«Sich zu engagieren, ist keine Pflicht, sondern eine Freude»

Von links: Dorothea Harnisch, Frieda Bucher, Marlis Kirchhofer mit «Heim-Hündin» Oana.

Freiwillige engagieren sich im Pflegezentrum Riedbach in Adligenswil, um Gutes und Sinnvolles für die älteren Bewohner zu tun. Eine dieser Freiwilligen ist Dorothea Harnisch. Sie geht mit Seniorinnen und Oana, dem Pflegeheim-Hund, spazieren.

«Jetzt gehen wir noch bis zum Bach», sagt Dorothea Harnisch. «Dort gefällt es Oana.» Freudig nickt Frieda Bucher, die seit Februar im neuen Pflegezentrum in Adligenswil wohnt. Für sie ist es immer ein besonderer Moment, wenn sie – zweimal pro Woche – die Collie-Hündin an der Leine führen darf. «Ja, ja. Wir hatten einen Hund», kommt sie der Frage zuvor. «Einen grossen Schäferhund – mein Mann war bei der Polizei.»

Oana ist die Hündin einer Angestellten des Pflegezentrums Riedbach, für die Seniorinnen und Senioren ist sie bereits der «Heim-Hund». Und sie kennt ihre Begleiterinnen, sie springt auf und ab, um sie zu begrüssen – allen voran Dorothea Harnisch.

Dorothea Harnisch (69), die in der Überbauung der katholischen Kirchgemeinde gleich neben dem Pflegezentrum wohnt, hatte sich nach der Eröffnung des «Riedbach» bei der Heimleitung gemeldet, um ihre Dienste anzubieten. Sie war über den Verein Aktives Alter auf die Möglichkeit gestossen. Dort hatte Tom Bättig, Geschäftsführer des Pflegezentrums, über die neue Einrichtung in Adligenswil referiert.

«Ich war durch meine Mutter sensibilisiert», erklärt Harnisch. «Sie wohnte im Pflegeheim in Ebikon, und ich war beeindruckt, wie sich Freiwillige um gewisse Aspekte kümmerten.» Ihr sei die Beziehungspflege wichtig. «Man hilft einander. So bin ich aufgewachsen», sagt sie. «Sich zu engagieren, ist keine Pflicht, sondern eine Freude.»

Harnisch hatte sich ein Leben lang für junge Menschen engagiert. Bis zu ihrer Pensionierung vor fünf Jahren arbeitete die studierte Musikwissenschafterin an der Musikhochschule Luzern und betreute dort nicht nur die Bibliothek, sondern auch die Junge Philharmonie Zentralschweiz.

«Damals waren wir ständig unterwegs», erinnert sie sich, «und hatten kaum Zeit, uns für die Menschen in unserem Umfeld zu kümmern.» Wenn man pensioniert sei und älter werde, stelle man fest, dass man etwas verpasse, wenn man sich nicht engagiere. Sie geniesse den Kontakt mit den Seniorinnen, die sie und Oana zweimal pro Woche begleiten. Und was sie besonders freut: «Den älteren Damen scheint es nicht langweilig zu sein. Sie erzählen sehr viel von den vielfältigen Aktivitäten im ‹Riedbach›. Für sie ist immer etwas los.»

Von links: Dorothea Harnisch, Frieda Bucher, Marlis Kirchhofer mit «Heim-Hündin» Oana.