Gemeinde Adligenswil: Adligenswil nimmt Kunstraseninitiative an

Einmal mehr konnte sich Adligenswil an der Gemeindeversammlung vom Dienstag über einen rekordverdächtigen Aufmarsch freuen. Der Grund dafür dürfte wohl das Traktandum fünf, die Initiative des FC Adligenswil, gewesen sein. Mit einem überwältigenden Mehr stimmte die Versammlung denn auch der Ausarbeitung einer Lösung für ein Kunstrasenfeld im Löösch zu.  

Foto 7 Jugilager

Die Auszählung der Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom 28. Mai zeigte einmal mehr eine erfreuliche Beteiligung: 364 Personen waren im Zentrum Teufmatt anwesend, als die Jahresrechnung 2012 präsentiert wurde. Wie seit längerem bekannt ist, schliesst diese mit einem Minus von 835‘410 Franken. Zwar fielen die Ausgaben unter Budget aus; was aber vor allem zum Defizit geführt hatte, waren Mindereinnahmen bei den Steuern. Alle Parteien betonten, dass keine Freude darüber herrsche; dennoch empfehlen sie Annahme der Rechnung, allerdings nicht ganz ohne Nebengeräusche: «Mit grossem Knurren bitten wir Sie, die Rechnung zu genehmigten», führte Dominique Rohner, Präsident der FDP.Die Liberalen, aus. Schliesslich genehmigten die Adligenswilerinnen und Adligenswiler sowohl die Rechnung wie auch den Vorschlag, das Defizit über das Eigenkapital zu decken. Sie nahmen auch grossmehrheitlich zustimmende Kenntnis vom Jahresbericht und hiessen die Wahl von Balmer-Etienne als Revisionsstelle für ein weiteres Jahr gut. Am Jahresbricht bemängelte Gisela Widmer, SP, dass messbare Zieldefinitionen fehlten, und forderte den Gemeinderat auf, dies in Zukunft zu ändern. Die 23 Urnenbüromitglieder wurden anschliessend in Globo gewählt.

Meinungen zur Kunstraseninitiative waren gemacht

«Man könnte sich langsam daran gewöhnen, so viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger hier zu sehen.» Mit diesen Worten leitete Gemeinerat Peter Kälin von den Zahlen zum Traktandum fünf über, das wohl viele Fussballfreunde ins Zentrum Teufmatt gelockt hatte. Er betonte, dass lediglich über Annahme oder Ablehnung der Initiative für ein Kunstrasenfeld abgestimmt werde. Nach der Begründung der Initianten sowie der ablehnenden Haltung des Gemeinderates gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass ein fairer Meinungsaustausch stattfinden werde, nachdem in den vergangenen Jahren die Emotionen oft hochgegangen seien. Der Gemeinderat schätze die Arbeit der Freiwilligen und habe nichts gegen Fussball: «Aber wir können uns eine solche Investition nicht leisten.» Davon wollte jedoch die Versammlung nichts wissen und folgte dem Votum von FCA-Präsident Franz Rigert sowie den – wenn auch nicht ganz einheitlichen und uneingeschränkten – Empfehlungen einiger Parteien. «Mit einem Ja gibt es keinen Freipass für zwei Millionen, aber für Familien und Kinder in Adligenswil», unterstrich CVP-Präsident Hubert Joller. Das Ja der Anwesenden fiel denn auch sehr klar aus, so klar, dass Gemeindepräsidentin Ursi Burkart auf ein Gegenmehr verzichten konnte: «Der Gemeinderat hat jetzt den Auftrag, den Vorschlag des FCA auszuarbeiten und spätestens in einem Jahr an der Gemeindeversammlung eine Lösung zu präsentieren.»

Aktueller Stand der Projekte

In ihren Informationen zu verschiedenen laufenden Projekten gingen die Departementsvorsteher  etwa auf den Stand der Arbeiten am neuen Führungsmodell oder zum geplanten Alters- und Gesundheitszentrum  ein, für das inzwischen eine Begleitkommission gewählt worden ist. Bis am 26. November will Sozialvorsteher Pascal Ludin über das Raumprogramm, die Kostenschätzung sowie den möglichen Bauträger orientieren. Ob er dann schon ein Modell des Vorhabens zeigen kann, bezweifelt er.

Zur Revision der Ortsplanung sind rund 70 Einsprachen eingegangen, die Finanzvorsteher Markus Sigrist bis Ende Jahr zu bereinigen beabsichtigt. Wie es mit AggloMobil Due im Detail weitergeht und wo letztlich die Haltestellen im neuen Konzept sein werden, konnte Guido Schacher noch nicht genau sagen. Er hoffte aber, dass es alles gut kommt und sich für alle eine gute Lösung ergibt.

Freude und  Bedauern

Nachdem die Gemeindepräsidentin den neu eingebürgerten Zuwachs in der Gemeinde willkommen geheissen hatte, musste sie den Stellenwechsel ihres Gemeindeschreibers Franz Duss bekanntgeben. Nach 22 Jahren in Adligenswil übernimmt er eine neue Aufgabe in der Stadt Luzern. Bis ein Ersatz gefunden ist, konnte Ursi Burkhart seinen pensionierten Vorgänger Walter Tschuppert wieder reaktivieren.

Sonja Hablützel