Situation bleibt schwierig

BUCHRAIN – Für 2014 weist Buchrain einen Verlust von 1‘068‘000 Franken aus. Das Ergebnis ist somit um knapp 100‘000 Franken besser als budgetiert.

Am 28. Mai fand in Buchrain eine Orientierungsversammlung der Gemeinde statt. Nebst dem Jahresbericht und der Rechnung 2014 wurde dabei auch über die «Fernwärme Luzern» und die Petition «Erweiterung Alterszentrum Tschann» orientiert. Rund 80 Bürger liessen sich in der Aula im Schulzentrum Hinterleisibach vom Gemeinderat informieren. Nach der Begrüssung und einführenden Worten der Gemeindepräsidentin Käthy Ruckli referierte der Finanzvorsteher Patrick Bieri ausführlich über die Rechnung 2014. Diese weist einen Verlust von 1‘068‘000 Franken aus. Durch das vorhandene Eigenkapital kann der Verlust vollständig gedeckt werden. Nach entsprechender Verbuchung beläuft sich das Eigenkapital noch auf 6.5 Mio Franken. Mit Nettoinvestitionen von nur 240‘000 Franken hat Buchrain sehr wenig investiert. Der Finanzvorsteher äusserte sich dahingehend, dass dank Ausgaben und Investitionen auf Sparflamme der Finanzhaushalt stabilisiert werden konnte. Aber, was kurzfristig richtig sei, müsse langfristig noch lange nicht erfolgsversprechend sein. Der Abschluss 2014 zeige einmal mehr eindrücklich das Phänomen der überdurchschnittlichen Sozial- und Bildungskosten, verbunden mit einer unterdurchschnittlichen Steuerkraft, auf.

Das Ergebnis ist um knapp 100‘000 Franken besser als budgetiert. Dies resultiere primär aus den von Gemeinderat und Verwaltung ergriffenen Sparmassnahmen. Doch die neuen Aufgaben und Ausgaben, verordnet von Kanton und Bund sowie strukturelle Nachteile in Form von hohen Bildungs- und Soziallasten würden mit gleichzeitig wirkenden Steuereinbussen zusammenfallen. Diese Kumulation von weitreichenden übergeordneten Entscheiden der vergangenen Jahre hinterlasse im Finanzhaushalt tiefe Spuren. Die finanzielle Situation der Gemeinde bleibt weiterhin kritisch. Trotzdem baut Patrick Bieri auf Zuversicht und zitiert während seiner Präsentation aufbauende Worte von Albert Einstein: «Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben». Fazit des Abends: Man ist noch lange nicht über dem Berg in Buchrain, kleine Erfolge gibt es aber zu verzeichnen und man sieht das Licht am Ende des Tunnels.

Mit einer kurzen Filmvorführung wurde dann auch noch auf die Vorteile der neu eingeführten Elektronischen Geschäftsverwaltung (GEVER) eingegangen, bevor Adrian Dubach (ewl) die wichtigsten Punkte vom Projekt «Fernwärme Emmen Luzern Rontal» erläuterte und die preiswerte, nachhaltige und ökologische Bedeutung, sowie wie die praktischen Auswirkungen der geplanten Arbeiten darlegte.

Abschliessend wurde seitens des Gemeinderates auch noch zur Petition «Erweiterung Alterszentrum Tschann» Stellung genommen. Der Gemeinderat würdigte die Petition «Bueri aktiv 60+» und informierte über das weitere Vorgehen. Sozialvorsteher Erwin Arnold präsentierte eine speditive, aber vorerst provisorische Zeitplanung, welche dem Anliegen der Initianten gerecht wird. Geplant sind unter anderem eine Umfrage unter Einbeziehung aller beteiligten und betroffenen Parteien, Institutionen und Interessierten sowie eine allfällige Vernehmlassungsbotschaft.

Trotz der doch sehr überschaubaren Besucherzahl interessierter Bürgerinnen und Bürger (im Vergleich zu vorangegangenen Orientierungsversammlungen) und den nach wie vor ernüchternden absoluten Zahlen kann man in Buchrain zumindest von zaghafter Zuversicht sprechen.

Stefan Jäggi

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