«Trautheim» ist verkauft – «Weiherhof»-Neubau in Planung

Nachdem das «Trautheim» den Besitzer gewechselt hat, steht sowohl der geplanten Rössli-Überbauung wie dem angrenzenden Weiherhof-Neubau planerisch nichts mehr im Weg.

Von der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Adligenswil zur Gasthof Rössli AG: Mit dem Verkauf der Liegenschaft Trautheim ist der Weg gleichzeitig zu zwei Bauprojekten geebnet worden. Die Kirchgemeinde baut anstelle des alten «Weiherhof» einen Neubau an gleicher Stelle und die Gasthof Rössli Adligenswil AG kann ihre geplante Überbauung auf nun erweitertem Grundstück angehen. «Ein guter Schritt, das wird die Gesamtansicht des Dorfkerns verbessern, so wie es Adligenswil schon länger plant», freut sich der ehemalige Gartenarchitekt Walter Grüter.

Adligenswil plant seit einiger Zeit eine Gesamtsicht des Dorfkerns zu erarbeiten. Dabei werden die Grundstücke 65 (Weiherhof) und 275 (Trautheim) in die Gesamtbetrachtung einbezogen. Ebenfalls betroffen davon ist auch das Grundstück 38 (Restaurant Rössli) der Familie Sager. Jetzt ist ein weiterer Schritt vollzogen worden: Der Verkauf der Liegenschaft Trautheim: Dieses Geschäft ging am 7. Dezember im Rahmen der Kirchgemeindeversammlung problemlos über die Bühne.

Die Gasthof Rössli AG (Inhaber sind Susy und Markus Sager-Meierhans) zahlt der Kirchgemeinde für die 517 m2 grosse Parzelle Trautheim (Parzelle 275, mit Wohnhaus, Dietschibergstrasse 4) insgesamt 1,5 Millionen Franken. Der Übergang von Nutzen und Schaden ist per 1. Februar 2022 festgelegt. So ist es im Pfarreiblatt 20/2021 aufgelistet und wurde in diesem Sinne der Kirchgemeindeversammlung so empfohlen. «Nach diesem für beide Seiten sicher guten Geschäft sind die Weichen für die von der Gemeinde seit längerem geplante Gesamtansicht des Dorfkerns in eine gute Richtung gestellt worden», sagt Walter Grüter (85). «Den Planern und Bauherren bieten sich nun vielfältige gestalterische Möglichkeiten.» Der einheimische ehemalige Gartenarchitekt ist an der gestalterischen Zukunft Adligenswils trotz -oder Dank- fortgeschrittenem Alter sehr interessiert.

«Weiherhof»: Neubau statt Sanierung

Für die Verantwortlichen der Kirchgemeinde stand schon länger fest, dass mit dem Weiherhof etwas geschehen muss. Bereits mit dem Voranschlag 2018 wurde im Finanzplan angezeigt, dass eine Gesamtrenovation oder ein Neubau des in die Jahre gekommenen Hauses ansteht; das Vorhaben wurde Jahr um Jahr hinausgeschoben. Jetzt hat der Kirchenrat im September dieses Jahres «Nägel mit Köpfen» gemacht und entschieden, dass ein Neubau am Dorfweg 1 mit Einbezug des gesamten Grundstückes (Nr. 54, 2975 m2) geplant und als beste Lösung dasteht. Dies auch dank den willkommenen Finanzen aus dem «Trautheim»-Deal.

Mit der geplanten Strategie kann die Kirchgemeinde also verschiedene Bedürfnisse unter einem Dach abdecken. So soll das Pfarramt mit entsprechenden Büros, ein Pfarreisaal, ein Archivraum sowie zwei oder drei Schulzimmer gebaut werden, weil der Religionsunterricht meist nicht mehr in normalen Schulzimmern erfolgen kann.

Auf dem Grundstück vorgesehen sind zudem 8 bis 15 Wohnungen und natürlich auch
entsprechende Parkmöglichkeiten. Es wird mit Planungs- und Baukosten von rund 6,6 Millionen Franken gerechnet. Im Investitions- und Aufgabenplan sind vorgesehen: 600 000 Franken im Jahr 2023, 4 Millionen im Jahr 2024 und 2 Millionen im Jahr 2025. Bereits gutgeheissen wurde das Honorar (40 000 Franken) für die Vorbereitung des Planungskredites (2022). Gemäss provisorischem Fahrplan wird an der Kirchgemeindeversammlung im Dezember 2022 die Abstimmung über den Planungskredit und ein Jahr später über den Baukredit erfolgen. 2024/2025 soll gebaut werden, sodass ab 2026 die Wohnungen und die pfarreilichen Räume bereitstehen.

Rolf Willimann

 

Walter Grüter: «Der Dorfkern wird aufgewertet, hier bieten sich nun vielfältige gestalterische Möglichkeiten.» Bilder: rowi