Kirche Adligenswil plant Wohnungsbau im Dorf

Der Kirchenrat präsentierte an der Kirchgemeindeversammlung vom 11. Dezember 2012 im Voranschlag 2013 einen geringen Ertragsüberschuss. Um allerdings künftige Steuerausfälle ohne Leistungsabbau zu kompensieren, sollen mit der Wohnüberbauung auf Parzelle 408 Mehrerträge durch Mietzinseinnahmen generiert werden.

pd. Nach einem Rückblick ins 2012 eröffnete der Präsident Richard Beeler offiziell die Kirchgemeindeversammlung und durfte 37 anwesende Stimmberechtigte begrüs-sen. Einstimmig genehmigten sie den Voranschlag 2013 mit einem kleinen Ertragsüberschuss von 2’696 Franken und den gleichbleibenden Steuerfuss von 0,25 Einheiten abzüglich 9 Prozent Steuerrabatt. Zu den üblichen Ausgaben können 2013 Mehraufwendungen im Bereiche Arbeitsaufwand der Kirchenräte, Pensenanpassungen beim Personal und Erhöhung der Musikerbeiträge erwähnt werden. Ausser der neuen Website sind keine zusätzlichen grösseren Anschaffungen geplant.

Orientierung Pastoralraum Adligenswil-Meggen-Udligenswil

Der Kirchenrat hat im Sommer der von einer Arbeitsgruppe erarbeiteten Vereinbarung zur Eröffnung des Pastoralraums nicht zugestimmt. In einem separaten Traktandum begründete er diesen Entscheid nochmals. Er hat zusätzlich Sepp Hodel, Regionalverantwortlichen des Bistums, eingeladen, um der Kirchgemeinde die Hintergründe und Ziele des Bischofs zu erläutern, die zu diesem pastoralen Projekt führten. Sepp Hodel zeigte auf, dass die Personalknappheit und die finanziellen Möglichkeiten einzelner Pfarreien ein Zusammenlegen der pastoralen Leistungen notwendig machen und sich mit dem Konzept der Pastoralräume neue Möglichkeiten und Chancen für alle Pfarreien ergeben. Er fordert die Kirchgemeinden auf, konstruktiv in diesen Veränderungsprozess einzusteigen. In einem ersten Schritt werden jetzt einzelne pastorale Projekte in Angriff genommen. Im Jahr 2014 wird eine neue Projektgruppe eingesetzt, um das Pastoralraumkonzept auszuarbeiten und vorzustellen.

Strategie Parzelle 408 

Die katholischen Kirchgemeinden müssen sich für die Zukunft rüsten. Verschiedene Entwicklungen zeigen, dass die Jahresrechnungen inskünftig nicht mehr ausgeglichen abschliessen werden: Die allgemeine wirtschaftliche (Finanz-)Lage und die zunehmenden Kirchenaustritte verursachen Steuerausfälle und gleichzeitig verlangt die Gesellschaft nach mehr Leistungen und verbesserten Angeboten. Die sich öffnende Finanzierungslücke lässt sich durch den Abbau von Leistungen und damit die Senkung der Kosten beim Personal und der Infrastruktur oder die Streichung von Beiträgen und Spenden auffangen. Oder sie kann kompensiert werden durch zusätzliche Erträge, wie z.B. die Erhöhung der Steuern.

Der Kirchenrat Adligenswil vertritt die Meinung, dass der Abbau von Leistungen oder eine Steuererhöhung kein gangbarer Weg für die Zukunft ist. Er will deshalb neue Einnahmenquellen zur Finanzierung der Aufgaben erschlies-sen und die Steuerausfälle durch zusätzliche Mieterträge aus dem Wohnungsbau kompensieren.

Der Kirchenrat plant deshalb, auf der kirchgemeindlichen Parzelle Nr. 408, die unmittelbar an das geplante Alters- und Gesundheitszentrum anschliesst, eine Überbauung mit gegen 50 Wohnungen verschiedener Grössen. Da für ein solches Projekt ein Bauvolumen von 25 Mio. Franken veranschlagt wird und die Kirchgemeinde die notwendigen Eigenmittel nicht hat, soll ein Teil der Wohnungen als Eigentumswohnungen verkauft werden und damit die Investitionen der Mietwohnungen finanziert werden. Der aus den Wohnungsmieten resultierende Mehrertrag beträgt ca. 10 bis 15 Prozent der heutigen Steuereinnahmen. Die Planung sieht vor, im Jahr 2013 die Vorabklärungen durchzuführen, damit im Dezember 2013 der Kirchgemeinde Adligenswil ein Planungskredit unterbreitet werden kann. Wenn alles optimal läuft, wird der Kirchenrat der Kirchgemeinde 2014 den Baukredit unterbreiten. Der Kirchenrat ist der Ansicht, dass diese Strategie den grössten Nutzen für die Zukunft der Katholischen Kirchgemeinde Adligenswil hat.