Der Gemeinderat teilt die Sorgen der Bevölkerung

Im Vorfeld zur Abstimmung über das Budget der Gemeinde Buchrain waren viele kritische Stimmen laut geworden. Das Resultat war denn auch sehr knapp: 589 Ja- zu 546 Nein-Stimmen. Der «Rontaler» befragte den Buchrainer Finanzvorsteher dazu.

Der Voranschlag 2013 wurde in Buchrain mit lediglich 51,9 Prozent Ja-Stimmen angenommen? Haben Sie mit diesem Ausgang gerechnet?
Keine der politischen Parteien ist mit dem Voranschlag glücklich gewesen, allerdings alle aus unterschiedlichen Gründen. Daher habe ich mit vielen Nein-Stimmen gerechnet. Dass es derart knapp wurde, ist aber doch überraschend.

Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?
Das knappe Resultat ist ein klares Zeichen, dass sich die Buchrainer Bevölkerung um ihre Gemeindefinanzen sorgt. Der Gemeinderat teilt diese Sorgen und verfolgt die finanzielle Entwicklung kritisch. Einerseits die Laufende Rechnung: Der Gemeinderat muss nun den Worten Taten folgen lassen und die Schere zwischen Aufwand und Ertrag mittelfristig schliessen. Die Arbeiten an der Sanierung des strukturellen Defizit laufen daher bereits auf Hochtouren. Andererseits die Investitionsrechnung: Im Rahmen der Weiterbearbeitung der Investitionsprojekte wird der Gemeinderat den Dialog und die Kommunikation mit den politischen Parteien intensivieren müssen. Für 2013 sind bereits entsprechende Mitwirkungsgefässe eingeplant.

Wie tragen Sie jenem Teil der Bevölkerung Rechnung, der mit dem Budget nicht einverstanden war?
Dies wird sich weisen. Der Grat zwischen Verwalten (Sparen auf Teufel komm raus) und Gestalten (sich mit Visionen weiterentwickeln) ist schmal. Der Gemeinderat ist gefordert; sei es beim Voranschlag 2014 wie auch bei der weiteren Investitionsplanung. Wir nehmen die Herausforderung an.

Wie reagieren Sie auf die Haltung Ihrer eigenen Partei, der FDP?
Das ist Teil einer gelebten Demokratie. Ich begrüsse es, wenn sich die Parteien kritisch und konstruktiv mit den politischen Themen auseinander setzen und so die Zukunft von Buchrain mitgestalten. Der engagierte «Abstimmungskampf» aller drei Ortsparteien SP, CVP und FDP hat die Diskussionen bereichert. Dies verdient Anerkennung.

Fragen: Sonja Hablützel