Umstrittene Aufhebung der Haltestelle Talrain

ADLIGENSWIL – FDP.Die Liberalen kritisiert den Aufhebungsentscheid

Mitte Juni hat der Gemeinderat Adligenswil – zwei Tage vor Ablauf der Einsprachefrist – die Bevölkerung über die Zusammenlegung der Haltestellen Rigiblick und Gämpi sowie über die Aufhebung der Haltestelle Talrain informiert. Dies ist nachzulesen im «Adliger Info» vom 17. Juni.

pd. Strassengenossenschaften und betroffene Privatpersonen hätten nur per Zufall davon über die Presse erfahren und Einsprachen eingereicht, moniert die FDP. «Wollte der amtierende Gemeinderat das Thema im Wahlkampf vermeiden?», fragt sich die Adligenswiler Ortspartei. Unbestritten sei die Zusammenlegung der Haltestellen Rigiblick und Gämpi – auch bei den Einsprechern. Hingegen stosse die Aufhebung der Haltestelle Talrain auf breites Unverständnis. Grundsätzlich würde die Aufhebung einer Haltestelle beim Verkehrsverbund Luzern (VVL) nicht ohne vorherigen Entscheid des zuständigen Gemeinderates umgesetzt. Die Vernehmlassung beim VVL für die neuen Fahrpläne ab Dezember 2016 dauerte vom 30. Mai bis 19. Juni 2016.

Neuen Vorschlag ins Spiel gebracht
Die FDP Adligenswil schlägt eine andere Lösung vor: Die Postautolinie 73 soll eine schnelle Anbindung an die Bahnhöfe Luzern und Rotkreuz für die Pendler sicherstellen und nicht alle Haltestellen bedienen. Die Linie 26 der VBL wäre sinnvoller eingesetzt für die «Feinverteilung» über sämtliche bestehenden Haltestellen. Die Linie 26 soll also weiterhin die Haltestelle Talrain bedienen. Streichen könnte man bei der Linie 73 folgende Haltestellen: Schlösslihalde, Schädrütihalde, Hochhüsliweid, Talrain und Widspüel. Die unökonomische und unökologische «Verfolgungsjagd» von einem vollen Postauto 73 und einem leeren VBL-26-Bus wären damit Vergangenheit. «Ein Postauto ist eine schnelle Überlandverbindung und kein Ortsbus!», ist die FDP Adligenswil überzeugt.

Haltestellen sollen problemlos erreichbar sein
Zudem plant der Kanton die Anpassung der Haltestellen zwischen Luegisland und Adligenswil Dorf auf der Kantonsstrasse K30 an das Behindertengleichstellungsgesetz. Dies mache aber, so die FDP, nur dann Sinn, wenn die Haltestellen auch ohne grosse Umwege von den betroffenen Personen wie auch von Müttern mit Kinderwagen problemlos erreicht werden können. Paradox mag auch erscheinen, dass der amtierende Gemeinderat die Aufhebung der Haltestelle Talrain im Frühjahr vor den Wahlen entschieden hat, jedoch im Wahlkampf stets von guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr gesprochen hat.

Frühzeitige Kommunikation erwartet
Vom Gemeinderat erwartet die FDP eine transparente und frühzeitige Kommunikation sowie eine Einbindung der betroffenen Strassengenossenschaften und Quartierbewohner. Falls der Gemeinderat Adligenswil an seinem Entscheid über die gänzliche Aufhebung der Haltestelle Talrain festhält, erwartet die Partei zumindest, dass auf den Rückbau der Haltestelle Talrain vorläufig verzichtet wird. «Wir hoffen, dass der Verbundrat (VVL) Anfang September einen weisen und strategischen Entscheid fällen wird und die Haltestelle Talrain mindestens für die Linie 26 nicht aufhebt, dies auch auf dem Hintergrund der beim Bundesgericht noch pendenten Adligenswiler Ortsplanung, die im Quartier Unterbuggenacher zu ca. 100 weiteren Wohneinheiten führen wird», hält Marion Maurer, Co-Präsidentin der FDP.Die Liberalen Adligenswil fest.