist ein erfolgsversprechender
Ansatz. Gemäss der vorliegenden Untersuchung wird der Knoten 12 (Reussbrücke) dadurch
kapazitätsmässig ertüchtigt und der Stau reduziert. Mittelfristig erachtet der Kanton die neue Strassenführung ab Ende Reussbrücke nach Perlen als zielführend. Weitere Anpassungen im Strassennetz wie der Umbau des Knotens K65c / Hauptstrasse (Kanalbrücke), eine neue Umsteigehaltestelle für den Busverkehr sowie Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr werden dabei integriert. Ebenfalls gehören flankierende Massnahmen auf der Hauptstrasse in Buchrain dazu. «Die neue Lösung darf nicht zu Mehrverkehr durchs Dorf führen», hält der Buchrainer Gemeinderat Heinz Amstad, Bauvorsteher, fest und präzisiert: «Aufgrund des langen Realisierungshorizonts sind Optimierungen zu prüfen.» Die Planung und der Bau richten sich nach dem jeweils aktuellen Bauprogramm.

Längerfristig müssen auch Optimierungen bei den beiden Anschlussknoten an die A14 und
im Nationalstrassennetz in Betracht gezogen werden. Entsprechende Arbeiten werden
zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) in Angriff genommen. Hierbei gilt es,
die Abhängigkeiten zu einem möglichen 6-Spur-Ausbau zwischen Buchrain und Rütihof zu
berücksichtigen. Die nächsten Planungsschritte geht der Kanton Luzern zusammen mit der
Gemeinde Buchrain und dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) an. Eine breit abgestützte
und tragfähige Lösung, welche anschliessend realisiert werden kann, ist dabei das Ziel.