Fettere Jahre in Sicht?

BUCHRAIN – Die Gemeinde Buchrain befindet sich auf Wachstumskurs. Die Finanzlage jedoch bleibt weiterhin angespannt. Die SP Buchrain-Perlen empfiehlt zwar den Voranschlag 2016 zur Annahme, will sich jedoch nicht allein auf das Prinzip Hoffnung verlassen. Dies teilte sie Ende Oktober in einer Mitteilung an die Medien mit.

«Es kommt frohe Kunde aus dem Gemeindehaus Buchrain: Im Entwicklungsgebiet Perlen werden drei Gestaltungspläne bewilligt. Sie sind die Voraussetzung für grössere Firmenansiedlungen, welche über 600 neue Arbeitsplätze generieren werden. 67 Mietwohnungen sowie ca. 8000 Quadratmeter Dienstleistungsfläche sind in konkreter Planung»,  schreibt die SP Buchrain-Perlen in ihrer Mitteilung. Und stellt gleichzeitig die Frage: «Bedeuten diese positiven Nachrichten nun das Ende der mageren Jahre?». Die Ortspartei freut sich über die prosperierende Entwicklung, welche sich in der Gemeinde abzeichnet, hält aber fest: «Allerdings ist das Meiste noch immer Zukunftsmusik und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die finanzielle Situation von Buchrain nach wie vor kritisch ist. Die Steuerkraft ist tief, weitere Einnahmen, wie etwa aus dem kantonalen Finanzausgleich, werden reduziert oder fallen wie die Liegenschaftssteuer ganz weg.» Diesen Einnahmen gegenüber stünden jedoch steigende Ausgaben, nicht etwa für Luxusbedürfnisse, sondern für gesetzlich gebundene Aufgaben wie zum Beispiel die Pflegefinanzierung oder die Einführung des zweijährigen Kindergartens. Das budgetierte Defizit von rund 750’000 Franken zeige es deutlich: «Aller Sparmassnahmen zum trotz, die Einnahmen der Gemeinde decken die Ausgaben nicht, der Verlust muss aus dem Eigenkapital gedeckt werden. Nun ist aber dieses Eigenkapital erstens eine durchaus endliche Grösse und zweitens für nachhaltige Investitionen gedacht.» Aus Sicht der SP Buchrain-Perlen ist es deshalb unverantwortlich, wenn die Ersparnisse vergangener Jahre sukzessive in der laufenden Rechnung versickern würden. Die SP Buchrain-Perlen ist sich im Weiteren bewusst, dass eine steigende Einwohnerzahl auch entsprechende Anpassungen bei der Infrastruktur bedeuten. Und macht deutlich: «Bereits zum heutigen Zeitpunkt zeichnet sich auf Grund der fehlenden Finanzen ein gewisser Investitionsstau ab. Die positive Aufbruchstimmung in Ehren, doch der Gemeinderat Buchrain ist gut beraten, sich nicht einfach auf das Prinzip Hoffnung zu verlassen. Vielmehr soll in vorausschauender Weise der finanzielle Spielraum gewährleistet werden. Wenn für die Entwicklung einer Gemeinde mit hoher Lebensqualität mehr Einnahmen benötigt werden, so sollen diese eingefordert und der Steuerfuss entsprechend angehoben werden.» Die SP Buchrain-Perlen empfiehlt den Voranschlag 2016 zur Annahme, wird die Situation aber aufmerksam verfolgen und sich bei Bedarf für eine Kurskorrektur stark machen.